@phdthesis{Bylinski2012, author = {Beata Bylinski}, title = {Vorgehen beim Gestationsdiabetes. Vergleichende Untersuchung zum Einsatz der Insulintherapie. Eine retrospektive Untersuchung der Geburten der Jahrg{\"a}nge 2004 - 2006 an der Universit{\"a}ts-Frauenklinik Greifswald}, journal = {Management of Gestational Diabetes Mellitus. Comperative study on use of insulin therapy. A retrospective study of the births given between 2004 and 2006 at the Department of Obstetrics and Gynecology University of Greifswald}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001315-8}, year = {2012}, abstract = {Die retrospektive Studie sollte die Behandlungsstrategie von Patientinnen mit einem Gestationsdiabetes am Universit{\"a}tsklinikum in Greifswald in den Jahren 2004-2006 darstellen. Mit der Studie sollten das Management des GDM im Hinblick auf die Diagnosestellung und Therapiemodalit{\"a}ten sowie das maternale und fetale Outcome retrospektiv untersucht werden. In die Studie wurden insgesamt 74 Patientinnen mit Gestationsdiabetes aufgenommen. Folgende Parameter wurden retrospektiv untersucht: m{\"u}tterliche Anamnese, Verlauf der Schwangerschaft, Verlauf der Geburt sowie fetales Outcome. Besondere Gewichtung wurde auf den Vergleich der Gestationsdiabetikerinnen ohne Insulin (GDM/I-, n=36) und mit Insulintherapie (GDM/I+, n=38) gelegt. Die beiden Gruppen unterschieden sich nicht statistisch signifikant bez{\"u}glich Alters, BMI, Gravidit{\"a}t, Parit{\"a}t, Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, durchschnittlicher Blutzuckerwerte im oGTT, pathologischer Fruchtwassermenge, schwangerschaftsinduzierter Hypertonie und Infektionen w{\"a}hrend der Schwangerschaft, Schwangerschaftsdauer, H{\"a}ufigkeit prim{\"a}ren und sekund{\"a}ren Sectiones cesarea, Geburtsdauer sowie des perinatalen Zustandes. Es zeigte sich weder bez{\"u}glich der H{\"a}ufigkeit von SGA (<10.Perzentile) Kindern noch bez{\"u}glich der H{\"a}ufigkeit von LGA (>90. Perzentile) Kindern ein statistisch signifikanter Unterschied. Bei Schwangeren mit Insulintherapie (GDM/I+) lag die gesamte Rate anamnestischer Fr{\"u}hgeburten, habitueller Aborten und Totgeburten deutlich h{\"o}her im Vergleich zu der Gruppe GDM/I- (47,37 \% vs. 22,22 \%; p<0,05). Die famili{\"a}re Vorbelastung bez{\"u}glich Diabetes mellitus konnte signifikant h{\"a}ufiger in der Gruppe mit Insulin nachgewiesen werden (93,10 \% vs. 68,75 \%; p<0,05). Die station{\"a}re Einweisung erfolgte in der Gruppe ohne Insulin relativ sp{\"a}t im Vergleich zu GDM/I+ (im Durchschnitt 33.SSW vs. 28.SSW; p<0,05). In der glyk{\"a}mischen Kontrolle bez{\"u}glich der Blutglukose-Mittelwerte im Tagesprofil konnten bis zur 38.SSW keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen nachgewiesen werden. Ab der 38.SSW konnte im Vergleich zu der Insulingruppe eine deutlich schlechtere glyk{\"a}mische Kontrolle bei Gestationsdiabetikerinnen ohne Insulintherapie gezeigt werden (Blutglukose-Mittelwert im Durchschnitt 4,53 mmol/l ohne Insulin vs. 4,03 mmol/l mit Insulin; p<0,05). Betrachtet man die Blutzucker-Maximalwerte, so konnten bereits bis zur 25.SSW (durchschnittliche Maximalwerte: 4,75 mmol/l ohne Insulin vs. 7,44 mmol/l mit Insulin; p<0,05) sowie von der 30.SSW bis zur 34.SSW (durchschnittlich: 6,10 mmol/l ohne Insulin vs. 7,87 mmol/l mit Insulin; p<0,05) deutliche Unterschiede zwischen beiden Gruppen festgestellt werden. Die Blutzuckermaximalwerte waren in den Zeitr{\"a}umen deutlich h{\"o}her in der Insulingruppe. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen fanden sich bez{\"u}glich der fetalen Makrosomie bei der ersten sonographischen Kontrolle von der 28. bis zur 31. SSW (39,29 \% GDM/I+ vs. 5,56 \% GDM/I-; p=0,0279), im weiteren Schwangerschaftsverlauf waren die Unterschiede nicht signifikant. Bei der Geburt wurde die Makrosomie lediglich bei 13,16 \% (n=5/38) der Neugeborenen GDM/+ und bei 11,11 \% (n=4/36) der Neugeborenen GDM/I- best{\"a}tigt. Von den makrosomen Neugeborenen wurden nur 33,33 \% (3/9 ohne Insulin) und 55,56 \% (5/9 mit Insulin) sonographisch w{\"a}hrend der Schwangerschaft als makrosom eingestuft. Bez{\"u}glich der sonographisch ermittelten Fruchtwassermenge im Sinne eines Polyhydramnions, konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen gefunden werden (p≥0,05). Dabei ist zu beachten, dass nach den damaligen Richtlinien der Klinik gerade die fetale Makrosomie und Zeichen des Polyhydramnions die Indikation f{\"u}r die Insulintherapie darstellten. Die Geburtseinleitung lag signifikant h{\"o}her in der Gruppe mit Insulin (65,79 \%) im Vergleich zu GDM/I- (33,33 \%; p<0,05). Weiterhin war die Verlegung in die Neonatologische Klinik nach der Insulintherapie erwartungsgem{\"a}{\"s} h{\"a}ufiger in der Insulingruppe im Vergleich zu Neugeborenen der M{\"u}tter ohne Insulin (68,42 \% vs. 19,44 \%; p<0,05). Aus der retrospektiven Betrachtung lassen sich folgende Verbesserungspotenziale bei dem GDM-Management ableiten: Erstellung eines leitliniengest{\"u}tzten und zentralisierten Konzepts f{\"u}r die Diagnostik und Therapie des GDM, Ausweitung der pr{\"a}konzeptionellen Beratung nach anamnestisch bekanntem GDM, verst{\"a}rkte metabolische und biometrische Kontrolle in der Schwangerschaft nebst detaillierter Dokumentationsf{\"u}hrung, Gewichtskontrolle w{\"a}hrend der Schwangerschaft, eingehende Ern{\"a}hrungsberatung und –schulung sowie Lebensstilinterventionen. In der Indikationsstellung f{\"u}r Insulin beim GDM seien dar{\"u}ber hinaus weitere Verbesserungen erforderlich. Die im Jahr 2011 vorgestellte neue Leitlinie liefert hier gute Handlungsans{\"a}tze.}, language = {de} }