@phdthesis{Drefs2013, author = {Michael Drefs}, title = {Biometrische Untersuchungen zum Einfluss klimatischer Faktoren auf die Morphologie der Cavitas nasi beim Menschen}, journal = {Biometrical investigations to the influence of climatic factors on the morphology of the nasal cavity of man}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001435-1}, year = {2013}, abstract = {Wie kaum eine andere Spezies weist der moderne Mensch eine au{\"s}erordentlich gro{\"s}e geographische Verbreitung auf. Die damit verbundene notwendige Anpassung an unterschiedlichste geographische Bedingungen f{\"u}hrte unter anderem auch zu morphologischen Ver{\"a}nderungen am Sch{\"a}del. Die Bedeutung geographischer Faktoren f{\"u}r bestimmte Sch{\"a}delkomponenten wird jedoch sehr unterschiedlich diskutiert. Das trifft insbesondere auch auf die Gr{\"o}{\"s}e und Form der Nasenh{\"o}hle zu. Da die Kl{\"a}rung solcher Zusammenh{\"a}nge von Bedeutung f{\"u}r verschiedene Fachgebiete wie Anatomie, Physiologie, Forensische Medizin und Anthropologie ist, wurde in dieser Studie die Beziehung zwischen der Morphologie der Nasenh{\"o}hle zum Mittelgesicht unter Ber{\"u}cksichtigung klimatischer Faktoren untersucht. Die Untersuchungen der Nasenh{\"o}hlen erfolgte an 62 mazerierten adulten Sch{\"a}deln von vier definierten menschlichen Populationen, die sich in ihrer geographischen Herkunft unterscheiden. Von allen Sch{\"a}deln wurden zun{\"a}chst koronare computertomographische Schichtaufnahmen angefertigt. Anschlie{\"s}end wurden an den CT-Schichtaufnahmen lineare Streckenma{\"s}e der Nasenh{\"o}hle erhoben. Des Weiteren erfolgte die Volumenbestimmung der Nasenhaupth{\"o}hle mit Hilfe der WinSurf-Software. Weiterhin erfolgte auch die Vermessung des {\"a}u{\"s}eren Sch{\"a}dels mit linearen Ma{\"s}en, um Beziehungen zwischen der Nasenh{\"o}hle und dem Gesichtssch{\"a}del zu untersuchen. Die externen Sch{\"a}delma{\"s}e dienten au{\"s}erdem der Berechnung des Gesichtssch{\"a}delvolumens. Die Ergebnisse dieser Arbeit deuten auf Populationsunterschiede bez{\"u}glich der absoluten und relativen Gr{\"o}{\"s}e des Nasenh{\"o}hlenvolumens hin, w{\"a}hrend das Gesichtssch{\"a}delvolumen zwischen den Populationen keine signifikanten Unterschiede aufweist. Die hier beobachteten Populationsunterschiede deuten darauf hin, dass ein Einfluss klimatischer Faktoren auf die Gr{\"o}{\"s}e der Nasenh{\"o}hle nicht ausgeschlossen werden kann. Der von uns verwendete Nasenh{\"o}hlen-Gesichtssch{\"a}del-Index, der das Verh{\"a}ltnis zwischen dem Volumen der Nasenh{\"o}hle und dem Gesichtssch{\"a}delvolumen beschreibt, weist zwischen der Population Kyoto und den drei anderen Populationen statistisch signifikante Unterschiede auf. Der Nasenh{\"o}hlen-Gesichtssch{\"a}del-Index f{\"u}r die Kyoto-Population ist signifikant kleiner als bei den anderen drei Populationen. Unsere Untersuchungen ergaben einen Zusammenhang zwischen dem Nasenh{\"o}hlen-Gesichtssch{\"a}del-Index und der geographischen Herkunft der Sch{\"a}del. Im Populationenvergleich konnten wir Gr{\"o}{\"s}enunterschiede der Nasenh{\"o}hle feststellen, w{\"a}hrend Formunterschiede in Bezug auf die Cavitas nasi zwischen den Populationen nicht zu beobachten sind. Bei der asiatischen Population war ein signifikant h{\"o}herer unterer Nasengang nachweisbar. Hinsichtlich der Asymmetrie des unteren Nasenganges lie{\"s}en sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Populationen erkennen. Es handelt sich bei den von uns betrachteten Populationen um eine fluktuierende Asymmetrie des unteren Nasenganges. Die durchgef{\"u}hrten Korrelations- und Regressionsanalysen erfolgten separat f{\"u}r jede Population. Als besonders aussagekr{\"a}ftiger Parameter der Cavitas nasi ist die H{\"o}he der Nasenh{\"o}hle im Bereich des zweiten Molaren im Oberkiefer zu nennen, da dieser Parameter bei allen Populationen viele Korrelationen zu externen Sch{\"a}delma{\"s}en und dem Gesichtssch{\"a}delvolumen aufweist. Das Nasenh{\"o}hlenvolumen l{\"a}sst sich am ehesten aus der Breite der Nasenh{\"o}hle ableiten, da f{\"u}r drei der vier Populationen f{\"u}r dieses Merkmalspaar signifikante Korrelationen nachweisbar sind. Obgleich die vorliegende Studie Hinweise auf einen Einfluss des Klimas auf die Variabilit{\"a}t der Morphologie der Nasenh{\"o}hle zeigen, ist das Design dieser Studie nicht geeignet, einen direkten Einfluss klimatischer Faktoren zu belegen. Hierf{\"u}r sind weiterf{\"u}hrende Studien notwendig, die auch den komplexen Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Strukturelementen der Nasenh{\"o}hle Rechnung tragen.}, language = {de} }