@phdthesis{Pollin2013, author = {Reiko Pollin}, title = {Lyssavirus Matrixprotein Funktionen bei der Virusmorphogenese und Wirtszellmanipulation}, journal = {Lyssavirus Matrix Protein Functions in Virus Morphogenesis and Host-Cell Manipulation}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001600-4}, year = {2013}, abstract = {Lyssavirus Matrixproteine (M) sind essentielle Komponenten im Virus-Assembly. Zus{\"a}tzliche Virus RNA-Synthese regulierende und wirtszellmanipulierende Funktionen machen das M Protein zu einem zentralen Faktor der wirtszellabh{\"a}ngigen Virusreplikation und Pathogenese im infizierten Organismus. Damit k{\"o}nnte das M Protein einen wesentlichen Faktor bei der Anpassung von Lyssaviren an bestimmte Wirtsspezies darstellen und als Pathogenit{\"a}tsdeterminante die spezifische Virulenz unterschiedlicher Lyssavirus Isolate begr{\"u}nden. Inwieweit Lyssavirus M Proteine sich tats{\"a}chlich in grundlegenden Funktionen der Virusreplikation und Wirtszellmanipulation unterscheiden, ist bisher nur unzureichend gekl{\"a}rt. Hier wurden M Proteine aus einem attenuierten Rabies Virus Stamm (RABV M) und aus einem fledermausassoziierten Lyssavirus (Europ{\"a}ische Fledermaus Lyssavirus Typ 1; EBLV 1 M) hinsichtlich funktioneller Unterschiede im Virus-Assembly und ihrer intrazellul{\"a}ren Lokalisation in virusinfizierten Zellen verglichen. Zus{\"a}tzlich wurde durch die gezielte Insertion von Mutationen in das RABV M Protein ein stark attenuiertes RABV generiert, das eine wichtige Grundlage f{\"u}r die weitere Erforschung M abh{\"a}ngiger Mechanismen der Pathogenese und Viruseliminierung aus dem zentralen Nervensystem (ZNS) darstellt. Tats{\"a}chlich wurden mit chim{\"a}ren RABV M und EBLV 1 M exprimierenden Viren M abh{\"a}ngige Unterschiede in der Virusmorphogenese best{\"a}tigt. Eine RABV M abh{\"a}ngige Akkumulierung von Viruspartikel-{\"a}hnlichen Strukturen im rauen Endoplasmatischen Retikulum (rER) wurde mit der Kombination unterschiedlicher RABV und EBLV 1 M Sequenzen auf f{\"u}nf C terminale Aminos{\"a}uren an den Positionen 187, 190, 192, 196 und 197 eingegrenzt. Mit der Identifizierung dieser Positionen konnte postulierte werden, dass es sich bei den beobachteten ultrastrukturellen Unterschieden nicht um Virusspezies sondern um Isolat-spezifische Unterschiede handelt, die m{\"o}glicherweise einen Einfluss auf in vivo Virusreplikation und Pathogenese haben. Die vergleichende fluoreszenzmikroskopische Analyse infizierter Zellen zeigte, dass EBLV 1 M Protein im Gegensatz zum RABV M Protein an Membranen des Golgi-Apparates akkumulierte. Im Gegensatz zur Akkumulierung von Viruspartikel-{\"a}hnlichen Strukturen im rER konnte die EBLV 1 M spezifische Golgi-Apparat Lokalisation nicht auf einzelne Bereiche des M Proteins eingegrenzt werden, weshalb davon ausgegangen werden muss, dass hier die Integrit{\"a}t des gesamten EBLV 1 M Proteins notwendig ist. Erstmals wurden Lyssavirus M Proteine in viralen Einschlussk{\"o}rpern und Zellkernen infizierter Zellen nachgewiesen. W{\"a}hrend die Pr{\"a}senz in den Einschlussk{\"o}rpern ein wichtiges Element bei der Erforschung RNA-Synthese regulativer M Funktionen darstellt, k{\"o}nnen mit dem Nachweis von Lyssavirus M Proteinen im Zellkern wirtszellmanipulierende Funktionen auf nukle{\"a}rer Ebene postuliert werden. Neben dem Nachweis der Proteine im Nukleus wurde mit fluoreszenzmarkiertem M Protein gezeigt, dass die Kernmembran eine Diffusionsbarriere f{\"u}r das M Protein darstellt und dass ein aktiver Transport in den Zellkern stattfinden muss. Zusammenfassend werden mit dieser Arbeit wichtige Erkenntnisse zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Lyssavirus M Proteinen bez{\"u}glich Virusmorphogenese und wirtszellmanipulierender M Funktionen vorgelegt, die das aktuelle Verst{\"a}ndnis der Lyssavirus Replikation vertiefen und weiterf{\"u}hrende Arbeiten zu molekularen Mechanismen der Virusreplikation und Pathogenese erm{\"o}glichen.}, language = {de} }