@phdthesis{Huwer2014, author = {Christina Huwer}, title = {Not{\"a}rztliche Einsch{\"a}tzung der Verletzungsschwere am Unfallort - Diagnostischer Wert technischer Parameter}, journal = {Assessment of injury severity at the accident scene by the emergency physician - Utility of technical crash parameters}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001816-3}, year = {2014}, abstract = {Im klinischen Alltag werden im Rahmen der {\"U}bergabe zwischen Notarzt und Klinik nach Verkehrsunf{\"a}llen immer wieder technische Parameter vom Unfallort genannt. Ob diese Informationen zur verbesserten Einsch{\"a}tzung der Verletzungsschwere n{\"u}tzen, ist bisher nicht ausreichend untersucht worden. Um dieser Frage nachzugehen, wurden Daten von 100 realen F{\"a}llen aus der Datenbank der Unfallforschung Greifswald in einem mehrstufigen Experiment erfahrenen Not{\"a}rzten in Fragebogenform pr{\"a}sentiert. Dabei wurden zun{\"a}chst einfache Routineparameter, dann erweiterte Parameter und schlie{\"s}lich Fotos der Unf{\"a}lle dargeboten. Gefordert war eine Einsch{\"a}tzung der Verletzungsschwere eines beteiligten PKW-Fahrers in den vier am ISS-Wert orientierten Kategorien „leicht verletzt“, „schwer verletzt“, „lebensgef{\"a}hrlich verletzt“ und „tot“. Zur Auswertung erfolgte eine Dichotomisierung in „leicht und schwer verletzt“ (ISS≤15) versus „lebensgef{\"a}hrlich verletzt und tot“ (ISS 16-75). Berechnet wurden die {\"U}bereinstimmung der Teilnehmer im Hinblick auf die Verletzungsschwere jenseits des Zufalls (kappa-Statistik) sowie die diagnostische Testg{\"u}te (Sensitivit{\"a}t, Spezifit{\"a}t, Fl{\"a}che unter der ROC-Kurve, Likelihood Ratios) technischer Unfallparameter. Die Beobachter-{\"U}bereinstimmung der Verletzungsschwere unter Kenntnis einfacher oder erweiterter technischer Parameter sowie Bildparameter lag bei kappa-Werten von 0,42, 0,65 und 0,61. Die Sensitivit{\"a}t schwankte zwischen den Beobachtern und je nach unterschiedlicher Informationsmenge zwischen 18 und 80\%, die Spezifit{\"a}t zwischen 41 und 89\%. Durch die Pr{\"a}sentation von Fotos vom Unfallort lie{\"s} sich eine Steigerung der Sensitivit{\"a}t erzielen. Die Verschiebung der Vortest-Wahrscheinlichkeit von 50\% f{\"u}r eine lebensbedrohliche Verletzung betrug im Falle negativer technischer Befunde maximal 40\%, im positiven Fall 67\%. Im Rahmen dieser umfangreichen Untersuchung unter Nutzung realer Unf{\"a}lle und erfahrener Not{\"a}rzte konnte erstmals gezeigt werden, dass technische Unfallparameter isoliert keine sichere Vorhersage der Verletzungsschwere zulassen. Ob technische Parameter zusammen mit medizinischen Parametern eine verbesserte erste Einsch{\"a}tzung erm{\"o}glichen, muss Ziel weiterer Untersuchungen sein.}, language = {de} }