@phdthesis{Spratte2013, author = {Julia Hehui Spratte}, title = {Heparine modulieren humane endometriale Stromazellen im Hinblick auf deren Differenzierung und Reaktionsverhalten gegen{\"u}ber TNF-α und INF-γ}, journal = {Heparins modulate human endometrial stroma cells in regard to decidualization and their reaction upon TNF-α and IFN-γ}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001441-7}, year = {2013}, abstract = {Etwa 1\% der Frauen mit Kinderwunsch leidet an habituellen Aborten. Die Ursachen zur Genese habitueller Aborte sind vielf{\"a}ltig und bei etwa 50 \% aller F{\"a}lle verbleibt sie unklar (ESHRE Capri Workshop Group, 2008). Im peripheren Blut betroffener Frauen ist ein erh{\"o}htes Th-1/Th-2 Zellverh{\"a}ltnis nachweisbar (Raghupathy et al., 2000). Dieser Umstand l{\"a}sst eine Implikation immunologischer und inflammatorischer Prozesse in dieses Krankheitsgeschehen vermuten. Unfraktioniertes Heparin und niedermolekulare Heparine (NMHs) – Substanzen der klassischen Thromboseprophylaxe – kommen immer h{\"a}ufiger in der Behandlung von habituellen Aborten mit und ohne angeborener Gerinnungsst{\"o}rung zum Einsatz (Rai et al., 1997). Es gibt Hinweise darauf, dass der Benefit von Heparin dabei nicht durch seine antikoagulatorische Wirkung hervorgerufen wird, sondern auf seinen antiinflammatorischen und somit auch immunmodulatorischen Eigenschaften beruht (Young, 2008). Vor diesem Hintergrund wurden die in der vorliegenden Arbeit dargestellten in vitro Experimente durchgef{\"u}hrt. Die dabei eingesetzten humanen endometrialen Stromazellen stammten aus Hysterektomiepr{\"a}paraten. Durch die Quantifizierung von IGF-1, cAMP sowie den Dezidualisierungsmarkern IGFBP-1 und PRL konnten wir zeigen, dass unfraktioniertes Heparin und NMHs einen zeit- und dosisabh{\"a}ngigen Effekt auf den Dezidualisierungsprozess in vitro aus{\"u}ben (Fluhr et al., 2010). In weiteren Experimenten verglichen wir die beobachteten Heparineffekte mit denjenigen heparin{\"a}hnlicher Substanzen. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Effekte von Heparin auf die Dezidualisierung von ESCs unabh{\"a}ngig von dessen antikoagulatorischer Wirkung sind. Sie beruhen vielmehr auf dessen Molekulargewicht und der Menge an negativer Ladung (Fluhr et al., 2011a). Die Signalwege der beiden inflammatorischen Zytokine IFN-γ und TNF-α k{\"o}nnen durch Heparin in mechanistisch unterschiedlicher Weise beeinflusst werden. Heparin interferiert mit IFN-γ bei der Bindung an seinen Rezeptor und verhindert dadurch die Expression des IFN-γ induzierten Gens IRF-1 (Fluhr et al., 2011b). Weiterhin hemmt Heparin die Expression der beiden TNF-α induzierten Zytokine IL-6 und IL-8, indem es mit dem NF-κB Signalweg im Zellkern interferiert (Spratte et al., unver{\"o}ffentlichte Daten). Trotz immenser Verbesserungen auf dem Gebiet der Kinderwunschbehandlung in den letzten Jahren, bleibt die Behandlung von Frauen mit habituellen Aborten eine {\"a}rztliche Herausforderung. Besonders weil die Datenlage zum Einsatz von Heparin bei Implantationsst{\"o}rungen und habituellen Aborten nicht eindeutig ist (Badawy et al., 2008; Clark et al., 2010). Auf dem Gebiet der Grundlagenforschung m{\"u}ssen deshalb neue Erkenntnisse gewonnen werden, welche die Basis f{\"u}r weitere klinische Studien mit standardisierten Bedingungen und somit vergleichbaren Ergebnissen darstellen.}, language = {de} }