@phdthesis{Flemming2015, author = {Sven Flemming}, title = {Evaluierung der Wirksamkeit von FX06 in der Therapie der postoperativen polymikrobiellen Sepsis im Tierversuch}, journal = {Evaluation of FX06 as a therapeutic approach in a murine model of polymicrobial sepsis}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002185-4}, year = {2015}, abstract = {Die Sepsis ist die Haupttodesursache auf nicht kardiologischen Intensivstationen mit einer Mortalit{\"a}t zwischen 30-50\%. Auf Grund der epidemiologischen Entwicklung unserer Gesellschaft, einer Indikationsausweitung invasiver und operativer Verfahren sowie steigender Antibiotikaresistenzen und immunsuppressiver Therapien ist die Inzidenz der Sepsis steigend. Forschungsbem{\"u}hungen zur Verbesserung der Sepsistherapie haben in den letzten Jahrzehnten immer wieder erfolgsversprechende pr{\"a}klinische Ergebnisse in in vitro und in vivo Modellen aufzeigen k{\"o}nnen. Die Translation in den klinischen Alltag ist dabei jedoch zumeist gescheitert. Die aktuelle Sepsistherapie basiert somit nach wie vor auf den kausalen S{\"a}ulen der Fokuskontrolle und antimikrobiellen Therapie. Intensivmedizinische Ma{\"s}nahmen wie die h{\"a}modynamische Stabilisierung oder die Durchf{\"u}hrung von Organersatzverfahren k{\"o}nnen definitionsgem{\"a}{\"s} nicht mehr der kausalen, sondern nur noch der supportiven oder gar adjunktiven Therapie zugeordnet werden. In den letzten Jahren ist die Alteration der endothelialen Barriere im Rahmen systemisch entz{\"u}ndlicher Prozesse mit der Ausbildung eines sogenannten „Capillary leakage syndrome“ mit konsekutiver Ausbildung eines Multiorganversagens auf Grund einer Organminderperfusion zunehmend in den Fokus der Grundlagenwissenschaft ger{\"u}ckt. Trotz dieser enormen pathophysiologischen Bedeutung ist bis heute noch keine Therapieform zur Stabilisierung der Endothelbarriere in septischen Patienten etabliert. Der parazellul{\"a}re Spalt der endothelialen Barriere wird durch Adherens- und Tight Junctions abgedichtet, wobei das Adh{\"a}sionsprotein Ve-cadherin die Hauptkomponente darstellt und somit die entscheidende Rolle in der endothelialen Integrit{\"a}t einnimmt. Dar{\"u}berhinaus ist Ve-cadherin in die Endothel-Leukozyten-Interaktion, sowie der makromolekularen Permeabilit{\"a}t partizipiert und kann zus{\"a}tzlich als Rezeptor f{\"u}r das Fibrinspaltprodukt Bbeta 15-42 dienen. Petzelbauer et al. konnten zeigen, dass eine synthetisch hergestellte Bbeta 15-42 Sequenz (FX06) den Reperfusionsschaden in einem Tiermodell des Herzinfarktes durch eine verminderte leukozyt{\"a}re Transmigration als Resultat der kompetitiven Interaktion mit Ve-cadherin signifikant reduzieren konnte. In der hier vorliegenden Arbeit wurde der Hypothese nachgegangen, ob FX06 das {\"U}berleben in einem Modell der murinen polymikrobillen Sepsis, Colon ascendens Stent Peritonitis, durch eine Stabilisierung der endothelialen Barriere verbessern kann. Des Weiteren wurde der Einfluss von FX06 auf die systemische Zytokinfreisetzung untersucht. Die gewonnen Daten zeigen, dass es durch die Applikation von FX06 zu einer Stabilisierung der Endothelbarriere, vor allem in der Lunge, kommt und somit auch das {\"U}berleben signifikant verbessert ist. Das Zytokin- und Chemokinprofil wird dabei nicht durch FX06 beeinflusst. Zusammenfassend l{\"a}sst sich festhalten, dass FX06 einen m{\"o}glichen neuen therapeutischen Ansatz zur Stabilisierung der Endothelbarriere darstellt und somit das {\"U}berleben in der polymikrobiellen Sepsis verbessern k{\"o}nnte. Zu Evaluierung des genauen Wirkmechanismus von FX06, sowie m{\"o}glichen Nebenwirkungen und Dosisfindungskurven bedarf es weiterer intensiver Forschungsanstrengungen.}, language = {de} }