@phdthesis{Menzel2014, author = {Dirk Menzel}, title = {Einfluss des TSH-Wertes auf kardiovaskul{\"a}re und Gesamtsterblichkeit bei Patienten mit invasiv behandelter koronarer Herzkrankheit}, journal = {Effect of serum thyrotropin levels on all-cause and circulatory mortality in patients with invasively treated coronary artery disease}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001669-9}, year = {2014}, abstract = {Die verschiedenen Manifestationen der koronaren Herzkrankheit f{\"u}hren die Todesursachenstatistik in Staaten mit hohem pro-Kopf-Einkommen seit Jahrzehnten an. Der seit langer Zeit bekannte Zusammenhang zwischen thyreotropem und kardiovaskul{\"a}rem System l{\"a}sst Fragen nach Assoziationen zwischen Schilddr{\"u}senaktivit{\"a}t, Inzidenz von koronarer Herzkrankheit beziehungsweise koronaren Ereignissen und kardiovaskul{\"a}rer sowie Gesamtsterblichkeit naheliegend erscheinen. Zahlreiche epidemiologische Untersuchungen wenden sich diesen Fragen zu und gelangen dabei zu widerspr{\"u}chlichen Antworten. Erst qualitativ hochwertige Metaanalysen j{\"u}ngeren Datums deuten {\"u}berzeugend eine gering erh{\"o}hte kardiovaskul{\"a}re und teils auch Gesamtsterblichkeit bei Abweichungen des TSH-Wertes vom Referenzbereich an112,158,180. Ziel unserer Studie war es, Patienten mit bekannter und invasiv behandlungsbed{\"u}rftiger koronarer Herzkrankheit als Hochrisikokollektiv f{\"u}r schwerwiegende kardiovaskul{\"a}re Ereignisse auf eine Assoziation zwischen Abweichungen des TSH-Wertes vom Referenzbereich und kardiovaskul{\"a}re sowie Gesamtsterblichkeit hin zu untersuchen. Von 1038 initial eingeschlossenen Patienten konnten 942 Personen mit erfolgter perkutaner Koronarintervention oder aortokoronarer Bypassoperation {\"u}ber 6,4±1,7 Jahre nachverfolgt werden. 174 Patienten verstarben im Nachbeobachtungszeitraum, davon 67 Patienten an kardiovaskul{\"a}ren Ursachen. Unadjustiert bestand mit weitem 95 \% CI ein Trend zu besserem {\"U}berleben bei Schilddr{\"u}senfunktionsst{\"o}rungen. Nach Adjustierung f{\"u}r die erfassten Risikofaktoren im vollst{\"a}ndigen Modell lag statistische Signifikanz bez{\"u}glich eines geringeren kardiovaskul{\"a}ren Mortalit{\"a}tsrisikos bei Abweichungen des TSH-Wertes vom Referenzbereich sowohl f{\"u}r erniedrigte (HR 0,39 [95 \% CI 0,16 - 0,98]) als auch f{\"u}r erh{\"o}hte (HR 0,33 [95 \% CI 0,14 - 0,82]) Werte vor. Das Gesamt{\"u}berleben war signifikant h{\"o}her bei TSH-Werten oberhalb des Referenzbereiches (HR 0,47 [95 \% CI 0,28 - 0,80]). F{\"u}r TSH-Werte unterhalb des Referenzbereiches wurde f{\"u}r das Gesamt{\"u}berleben eine signifikante {\"U}berlegenheit gegen{\"u}ber der Vergleichsgruppe mit unauff{\"a}lliger Schilddr{\"u}senfunktion knapp verfehlt (HR 0,62 [95 \% CI 0,37 - 1,04]). Die Ergebnisse unserer Untersuchung stehen somit in Widerspruch zu den Befunden anderer prospektiver epidemiologischer Studien zur Assoziation des TSH-Wertes mit kardiovaskul{\"a}rer und Gesamtsterblichkeit bei kardial erkrankten Patienten73,165. Die Aussagekraft unserer Ergebnisse wird geschw{\"a}cht durch methodische M{\"a}ngel der Untersuchung, vor allem die fehlende Reevaluierung von Schilddr{\"u}senfunktion und Confoundern w{\"a}hrend des Follow-up-Intervalls. Diese Schw{\"a}chen treffen jedoch auf alle gr{\"o}{\"s}eren epidemiologischen Untersuchungen zur Problematik zu. Weitere, methodisch verbesserte und standardisierte Untersuchungen zum Zusammenhang von Schilddr{\"u}senfunktion und kardiovaskul{\"a}rem System sind erforderlich.}, language = {de} }