@phdthesis{Schade2014, author = {Katharina Schade}, title = {Die Entwicklung der Pr{\"a}valenz des Down Syndroms und der Einfluss der Pr{\"a}nataldiagnostik von 1995 - 2010}, journal = {The trend of Down’s syndrome prevalence and the impact of antenatal diagnosis from 1995 to 2010}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002090-1}, year = {2014}, abstract = {Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Pr{\"a}valenzanalyse des Down Syndroms in einem deutschen populationsbasierten Fehlbildungsregister (Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt). Erstmalig f{\"u}r Deutschland werden dabei auch die Einfl{\"u}sse der Pr{\"a}nataldiagnostik und des m{\"u}tterlichen Alters, einzeln sowie kombiniert, genauer betrachtet.Anhand der Daten vom Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt (1995-2010), des statistischen Bundesamtes (1990-2010), des statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt (1995-2010) sowie der Kassen{\"a}rztlichen Vereinigungen Mecklenburg-Vorpommern (1999-2009) und Sachsen-Anhalt (2005-2009) wurden Pr{\"a}valenzen des Down Syndroms, maternale Altersstrukturen in Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Inanspruchnahme verschiedener Formen pr{\"a}nataler Diagnostik und die Einfl{\"u}sse des m{\"u}tterlichen Alters sowie einer pr{\"a}natalen Diagnose auf den Ausgang der Schwangerschaft untersucht. Im Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ist das m{\"u}tterliche Alter in 95,5\% der F{\"a}lle (386 von 404) angeben, f{\"u}r 9,7\% der F{\"a}lle (39 von 404) fehlen Angaben zur pr{\"a}natalen Diagnostik. Die Daten des statistischen Bundesamtes zum m{\"u}tterlichen Alter sind, bis auf 213 F{\"a}lle mit unbekanntem Alter bis 1998, vollst{\"a}ndig (99,9\%). Wie erwartet zeigte sich ein Anstieg des m{\"u}tterlichen Durchschnittsalters in Deutschland von 28,1 Jahren (1990) auf 30,5 Jahre (2010) mit einem Anstieg des Anteils der M{\"u}tter ab 35 Jahren um 14\% (1990: 9,9\%, 2010: 23,9\%). Dies lie{\"s} sich, in geringerem Ausma{\"s}, auch in den beiden Bundesl{\"a}ndern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt nachweisen. Damit einhergehend stieg die erwartete Pr{\"a}valenz des Down Syndroms auf Lebendgeborene von 1:762 (1995) auf 1:543 (2010). Dies findet sich auch in der Pr{\"a}valenz des Down Syndroms auf Geborene mit einem Anstieg von 1:591 (1995-1998) auf 1:581 (2007-2010). Gleichzeitig sank jedoch die Pr{\"a}valenz des Down Syndroms auf Lebendgeborene von 1:1134 (1995-1998) auf 1:1338 (2007-2010). Analog internationaler Angaben entschieden sich 90,9\% der Schwangeren gegen ein Kind mit Down Syndrom, wenn es pr{\"a}natal bekannt war. 79,8\% der Lebendgeborenen mit Down Syndrom waren pr{\"a}natal unbekannt. Allerdings zeigte sich in den letzten Jahren, dass sich Frauen, vor allem Schwangere ab 35 Jahre, zunehmend bewusst f{\"u}r ein Kind mit Down Syndrom entscheiden (1995-1998: 3,9\%; 2007-2010: 10,5\%). Es zeigte sich eine Zunahme der Inanspruchnahme invasiver pr{\"a}nataler Diagnostik in der Normalbev{\"o}lkerung und in der Gruppe Schwangerer mit Feten mit Down Syndrom, hier vor allem jene, welche j{\"u}nger als 35 Jahre alt waren. Einschr{\"a}nkend ist zu sagen, dass es sich bei den verwendeten Daten zur Pr{\"a}nataldiagnostik, um sehr spezielle Daten handelt. So sind die Daten der Kassen{\"a}rztlichen Vereinigungen Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt nur abrechenbare F{\"a}lle zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen und jene F{\"a}lle des Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ausschlie{\"s}lich Frauen, deren Feten eine Pathologie aufwiesen. Des Weiteren erfolgt die Meldung im Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt freiwillig und die Erfassungsb{\"o}gen sind den aktuellen Entwicklungen des pr{\"a}natalen Screenings nicht angepasst. Der angestrebte Vergleich der beiden Bundesl{\"a}nder Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt gestaltete sich aufgrund verschiedener dezentraler Erfassungsinstrumente und Weitergabepolitik als schwierig und nicht voll umsetzbar. Die Pr{\"a}valenz des Down Syndroms stieg bezogen auf die Geborenen leicht an, bezogen auf die Lebendgeborenen sank sie jedoch. Dies konnte man mithilfe der Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt gut analysieren. Lider ist eine solche Fehlbildungserfassung in Deutschland nur gering, regional und auf freiwilliger Basis verbreitet. Die vermutete Ursache der Pr{\"a}valenzentwicklung in m{\"u}tterlichem Alter und Pr{\"a}nataldiagnostik konnte bedingt gefunden werden, da die erhobenen Daten zur Inanspruchnahme der Pr{\"a}nataldiagnostik aufgrund ihrer Selektivit{\"a}t als Ann{\"a}herung an die Realit{\"a}t zu betrachten sind. Zur genaueren Bearbeitung dieser Fragestellungen w{\"a}re es notwendig eine gr{\"o}{\"s}ere repr{\"a}sentative Population unter Miteinbeziehung regionaler, wirtschaftlicher und sozialer Aspekte zu untersuchen.}, language = {de} }