@phdthesis{Stanislawski2014, author = {Natalie Stanislawski}, title = {Bakterielle Translokation durch Perforationen von chirurgischen Handschuhen unter realen Operationsbedingungen}, journal = {Bacterial migration through punctured surgical gloves under real surgical conditions}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001773-2}, year = {2014}, abstract = {In Abh{\"a}ngigkeit von der Dauer, der Art und des mechanischen Anspruchs eines operativen Eingriffs kommt es nachweislich zu Perforationen von Operationshandschuhen und damit zu einer Aufhebung der aus infektionsprophylaktischen Gr{\"u}nden erforderlichen intakten Barriere zwischen Operateur bzw. medizinischem Personal und dem Patienten. Dabei spielen intakte Handschuhe nicht nur eine tragende Rolle hinsichtlich des beiderseitigen Schutzes vor durch Blut und andere K{\"o}rperfl{\"u}ssigkeiten {\"u}bertragenen Infektionskrankheiten wie HIV, HBV und HCV, sondern auch vor bakteriellen {\"U}bertragungen als einer potentiellen Ursache postoperativer Wundinfektionen. Die Perforationsrate von Handschuhen korreliert mit der Tragedauer, wobei eine Vielzahl der Handschuhperforationen nicht sofort oder {\"u}berhaupt nicht bemerkt wird. Dabei sind Handschuhperforationen {\"u}berproportional h{\"a}ufig an der nicht dominanten Hand lokalisiert. Im Gesamtergebnis der durchgef{\"u}hrten Untersuchung und einer Vorg{\"a}nderstudie [1] konnte unter realen Operationsbedingungen eine Gesamtperforationsrate von 18,2 \% nachgewiesen werden. Es fanden 12 Bakterientranslokationen, entsprechend einer Translokationsrate von 22,2 \%, bezogen auf die Gesamtzahl perforierter Handschuhe, statt und zwar nach einer Tragezeit ab 90 min [1] bzw. in dieser Untersuchung bereits nach 62 min. Das Vorhandensein f{\"u}r bakterielle Erreger permeabler Handschuhperforationen erm{\"o}glicht ebenso eine Passage von Viren. Ein regelm{\"a}{\"s}iger intraoperativer Handschuhwechsel f{\"u}r den viszeralchirurgischen Operateur und/oder double gloving stellen aus den Untersuchungsergebnissen abgeleitete M{\"o}glichkeiten dar, die notwendige intakte Barriere aufrecht zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Diesbez{\"u}glich ist eine Differenzierung zwischen unterschiedlichen chirurgischen Disziplinen und den jeweils unterschiedlichen Aufgaben innerhalb des Operationsteams vorzunehmen, da zwangsl{\"a}ufig erhebliche Unterschiede bei den Perforationsraten bestehen. Das in diesem Zusammenhang untersuchte und aus jeweils doppelt {\"u}bereinander getragenen Operationshandschuhen bestehende Indikatorsystem erwies sich in der aktuellen Untersuchung als effektiv. {\"U}ber den Untersuchungszeitraum von einem Jahr zeigte sich eine deutlich zunehmende Verbesserung in der visuellen Detektion von Perforationen durch die einzelnen Mitglieder des Operationsteams, wobei die Erkennungsrate bei 70 \% lag. Die Empfehlung eines intraoperativen Handschuhwechsels nach sp{\"a}testens 90 min f{\"u}r den ersten und zweiten viszeralchirurgischen Operateur sowie nach 150 min f{\"u}r die {\"u}brigen Teilnehmer der Operation kann durch die vorliegende Untersuchung untermauert werden. Der intraoperative Einsatz des Indikatorsystems ist aufgrund guter Erkennbarkeit von Perforationen in Verbindung mit erh{\"o}hter Sicherheit durch das systemeigene double gloving grunds{\"a}tzlich zu empfehlen.}, language = {de} }