@phdthesis{Seltrecht2010, author = {Ulrike Seltrecht}, title = {Die transanale Vakuumtherapie – ein interventionelles Verfahren zur Behandlung von Anastomoseninsuffizienzen am unteren Gastrointestinaltrakt}, journal = {Transanal vacuum therapy - an interventional procedure for treatment of anastomotic leakage on the lower gastrointestinal tract}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000796-0}, year = {2010}, abstract = {Die transanale Vakuumtherapie – ein interventionelles Verfahren zur Behandlung von Anastomoseninsuffizienzen am unteren Gastrointestinaltrakt - Zusammenfassung Hintergrund: Extraperitoneale Anastomoseninsuffizienzen stellen mit einer H{\"a}ufigkeit zwischen 3 und 30 \% eine bedeutende Komplikation mit hoher Morbidit{\"a}t nach operativen Eingriffen am unteren Gastrointestinaltrakt dar. Die transanale Vakuumtherapie(ETVARD)ist eine junge, interventionelle Methode zur Behandlung extraperitonealer Insuffizienzen ohne Sepsis. Methode: Von Januar 2002 bis M{\"a}rz 2007 konnten 17 Patienten mittels ETVARD behandelt werden. Die Methode umfasst das endoskopische Darstellen, S{\"a}ubern und Vermessen der Insuffizienzh{\"o}hle mit Einlage des angepassten Vakuumschwammes und einer kontinuierlichen Sogbehandlung. Als Voraussetzungen f{\"u}r eine erfolgreiche Therapie erwiesen sich die einfache endoskopische Erreichbarkeit der Insuffizienzh{\"o}hle, die Patientencompliance und die Erfahrung des Endoskopikers. Ergebnisse: In 16 von 17 F{\"a}llen konnte ETVARD erfolgreich beendet werden. Bei einem Patienten wurde ein Abbruch bei intraabdomineller Abszedierung notwendig. Die Anastomosenh{\"o}he war im Mittel bei 5,3 cm ab ano (1-11cm ab ano) lokalisiert. Die Insuffizienzh{\"o}hlen variierten mit einer Gr{\"o}{\"s}e zwischen 2 x 2 cm und 10 x 12 cm. Die Behandlungsdauer betrug durchschnittlich 21,4 Tage mit 10,7 Endoskopien und 5,4 Schwammwechseln. Die totale H{\"o}hlenverschlusszeit betrug im Mittel 52 Tage. Bei 15 Patienten kamen zus{\"a}tzliche Fibrinklebungen zum Einsatz (Mittelwert 4 Klebungen/Patient). Die statistische Auswertung ergab einen signifikanten Einfluss einer neoadjuvanten Radio-/Chemotherapie auf die Behandlungsdauer (p<0,029), die H{\"o}hlengr{\"o}{\"s}e (p<0,03), die komplette H{\"o}hlenverschlusszeit (p<0,03) und die Anzahl der notwendigen Endoskopien (p<0,041). Patienten mit einem h{\"o}heren Lebensalter wiesen signifikant l{\"a}ngere Behandlungszeiten auf (p<0,029). Unter der transanalen Vakuumtherapie kam es zu einem signifikanten R{\"u}ckgang von klinischen Entz{\"u}ndungszeichen - Temperaturen (p<0,028) sowie der laborchemischen Entz{\"u}ndungsparameter – CrP (p<0,05) und Leukozytenanzahl (p<0,003). Das Vorhandensein eines protektiven Ileostoma wies, bei Ausbildung einer Insuffizienz, keinen signifikanten Einfluss auf die H{\"o}hlengr{\"o}{\"s}e, die Behandlungsdauer oder die H{\"o}hlenverschlusszeit auf. Die Kontrolluntersuchungen zeigten in 14 F{\"a}llen eine unauff{\"a}llige Anastomose, in einem Fall eine Anastomositis mit flachem Ulkus und in einem Fall eine Anastomositis mit Hypergranulationen. Eine Stenosierung der Anastomosenregion wurde nicht beobachtet. Alle befragten Patienten empfanden das Therapiekonzept als gut tolerabel. Zusammenfassung: Die endoskopische transanale vakuumassistierte Drainage erwies sich als effektive interventionelle Behandlungsoption f{\"u}r das Management extraperitonealer Anastomoseninsuffizienzen.}, language = {de} }