@phdthesis{Moock2009, author = {J{\"o}rn Moock}, title = {Die pr{\"a}ferenzbasierte Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualit{\"a}t: Vergleichende Analysen von sechs Instrumenten in drei Indikationen von Reha-Patienten und eine empirische Untersuchung zum Konzept qualit{\"a}ts-adjustierter Lebensjahre}, journal = {Comparing preference-based quality-of-life measures: results from rehabilitation patients with musculoskeletal, cardiovascular, or psychosomatic disorders}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000566-8}, year = {2009}, abstract = {Hintergrund: In j{\"u}ngster Zeit werden zunehmend pr{\"a}ferenzbasierte Verfahren zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualit{\"a}t („health-related quality of life“, HRQoL) entwickelt, validiert und in gesundheits{\"o}konomische Analysen einbezogen. Gegenw{\"a}rtig stehen in deutscher {\"U}bersetzung sechs pr{\"a}ferenzbasierte Instrumente zur Verf{\"u}gung: der EuroQol-Fragebogen (EQ-5D), der 15D-Fragebogen (15D), der Health Utilities Index 2 und 3 (HUI 2, HUI 3), die Short-Form-6-Dimensions (SF-6D) und die Quality of Well-being Scale - self-administered (QWB-SA). In diesen Verfahren werden die verschiedenen Einzelaspekte der gesundheitsbezogenen Lebensqualit{\"a}t zu einer eindimensionalen Ma{\"s}zahl, einem Indexwert, zusammengefasst. Dieser Indexwert kann mit Angaben zur Lebenszeit verkn{\"u}pft werden und im Rahmen gesundheits{\"o}konomischer Kosten-Nutzwert-Analysen („cost-utility analysis“, CUA), in Form von qualit{\"a}ts-adjustierten Lebensjahren („quality adjusted life years“, QALYs) den Kosten einer medizinischen Technologie gegen{\"u}bergestellt werden. Der Gebrauch von QALYs ist international weit verbreitet und wird von einer Vielzahl von Bewertungsinstitutionen, u.a. vom National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) in England und Wales, explizit gefordert. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass die G{\"u}ltigkeit des QALY-Konzeptes hinterfragt werden sollte. Ziel: Das prim{\"a}re Ziel dieser Arbeit ist die detaillierte Beschreibung, Anwendung und ver-gleichende empirische Untersuchung der psychometrischen G{\"u}te der oben genannten pr{\"a}fe-renzbasierten Messinstrumente in drei Reha-Kollektiven der Indikationsgebiete muskulo-skelettale Krankheiten, Herz-Kreislaufkrankheiten und Psychosomatik. Dar{\"u}ber hinaus werden unter R{\"u}ckgriff auf die Prospect Theory drei direkte Verfahren zur Messung der gesund-heitsbezogenen Lebensqualit{\"a}t, das Standard-Gamble-, das Time-Trade-Off- und das Rating-Scale-Verfahren, am Beispiel Tinnitus empirisch untersucht. Methoden: Die Daten, die dieser Arbeit zugrunde liegen, stammen aus zwei Projekten. Das Projekt „Methodische Aspekte der nutzentheoretischen Lebensqualit{\"a}tsmessung“ wurde in der zweiten F{\"o}rderphase des „Norddeutschen Verbunds f{\"u}r Rehabilitationsforschung“ (NVRF) von 2001 bis 2005 durchgef{\"u}hrt (F{\"o}rderkennzeichen: 01GD0106). Im Rahmen dieses Projektes erfolgte die Erhebung der pr{\"a}ferenzbasierten Messinstrumente in den drei Indikations-gruppen zu Beginn und am Ende der Rehabilitation. Das Projekt „Die Bewertung von Gesundheit am Beispiel Tinnitus“ wurde im Rahmen des Graduiertenkollegs „Bedarfsgerechte und kosteng{\"u}nstige Gesundheitsversorgung“, gef{\"o}rdert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), durchgef{\"u}hrt. In zwei gleichgro{\"s}en Gruppen (Personen mit einer Tinnitus-Erkrankung und Person aus der Allgemeinbev{\"o}lkerung), parallelisiert nach Alter und Geschlecht, wurden mit den genannten direkten nutzentheoretischen Erhebungsmethoden Nutzwerte f{\"u}r die Erkrankung Tinnitus ermittelt. Zur Datenexploration wurden Methoden der de-skriptiven Statistik verwendet. Vergleichende Analysen erfolgten anhand der deskriptiven Kennwerte, Anzahl fehlender Werte, H{\"a}ufigkeitsverteilungen und Korrelationskoeffizienten. Multivariate statistische Verfahren, wie z.B. die Varianzanalyse und Faktorenanalyse wurden durchgef{\"u}hrt. Ergebnisse: Beim Vergleich der deskriptiven Kennwerte zeigten sich Unterschiede zwischen den analysierten Instrumenten. In den drei untersuchten Indikationsgruppen wies der 15D die durchschnittlich h{\"o}chsten Indexwerte aus und der QWB-SA die niedrigsten. In den drei untersuchten Gruppen erreichte kein Patient den niedrigsten m{\"o}glichen Indexwert (Bodeneffekt). Deckeneffekte wurden insbesondere f{\"u}r den EQ-5D in allen drei beobachtet. Der 15D und der SF-6D wiesen h{\"o}here Kennwerte der {\"A}nderungssensitivit{\"a}t als der EQ-5D, HUI 2, HUI 3 und QWB-SA aus. Die Ergebnisse zur Bewertung von Gesundheit am Beispiel des Tinnitus zeigten, dass die Bewertung von Gesundheitszust{\"a}nden vom eigenen aktuellen Gesundheitszu-stand und von der individuellen Risikoeinstellung abh{\"a}ngig ist. Tinnitus-Patienten wiesen dem Krankheitsbild Tinnitus h{\"o}here Nutzwerte zu als Nicht-Betroffene. Dar{\"u}ber hinaus zeigten sich Tinnitus-Betroffene als risikoavers im Vergleich zu Nicht-Betroffenen, die einer risikobehafteten medizinischen Behandlungsma{\"s}nahme eher zustimmten. Ein Zusammenhang zwischen der Risikoeinstellung einer Person und der Nutzwertbewertung konnte statistisch nachgewiesen werden. Diskussion: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Indexwerte der sechs pr{\"a}ferenzbasierten Messinstrumente nur bedingt vergleichbar sind, was bei der Planung einer Studie ber{\"u}ck-sichtigt werden muss. Aus den vorliegenden Ergebnissen zur nutzentheoretischen Bewertung des Tinnitus kann geschlossen werden, dass zuk{\"u}nftige Studien die individuelle Risikoeinstellung ber{\"u}cksichtigen sollten, um die ermittelten Nutzwerte entsprechend adjustieren zu k{\"o}nnen.}, language = {de} }