@phdthesis{FritzVietta2012, author = {Nadine Veronica Marion Fritz-Vietta}, title = {Building Bridges in Biosphere Reserves – The role of natural and social values in integrative conservation and development concepts in Madagascar}, journal = {Bau von Br{\"u}cken in Biosph{\"a}renreservaten - Die Rolle nat{\"u}rlicher und sozialer Werte in integrativen Naturschutz und Entwicklungskonzepten in Madagaskar}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001255-1}, year = {2012}, abstract = {Die Dissertation hat sich zum Ziel gesetzt Mittel und Wege f{\"u}r eine Integration von Naturschutz und Entwicklung in Biosph{\"a}renreservaten in Madagaskar zu untersuchen. Trotz der Vielzahl an bestehenden integrativen Konzepten, wie UNESCO Biosph{\"a}renreservate, integrative Naturschutz- und Entwicklungsprojekte oder Community-based natural resource management bleiben die H{\"u}rden einer Zusammenf{\"u}hrung von Naturschutz und Entwicklung bestehen. In einer qualitativen Fallstudie in den Biosph{\"a}renreservaten Mananara-Nord und Sahamalaza Iles-Radama in Madagaskar wurden Daten {\"u}ber das Biosph{\"a}renreservatsmanagement, die lokale Nutzung nat{\"u}rlicher Ressourcen und damit einhergehende soziokulturelle Aspekte gesammelt. Dar{\"u}ber hinaus wurde die Wahrnehmung von Naturwerten untersucht, die die lokale Bev{\"o}lkerung mit dem Wald verbinden. Analysen der Daten ergaben, dass Managementkapazit{\"a}ten einen limitierenden Faktor f{\"u}r ein funktionierendes Biosph{\"a}renreservatsmanagement darstellen. Um sowohl Naturschutz als auch Entwicklung zu st{\"a}rken, m{\"u}ssen das Management, die lokale Bev{\"o}lkerung und internationale Organisationen gezielt zusammenarbeiten. Jedoch ist Zusammenarbeit nur dann m{\"o}glich, wenn (i) klare Regeln daf{\"u}r formuliert sind und (ii) eine gemeinsame Vision der beteiligten Partner vorhanden ist. Basierend auf der Theorie des Sozialkapitals wurden neu eingef{\"u}hrte und lokal existierende Regeln/Institutionen, die Einfluss auf die Nutzung nat{\"u}rlicher Ressourcen haben, in bonding, linking und bridging social capital kategorisiert. Daneben wurde die Wahrnehmung von Naturwerten in instrumentelle und nicht-instrumentelle Werte kategorisiert und {\"O}kosystemdienstleistungen zugeordnet. Dadurch wird die Bedeutung der Natur f{\"u}r den Menschen und sein Wohlbefinden feststellbar. Amartya Sen definiert im F{\"a}higkeitenansatz menschliches Wohlbefinden als ‚das Erlangen von jenen F{\"a}higkeiten, die ein Mensch f{\"u}r wertvoll erachtet‘. Damit schlie{\"s}t er Aspekte ein, die einerseits zur Sicherung der Lebensgrundlagen dienen und dar{\"u}ber hinaus f{\"u}r ein Wohlbefinden der Menschen sorgen, daher f{\"u}r eine Entwicklung relevant sind. In der Dissertation wurden F{\"a}higkeiten auf instrumentelle und nicht-instrumentelle Naturwerte gegr{\"u}ndet was die M{\"o}glichkeit bietet, das Verh{\"a}ltnis zwischen Natur und menschlichem Wohlbefinden aufzuzeigen und zu charakterisieren. Eine Ausrichtung des Biosph{\"a}renreservatsmanagements anhand von Sozial- und Naturwerten sind von entscheidender Bedeutung. Die Kategorie bonding social capital (Sozialwerte) beschreibt lokale soziokulturelle Aspekte in Dorfgemeinschaften und deren Bedeutung f{\"u}r den Prozess der Zusammenarbeit. Naturwerte geben der Vision des Biosph{\"a}renreservats eine Ausrichtung f{\"u}r eine F{\"o}rderung des Naturschutzes und f{\"u}r eine gezielte Einbindung der F{\"a}higkeiten und Potenziale, die lokal vorhanden sind. Werden diese F{\"a}higkeiten gezielt unterst{\"u}tzt, k{\"o}nnen sich neue F{\"a}higkeiten bei allen Beteiligten entwickeln. Die Dissertation demonstriert, dass der Bau von Br{\"u}cken an verschiedenen Stellen m{\"o}glich ist, n{\"a}mlich zwischen (i) Naturschutz und Entwicklung, (ii) Natur- und Sozialwissenschaften, (iii) formalen Richtlinien und lokalen soziokulturellen Aspekten und (iv) verschiedenen Akteuren. Es wird die Umsetzung eines sozialen Monitorings empfohlen, das mit Hilfe lokaler Unterst{\"u}tzer und Madagassischen Studenten die Wahrnehmung von Natur- und Sozialwerten aufnimmt, verarbeitet und somit einen Orientierungsrahmen f{\"u}r Biosph{\"a}renreservate schafft. Die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen wissenschaftlichen Einrichtungen kann diesen Prozess f{\"o}rdern.}, language = {en} }