@phdthesis{Romasew2011, author = {Aušra Romasew}, title = {Verbreitung und Nutzung des Zahn{\"a}rztlichen Kinderpasses in Mecklenburg-Vorpommern}, journal = {Dissemination and use of child’s dental booklet in Mecklenburg-Vorpommern}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000919-7}, year = {2011}, abstract = {In der pr{\"a}ventiven Gesundheitsvorsorge bei Vorschulkindern stellt der Zahn{\"a}rztliche Kinderpass in Mecklenburg-Vorpommern nach der Einf{\"u}hrung im Jahr 2004 eine M{\"o}glichkeit zu einer l{\"u}ckenlosen Dokumentation der Zahnkarriere und dadurch zur Verbesserung der Mundzahngesundheit bei den Kleinstpatienten dar. In einer Querstudie wurden im Februar 2009 alle Zahn{\"a}rzte in MV anhand eines Fragebogens zu diesem Sachverhalt befragt. Ein Anteil von 17,86\% aller angeschriebenen Praxen lie{\"s} sich zur Teilnahme bewegen. Der Analyse der Umfrageergebnisse lagen Daten mit hoher Aussagequalit{\"a}t zugrunde, denn darin waren nahezu alle Zahn{\"a}rzte mit der Fachrichtung oder dem Schwerpunkt „Kinderheilkunde“ erfasst. Durch hohe Repr{\"a}sentativit{\"a}t der Umfrageergebnisse f{\"u}r das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern konnten in der Promotionsarbeit L{\"o}sungsvorschl{\"a}ge zielorientiert erarbeiten werden. Die Studie offenbarte insgesamt eine positive Resonanz bei der betroffenen Patientengruppe. Die Eltern, die insgesamt ein gutes Mitf{\"u}hrungsverhalten aufweisen (57,7\% bringen in zu mehr als 75\% der Arztbesuche mit), messen dem Zahn{\"a}rztlichen Kinderpass eine hohe Bedeutung bei (86,5\% stufen ihn als wichtig bis hilfreich ein). Diese Umfragewerte sind sehr wichtig f{\"u}r die pr{\"a}ventive Vorsorge. Nahezu jeder dritte Behandler (72,1\%) gibt an, dass sich die Mitarbeit der Kleinpatienten durch den Kinderpasseinsatz verbessert hat und 61,4\% sehen einen erkennbaren Fortschritt bei der Mundgesundheit. Auch das Konsultationsverhalten hat sich verbessert (57,2\%). 81,4\% der Zahn{\"a}rzte setzen das Gesundheitsheft bei jeder Kleinkindbehandlung oder zumindest h{\"a}ufig ein und nutzen dabei den bereitgestellten Befunddokumentationsteil (90,3\%). 92,2\% der behandelnden Zahn{\"a}rzte werten den Zahn{\"a}rztlichen Kinderpass als eine sinnvolle Methode zur pr{\"a}ventiven Vorsorge. Sowohl Zahn{\"a}rzte als auch ihre Patienten sind vom Nutzen des eingef{\"u}hrten Zahn{\"a}rztlichen Kinderpasses {\"u}berzeugt sind und bescheinigen eine erkennbare Verbesserung der Mundgesundheit bei Kleinkindern durch seine Verwendung. Diese positiven Effekte begrenzen sich leider nur auf die Gruppe der Eltern und Zahn{\"a}rzte, die den Kinderpass auch tats{\"a}chlich mitf{\"u}hren und nutzen. Der gegenw{\"a}rtig niedrige Nutzungsgrad des Zahn{\"a}rztlichen Kinderpasses ist nicht konzeptionell verursacht, sondern vielmehr durch die Strukturschw{\"a}che des Gesundheitssystems auf dem Gebiet der Pr{\"a}vention sowie einer starken Interessensgruppenbildung bedingt. Bei einem Nutzungsgrad von etwas mehr als 20\% kann eine optimale Versorgung des Milchgebisses nicht gew{\"a}hrleistet werden. Das kann durch verschiedene Ma{\"s}nahmen verbessert werden. Z.B. eine zielgerichtete Informationspolitik der Zahn{\"a}rztekammer zum Thema Zahn{\"a}rztlicher Kinderpass. Grunds{\"a}tzlich ist auch eine generelle Zuordnung der Kinderzahnbehandlung zu einer festgelegten Behandlergruppe nach dem Vorbild der Kieferorthop{\"a}die oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie denkbar. Ein weiteres Verbesserungspotential bietet die interdisziplin{\"a}re Nutzung und die Verteilung des Zahn{\"a}rztlichen Kinderpasses. 66,5\% der Befragten erkennen noch keine besondere Bedeutung des zahn{\"a}rztlichen Kinderpasses f{\"u}r Gyn{\"a}kologen, P{\"a}diatern oder Hebammen. Sie geh{\"o}ren aufgrund des intensiven Kontakts zu den Eltern in der Initialphase der Kleinstkindbehandlung zu der pr{\"a}destinierten Aufkl{\"a}rungs- und Verteilungsquellen. Durch geeignete Motivationsma{\"s}nahmen (z.B. Boni- oder Budgeterweiterung) kann die Verbreitung des Zahn{\"a}rztlichen Kinderpasses an dieser Stelle sehr schnell gesteigert werden. Die Einbeziehung der Haus{\"a}rzte in den Aufkl{\"a}rungs- und Verteilungsprozess verspricht eine weitere Optimierung. Durch solche Ma{\"s}nahmen w{\"a}re die ben{\"o}tigte interdisziplin{\"a}re Arbeit verschiedener Fach{\"a}rzte erm{\"o}glicht, die f{\"u}r die optimale Versorgung des Milchgebisses notwendig ist. Ein weiterer Ansatzpunkt liegt in der Motivationssteigerung und Aufkl{\"a}rung der Patienten. Hier w{\"a}re die Verwendung klassischer Bonusmodelle bei den Krankenkassen und ein fach{\"u}bergreifender Kinder-Gesundheitspass, das die Vielzahl existierender Gesundheitshefte vereint, denkbar. Dies w{\"u}rde zum einen zur Entwirrung bei der Verwendung einer Vielzahl existierender Gesundheitsp{\"a}sse in Deutschland sowohl bei Patienten als auch bei {\"A}rzten f{\"u}hren und dar{\"u}ber hinaus zum besseren Informationsaustausch unter verschiedenen Fachgebieten beitragen. Der Zahn{\"a}rztliche Kinderpass ist in seiner Struktur ein hervorragendes Instrument f{\"u}r die Verbesserung der Mundgesundheit bei Kleinstkindern. Das n{\"a}chste Ziel soll eine deutliche Erh{\"o}hung des Nutzungsgrades sein.}, language = {de} }