@phdthesis{Kaps2014, author = {Alexander Kaps}, title = {Identifikation von Determinanten der Gewichtsreduktion bei Kindern und Jugendlichen mit {\"U}bergewicht und Adipositas}, journal = {Identification of determinants for weight reduction in children and adolescents with overweight and obesity}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001939-0}, year = {2014}, abstract = {Die Pr{\"a}valenz von {\"U}bergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Unter den 3- bis 17-J{\"a}hrigen in Deutschland sind derzeit ca. 15\% {\"u}bergewichtig und 6\% adip{\"o}s. Die Ursachen sind multifaktoriell und liegen neben einer genetischen Pr{\"a}disposition insbesondere an einer reduzierten k{\"o}rperlichen Bet{\"a}tigung und dem Konsum von Lebensmitteln mit einem hohen Energiegehalt. Aufgrund des deutlich erh{\"o}hten Morbidit{\"a}ts- und Mortalit{\"a}tsrisikos der Betroffenen, besteht ein erheblicher Bedarf f{\"u}r effektive und nachhaltige therapeutische Interventionen. Viele der bisher publizierten Untersuchungen zu Gewichtsreduktionsma{\"s}nahmen bei Kindern und Jugendlichen mit {\"U}bergewicht und Adipositas belegen allerdings sehr heterogene Ergebnisse. Die therapeutischen Effekte sind oft nur marginal und nicht nachhaltig. F{\"u}r die vorliegende Arbeit leiten sich aus diesen Ans{\"a}tzen die Fragen ab, ob sich schon bei Beginn einer Therapie zur Gewichtsreduktion Determinanten und Pr{\"a}diktoren identifizieren lassen, die Aussagen zum Behandlungsergebnis erm{\"o}glichen. Es wurde untersucht, welche medizinischen, psychologischen und psychosozialen Parameter das unterschiedliche Ansprechen der Kinder und Jugendlichen mit {\"U}bergewicht und Adipositas auf die therapeutische Intervention und den weiteren Gewichtsverlauf determinieren. Patienten und Methoden Die vorliegende Studie beinhaltet eine Untersuchung und katamnestische Nachbefragung einer Interventionsgruppe. In der ersten Phase der Studie wurde ein geeignetes Untersuchungsprogramm entwickelt, welches die Identifikation von medizinischen, psychologischen und psychosozialen Faktoren, die in Verbindung mit einer nachhaltigen Gewichtsver{\"a}nderung stehen k{\"o}nnten, erm{\"o}glicht. Die Entwicklung des Untersuchungsprogramms erfolgte schrittweise, strukturiert und standardisiert. Anhand kleiner Kohorten wurde das Programm empirisch hinsichtlich der Anwendbarkeit sowie der testsstatistischen Kriterien, wie Reliabilit{\"a}t, Validit{\"a}t und Objektivit{\"a}t {\"u}berpr{\"u}ft. In der zweiten Phase erfolgte die multizentrische Anwendung des Untersuchungsprogramms an vier Untersuchungseinrichtungen bei 143 Kindern und Jugendlichen mit {\"U}bergewicht und Adipositas. 80\% aller Probanden wurden in einem Zeitraum von 24 Monaten sukzessive und in definierten Abst{\"a}nden nachuntersucht, um den weiteren Gewichtsverlauf zu analysieren. Ergebnisse Durch die Teilnahme am strukturierten Behandlungs- und Schulungsprogramm kann bei Kindern und Jugendlichen mit {\"U}bergewicht und Adipositas auch bis zu zwei Jahren nach der Teilnahme eine signifikante Reduktion von Gewicht, BMI und BMI-SDS erzielt werden. Der BMI-SDS blieb bei 52/101 Patienten (47,3\%) ein Jahr nach der Entlassung aus dem station{\"a}ren Setting konstant oder sank weiter ab. Zwei Jahre nach der Entlassung war bei 42/88 Patienten (38,2\%) eine signifikante BMI-SDS Reduktion zu verzeichnen. Bei ca. 2/3 der Kinder und Jugendlichen mit {\"U}bergewicht und Adipositas zeigten sich pathologische Ver{\"a}nderungen von medizinischen und/oder laborchemischen Parametern und Risikofaktoren f{\"u}r kardiovaskul{\"a}re und metabolische St{\"o}rungen. Signifikante Assoziationen zur Ver{\"a}nderung und Stabilisierung des K{\"o}rpergewichts im langfristigen Verlauf nach der station{\"a}ren Behandlung zeigten die Variablen: „Berufst{\"a}tigkeit der Eltern“, „die t{\"a}gliche Zeit am PC“, „Ern{\"a}hrungsverhalten“, „Schulkonflikte“, „Allgemeines Wohlbefinden“, „Resilienz“, „Stressbew{\"a}ltigung – Suche nach sozialer Unterst{\"u}tzung“, „Strukturierter Tagesablauf“, und „Familienklima (Zusammenhalt)“ prognostisch die gr{\"o}{\"s}te Relevanz f{\"u}r eine langfristig erfolgreiche Gewichtsreduktion. Ein tendenzieller Zusammenhang lie{\"s} sich bei den Variablen „Herkunftsort“, „Schulbildung des Vaters“ sowie bei der „Hyperaktivit{\"a}t“ feststellen. Eine individuelle Ausrichtung der Adipositastherapie bez{\"u}glich dieser Determinanten, k{\"o}nnte dazu beitragen das langfristige Outcome deutlich zu verbessern.}, language = {de} }