@phdthesis{Hesse2013, author = {Matthias Hesse}, title = {Die Bedeutung der genetischen Polymorphismen -1087 und -597 in der Promotorregion des Interleukin-10 Gens f{\"u}r die posttraumatische Entwicklung einer Sepsis beim Mehrfachverletzten}, journal = {The Role Of Interleukin-10 Polymorphisms -1087 and -597 For The Develepment Of Sepsis After Severe Trauma}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001577-1}, year = {2013}, abstract = {Die vorliegende Arbeit sollte an einer Kohorte von N = 119 schwerstverletzten Patienten (ISS > 16 Punkte) die Polymorphismen IL-10-1087 und IL-10-597 in der Promotorregion des Interleukin-10 Gens hinsichtlich ihrer F{\"a}higkeit als genetischer Marker f{\"u}r das Auftreten einer Sepsis nach schwerem Trauma untersuchen. Die Basisdaten (demographische Verteilung, Verletzungsschwere) des vorliegenden Patientenkollektivs sind mit Kollektiven anderer Studien zu verschiedenen Outcomeparametern nach schwerem Trauma vergleichbar. N = 43 der N = 119 Patienten starben im Verlauf, N = 15 Patienten in den ersten 24 Stunden nach dem Trauma. N = 37 Patienten entwickelten posttraumatisch eine Sepsis. Die univariate KAPLAN-MEIER-Analyse zeigte eine signifikant niedrigere Frequenz des Genotyps -1087AA bei den Patienten, die eine Sepsis entwickelten (0,189; p = 0, 032). Das Allel -1087G hatte bei den Patienten, die posttraumatisch eine Sepsis entwickelten, eine signifikant h{\"a}ufigere Frequenz (0,811; p = 0, 032). F{\"u}r alle anderen Geno- und Alleltypen der beiden Polymorphismen fanden sich keine signifikanten Verteilungsmuster. Der Genotyp -597AA wurde im gesamten Kollektiv nur vier Mal beobachtet. Bei Patienten mit einer Sepsis wurde dieser Genotyp gar nicht nachgewiesen. Ein Homogenit{\"a}tsnachweis f{\"u}r die jeweiligen Kollektive aller Genotypen ist erfolgt. Der Schockindex (p < 0, 0001), der ISS (p = 0, 001) und die Rarifizierung des Genotyps -1087AA (gleichbedeutend mit der H{\"a}ufung des Allels -1087G) in der Gruppe der septischen Patienten (p = 0, 011) lieferten auch in der multivariaten Analyse signifikante Ergebnisse. Die signifikante Rarifizierung des Genotyps -1087AA bzw. signifikante H{\"a}ufung des Alleltyps -1087G in der Gruppe der septischen Patienten k{\"o}nnten ein Hinweis f{\"u}r eine sch{\"u}tzende Funktion des Genotyp -1087AA bzw. eine pr{\"a}disponierende Funktion des Allels -1087G, eine Sepsis zu entwickeln, sein. Ein pathophysiologisches Erkl{\"a}rungsmodell f{\"u}r dieses beobachtete Ph{\"a}nomen liefert die „two-hit“-Theorie (nach MOORE et al., modifiziert nach MONNERET et al.). Unter Ber{\"u}cksichtigung des zeitlichen Verlaufes nach einem schweren Trauma k{\"o}nnte durch die vermehrte antiinflammatorische Aktivit{\"a}t der Tr{\"a}ger des Allels -1087G auf Grund eines dadurch ausgepr{\"a}gteren CARS (Compensatory Antiinflammatory Response Syndrome) eine Pr{\"a}disposition bestehen, auf dem Boden einer relativen Immunsuppression eine Sepsis zu entwickeln. Der Einfluss der Polymorphismen auf molekulare Mechanismen der Signal{\"u}bertragung f{\"u}r unterschiedliche Effektorfunktionen des Interleukin-10 ist zur Zeit noch unklar. Verschiedene Mechanismen der Signaltransduktion vermitteln unterschiedliche, zum Teil sogar gegens{\"a}tzliche Effektorfunktionen des Interleukin-10. Zur weiteren Verifizierung des Einflusses der IL-10 Polymorphismen nach einem schwerem Trauma sind zus{\"a}tzliche Studien notwendig, welche f{\"u}r die entsprechenden Genotypen die Outcomeparameter SIRS, Sepsis, septischer Schock sowie infekti{\"o}ses und nichtinfekti{\"o}ses MODS und deren Mortalit{\"a}t als Funktion der Zeit analysieren. Auf Grund der dazu notwendigen Stratifizierung scheint die Realisierung eines repr{\"a}sentativen Patientenkollektivs nur im Rahmen einer Multicenterstudie m{\"o}glich.}, language = {de} }