@phdthesis{Piehl2018, author = {Inken Piehl}, title = {Neurosonographischer und klinischer Verlauf von distalen extra- und intrakraniellen Stenosen des vertebrobasil{\"a}ren Stromgebietes in einem ambulanten Patientenkollektiv}, journal = {Neurosonographic and clinical follow-up of ambulant patients with distal extracranial and intracranial stenoses of the vertebrobasilar system}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-26189}, pages = {134}, year = {2018}, abstract = {Neurosonographischer und klinischer Verlauf von distalen extra- und intrakraniellen Stenosen des vertebrobasil{\"a}ren Stromgebietes in einem ambulanten Patientenkollektiv. Hintergrund: Ca. 26\% der Schlaganf{\"a}lle sind im vertebrobasil{\"a}ren Stromgebiet lokalisiert. Stenookklusive Ver{\"a}nderungen der intrakraniellen Arteria vertebralis und basilaris bergen nach vorliegenden Studien ein hohes Risiko f{\"u}r ein isch{\"a}misches Ereignis. Empirisch hat sich jedoch in einem ambulanten Setting unserer neurovaskul{\"a}ren Sprechstunde trotz einer relativ hohen Dynamik in den neurosonographischen Befunden eine eher geringe Konversionsrate asymptomatischer Stenosen in ein manifestes zerebrovaskul{\"a}res Ereignis beobachten lassen. Methoden: Patienten aus der Neurovaskul{\"a}ren Ambulanz mit seit ≥24 Monaten bekannten vertebrobasil{\"a}ren stenookklusiven Ver{\"a}nderungen wurden prospektiv in die Studie eingeschlossen. {\"U}ber mindestens ein Jahr erfolgte die Verlaufsbeobachtung der neurovaskul{\"a}ren Befunde mittels extra- und intrakranieller Doppler- sowie Duplexsonographie sowie des neurologischen und funktionellen Status mittels NIHSS und MRS. Demographische Basisdaten, kardiovaskul{\"a}re Risikofaktoren, Komorbidit{\"a}ten und therapeutische Ma{\"s}nahmen wurden anhand von standardisierten Frageb{\"o}gen gewonnen. Eine kognitive Leistungserfassung erfolgte mittels MMST, die Erfassung der Lebensqualit{\"a}t mittels EuroQol und SF-36 v.2.0. Ergebnisse: 94 Patienten (mittleres Alter 69,7 Jahre, 55\% m{\"a}nnlich) mit einem retrospektiven Beobachtungszeitraum von im Mittel 5,5 Jahre (2-12,9 Jahre) wurden eingeschlossen. An Komorbidit{\"a}ten war bei 97\% eine Hypertonie, 83\% eine Dyslipid{\"a}mie, 67\% ein Nikotinabusus, 35\% ein Diabetes mellitus, 38\% eine koronare Herzkrankheit und 27\% eine periphere arterielle Verschlusskrankheit bekannt. Ein zerebrovaskul{\"a}res Ereignis hatte vor Einschluss bereits 75\% der Probanden, 28\% im vertebrobasil{\"a}ren Stromgebiet. Im Follow-Up traten bei 2,4\% Schlaganf{\"a}lle ausschlie{\"s}lich im Carotis-Stromgebiet auf. Bei den stenookklusiven Ver{\"a}nderungen handelte es sich um 63\% basil{\"a}re (61\% leicht-, 25\% mittel-, 12\% hochgradige, 2\% okklusive) und 56\% distale vertebrale L{\"a}sionen (48\%, 15\%, 31\%, 8\%). Bei 21\% der Patienten konnten im Follow-Up sonographische Ver{\"a}nderungen beobachtet werden, im hinteren Stromgebiet bei 11\% (78\% Stenosegrad-Reduktion, 22\% -Zunahme) und im vorderen Stromgebiet bei 12\% (50\%, 60\%). Die funktionelle Beeintr{\"a}chtigung wurde durch den medianen MRS mit 1 (Spanne 0-4; MRS ≤2 88\%), den NIHSS mit 0 (0-11) und den MMST mit 29 (22-30) angegeben, im Follow-Up mit leichtem Anstieg des MRS auf 1 (0-6; p=0,038) und des NIHSS auf 1 (0-15; p=0,058). Die klinische Ver{\"a}nderung ging bei 29\% mit einer sonographischen Ver{\"a}nderung einher. Die f{\"u}r dieses Kollektiv gute Lebensqualit{\"a}t zeigte im Follow-Up trotz einer signifikanten Besserung der Vitalit{\"a}t eine Reduktion des allgemeinen Gesundheitszustands und der sozialen Funktionalit{\"a}t. Fazit: In dieser Studie konnten wir trotz eines hohen vaskul{\"a}ren Risikoprofils und einer niedrigen Rate an Sekund{\"a}rprophylaxe eine Tendenz zur Regredienz der Stenosen im vertebrobasil{\"a}ren Stromgebiet sowie eine sehr niedrige Schlaganfall-Inzidenz beobachten. Im longitudinalen Verlauf zeigte sich ein insgesamt gutes klinisches Outcome mit einer nur leichten, aber signifikanten Verschlechterung. Urs{\"a}chlich f{\"u}r diese Entwicklung vertebrobasil{\"a}rer Stenosen sahen wir den im Vergleich zum vorderen Stromgebiet bekannten abweichenden Pathomechanismus, so dass die Schlussfolgerung nahe liegt, dass vertebrobasil{\"a}re Stenosen weniger gef{\"a}hrlich sind. Im Weiteren ist zu kl{\"a}ren, wie die Entwicklung der vertebrobasil{\"a}ren Stenosen unter verschiedenen Therapieregimen verl{\"a}uft.}, language = {de} }