@phdthesis{Handrup2011, author = {Stephan Handrup}, title = {Hygienestandard der Zahnarztpraxen in Greifswald nach Publikation der RKI-Richtlinie 2006 im Vergleich zum Hygienestandard in Greifswald und Magdeburg untern der geltenden RKI-Richtlinie 1998}, journal = {Hygiene standards of dental practices in Greifswald after publication of the RKI-guidelines 2006 compared to the standard of hygiene in Greifswald and Magdeburg under the current RKI-guidelines from1998}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001011-7}, year = {2011}, abstract = {Zusammenfassung Zielsetzung: Die vorgelegte Untersuchung war urspr{\"u}nglich als Pilotstudie f{\"u}r eine bundesweite Befragung konzipiert. Wir konnten zeigen, dass der von uns entwickelte internetf{\"a}hige Fragebogen mit den implementierten Auswertungsmodulen funktionsf{\"a}hig ist und eine zumutbare zeitliche Belastung f{\"u}r die niedergelassenen Zahnmediziner dargestellt h{\"a}tte. Die Realisierung des Projekts scheiterte leider an der fehlenden Kooperationsbereitschaft der zust{\"a}ndigen zahnmedizinischen Organisationen. Prim{\"a}res Ziel der Arbeit war es, anhand eines Fragebogens den Hygienestandard der Greifswalder Zahnarztpraxen zu untersuchen. Um die N{\"u}tzlichkeit der neuen Empfehlung des Robert Koch-Institutes pr{\"u}fen zu k{\"o}nnen, wurden die erhobenen Daten mit denen einer 2002 in Magdeburg und einer zeitgleich in Greifswald durchgef{\"u}hrten Studie gleicher Zielsetzung und Methode verglichen. Methode: In pers{\"o}nlichen Gespr{\"a}chen wurden in Greifswald 35 Zahnarztpraxen mittels mitgef{\"u}hrtem Fragebogen {\"u}ber den aktuellen Stand der Hygiene in der Praxis befragt. Die Befragung fand nach vorheriger Absprache in den jeweiligen Praxisr{\"a}umen statt. Der Fragebogen richtet sich nach den Richtlinien des Robert Koch-Institutes und enthielt Fragen {\"u}ber pr{\"a}ventive Ma{\"s}nahmen zur Verh{\"u}tung von Infektionskrankheiten. Ergebnisse der Greifswalder Befragung 2009: Insgesamt war auffallend, dass in einigen Praxen ein Defizit bei der Ausstattung erkennbar war. 14,3\% verf{\"u}gten in den Behandlungsr{\"a}umen {\"u}ber keine Fu{\"s}bet{\"a}tigung an den Waschbecken. Zum Zeitpunkt der Befragung war die Ausstattung der Toiletten nicht dem heutigen Stand der Hygiene entsprechend. 17\% der Zahn{\"a}rzte stellten Gemeinschaftshandt{\"u}cher und 11\% der Zahn{\"a}rzte St{\"u}ckseife auf den Toiletten zur Verf{\"u}gung. Das Ergebnis der Umfrage zeigte weiter, dass in Greifswald 26\% der Zahn{\"a}rzte bei der allgemeinen Untersuchung am Patienten nicht ausreichend durch pr{\"a}ventive Ma{\"s}nahmen gesch{\"u}tzt waren. Bei konservierenden und prothetischen Arbeiten waren es 15\% und in Praxen, die chirurgisch arbeiten, 9\%. Trotz der immer h{\"a}ufiger auftretenden und st{\"a}rker werdenden Grippewellen war die Impfrate gegen Influenza in Greifswald zwar deutlich gestiegen (7\% 2002), aber mit 35\% der Zahn{\"a}rzte immer noch gering. 11\% der Zahn{\"a}rzte f{\"u}hrten keine dokumentierte Anamnese durch. Dazu kam, dass in 29\% der Praxen Patienten, bei denen ein erh{\"o}htes Infektionsrisiko besteht, nicht separat einbestellt wurden. Bei der Befragung und der Auswertung fielen Defizite bei der Aufbereitung von Medizinprodukten auf. Die Bereitschaft der Zahn{\"a}rzte an Fortbildungen teilzunehmen, die dieses oft komplexe Thema behandeln, wurde von 23\% der Zahn{\"a}rzte abgelehnt. So kam es, dass 17\% der Zahn{\"a}rzte gar nicht wussten, welcher Sterilisator-Typ in ihrer Praxis vorhanden war und Winkelst{\"u}cke nur von 15 Zahn{\"a}rzten nach jedem Patienten ordnungsgem{\"a}{\"s} aufbereitet wurden. Vergleich mit der Magdeburger und der Greifswalder Studie 2002: Trotz einiger Defizite ist der Stand der Hygiene in Greifswald als hoch anzusehen. Insbesondere nach dem Erscheinen der {\"u}berarbeiteten RKI-Richtlinie haben sich im Vergleich zu 2002 die Hygienestandards in Teilbereichen deutlich verbessert. Die Zahl der Zahnarztpraxen, die f{\"u}r infekti{\"o}se Patienten spezielle Termine vereinbarten, hat sich im Vergleich zur Magdeburger Studie von 35\% auf 70\% erh{\"o}ht. 2002 waren es in Greifswald 43\%. Eine deutliche Besserung war bei der Aufbereitung von Hand- und Winkelst{\"u}cken zu erkennen. In Magdeburg waren es 8\% und 2002 in Greifswald 10\%, die eine ordnungsgem{\"a}{\"s}e Aufbereitung durchf{\"u}hrten. In Greifswald sind es heute mit 43\% zwar immer noch zu wenig, jedoch ist eine Verbesserung erkennbar. Schlussfolgerung: Die Kritik von Zahnarztpraxen, die neue Richtlinie des Robert Koch-Institutes f{\"u}hre nicht zu einer substanziellen Verbesserung des Hygienestandards und stelle {\"u}berdies eine {\"U}berforderung dar, kann anhand des Vergleichs mit der 2002 durchgef{\"u}hrten Greifswalder und Magdeburger Studie und der Greifswalder Umfrage von 2009 nicht best{\"a}tigt werden. Die neuen Empfehlungen des Robert Koch-Institutes, die pr{\"a}ventiv dem Schutz des Patienten dienen, wurden bis auf wenige Ausnahmen in Greifswald erfolgreich implementiert und damit die hygienischen Bedingungen entscheidend verbessert.}, language = {de} }