@phdthesis{Boehm2018, author = {Hilmar B{\"o}hm}, title = {Methodische Eigenschaften von patientennahen und klinischen Erhebungsverfahren in der Ambulanten Muskuloskeletalen Rehabilitation nach endoprothetischer Versorgung von H{\"u}fte und Knie sowie nach operativer oder konservativer Behandlung der Claudicatio spinalis}, journal = {Methodical properties of patient reported outcome measures and of clinician/performance reported outcome measures in the outpatient musculoskeletal rehabilitation after endoprosthetic treatment of hip and knee as well as after surgical and non-surgical treatment of the claudicatio spinalis}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-24002}, pages = {145}, year = {2018}, abstract = {Hintergrund: Patientennahe und klinische Erhebungsverfahren zur Dokumentation des Therapieverlaufs und des Behandlungserfolgs in der Ambulanten Muskuloskeletalen Rehabilitation (AMR) wurden bisher nur selten im direkten Vergleich hinsichtlich ihrer methodischen Eigenschaften, speziell der {\"A}nderungssensitivit{\"a}t untersucht. F{\"u}r die angemessene Beurteilung medizinischer Behandlungsergebnisse sind begr{\"u}ndete Empfehlungen f{\"u}r die Auswahl und Beurteilung geeigneter Outcomeparameter erforderlich. Ziel: Die methodischen Eigenschaften verschiedener klinischer Messverfahren (Bestimmung der Gelenkbeweglichkeit und des Fingerbodenabstands mit der Neutral-Null-Methode, manuelle Muskelkraftmessung, Gehstreckenbestimmung mit dem Laufband, Staffelsteinscore Version H{\"u}fte und Knie, Harris Hip Score und Knee Society Score) werden ermittelt und verglichen. Es wird untersucht, ob und wie gut diese Erhebungsmethoden mit generischen (SF-36) und spezifischen (WOMAC® bzw. Funktionsfragebogen Hannover-R{\"u}ckenschmerz) patientennahen Erhebungsinstrumenten korrespondieren. Neben den klassischen Haupt- und Nebentestg{\"u}tekriterien und den Verteilungseigenschaften wird die {\"A}nderungssensitivit{\"a}t bestimmt, um zu zeigen, wie gut die Instrumente in der Lage sind, Ver{\"a}nderungen {\"u}ber die Zeit abzubilden. Methoden: In die prospektive unkontrollierte L{\"a}ngsschnittstudie mit indirekter Ergebnismessung im Vorher-Nachher-Design werden alle Patienten konsekutiv eingeschlossen, welche vom 1.1.2013 bis zum 1.5.2014 eine durchschnittlich dreiw{\"o}chige Ambulante Muskuloskeletale Rehabilitation nach H{\"u}ft- oder Knie-TEP-Implantation sowie nach operativer oder konservativer Behandlung der Claudicatio spinalis im Zentrum f{\"u}r Rehabilitation und Physikalische Medizin am SRH Zentralklinikum Suhl absolviert haben. Bei Aufnahme (T1) und bei Entlassung (T2) werden die o.g. klinischen Erhebungsverfahren, anamnestische Daten und bei den Patienten mit Claudicatio spinalis der Funktionsfragebogen Hannover-R{\"u}ckenschmerz, bei den Endoprothese-Patienten der WOMAC® und bei allen Patienten der SF-36 bestimmt. Die Datenerhebung f{\"u}r WOMAC® und SF-36 erfolgt per Selbstauskunft, mit Hilfe oder als Interview. Die Reliabilit{\"a}t der patientennahen Instrumente wird f{\"u}r T1 mit Cronbach's alpha ermittelt. F{\"u}r die {\"A}nderungssensitivit{\"a}t werden Effektst{\"a}rken und Standardisierte Mittelwertdifferenzen berechnet und miteinander verglichen. Mit der Pearson-Korrelation wird gemessen, ob und wie gut die Ergebnisse der verschiedenen klinischen Befunde untereinander und mit den patientennahen Erhebungsverfahren korrelieren. Ergebnisse: Die Untersuchung umfasst 175 Patienten (40 nach H{\"u}ft- und 60 nach Knie-TEP-Implantation sowie 75 mit Claudicatio spinalis, davon 24 nach einer Operation). Im Verlauf der Ambulanten Muskuloskeletalen Rehabilitation zeigen sich unabh{\"a}ngig von Alter, Geschlecht und Bildungsstand positive Ver{\"a}nderungen. Die heterogene Datenerhebung mittels schriftlicher Befragung bzw. durch ein pers{\"o}nliches Interview f{\"u}r SF-36 und WOMAC® hat keinen Einfluss auf das Untersuchungsergebnis. Wegen der unterschiedlichen Ergebnisse f{\"u}r die beiden Indikatoren zur Bestimmung der {\"A}nderungssensitivit{\"a}t (Effektst{\"a}rke und Standardisierte Mittelwertdifferenz) ist es empfehlenswert, in Studien grunds{\"a}tzlich beide Kennziffern zu berechnen und zu vergleichen. Die h{\"o}chste {\"A}nderungssensitivit{\"a}t aller Instrumente erzielt der Staffelsteinscore in beiden Versionen (Knie st{\"a}rker als H{\"u}fte). Die {\"A}nderungssensitivit{\"a}t der anderen klinischen Erhebungsverfahren und des Funktionsfragebogen Hannover-R{\"u}ckenschmerz f{\"a}llt schw{\"a}cher aus, ist aber der {\"A}nderungssensitivit{\"a}t der k{\"o}rperlichen Dom{\"a}nen des SF-36 {\"u}berlegen, die wiederum eine h{\"o}here {\"A}nderungssensitivit{\"a}t aufweisen als die WOMAC® Subscores. Am niedrigsten ist die {\"A}nderungssensitivit{\"a}t f{\"u}r die Psychischen Dom{\"a}nen des SF-36. Es gibt keine relevanten Antwortausf{\"a}lle. Nennenswerte Boden- und Deckeneffekte zeigen testimmanent nur der WOMAC® und f{\"u}r die Items \"K{\"o}rperliche Rollenfunktion\", \"Emotionale Rollenfunktion\" und \"Soziale Funktionsf{\"a}higkeit\" der SF-36. Der Funktionsfragebogen Hannover-R{\"u}ckenschmerz, der WOMAC® und mit Einbu{\"s}en der SF-36 f{\"u}r die Items \"Schmerz\" und \"Allgemeine Gesundheitswahrnehmung\" sind zum Zeitpunkt T1 hoch reliabel (Cronbach's alpha). Mit der Pearson-Korrelation wird au{\"s}er f{\"u}r die H{\"u}ft-TEP-Patienten in T1 die Konstruktvalidit{\"a}t f{\"u}r den SF-36 und den WOMAC® best{\"a}tigt. Als m{\"o}gliche Fehlerursache kann nur die geringe Anzahl von 40 H{\"u}ft-TEP-Patienten identifiziert werden. Staffelsteinscore, Harris Hip Score und Knee Society Score korrelieren miteinander hochsignifikant. Der Staffelsteinscore ist in beiden Versionen bez{\"u}glich der Nebentestg{\"u}tekriterien und der Korrelation mit dem SF-36 bzw. dem WOMAC® dem Harris Hip Score und dem Knee Society Score insgesamt leicht {\"u}berlegen. Bei Patienten mit Claudicatio spinalis korrelieren Gehstrecke, Funktionsfragebogen Hannover-R{\"u}ckenschmerz und mit Abstrichen f{\"u}r T1 der Fingerbodenabstand hochsignifikant miteinander und auch akzeptabel mit dem SF-36. Die Gehstrecke der Totalendoprothese-Patienten korreliert eher weniger gut mit allen Kenngr{\"o}{\"s}en. Diskussion: Im Ergebnis der Studie kann zur Evaluation und Dokumentation der Prozess- und Ergebnisqualit{\"a}t in der Ambulanten Muskuloskeletalen Rehabilitation f{\"u}r Endoprothese-Patienten die Verwendung des Staffelsteinscores in beiden Versionen und f{\"u}r Patienten mit Claudicatio spinalis die Bestimmung des Funktionsfragebogen Hannover-R{\"u}ckenschmerz, der Gehstrecke und des Fingerbodenabstandes empfohlen werden. Dabei sind die differierenden Ergebnisse der H{\"u}ft-TEP-Patienten zum Zeitpunkt T1 und die heterogene Form der Datenerhebung f{\"u}r SF-36 und WOMAC® zu ber{\"u}cksichtigen. Die Kombination des Staffelsteinscores mit dem Harris Hip Score f{\"u}r die H{\"u}ft-TEP- und mit dem Knee Society Score f{\"u}r die Knie-TEP-Patienten bringt keinen Vorteil. Der Einsatz des SF-36 und des WOMAC® in der Routine ist nicht sinnvoll, genau wie das Messen der Gehstrecke mit dem Laufband bei den Endoprothese-Patienten. Weitere Studien an gr{\"o}{\"s}eren Patientengruppen, im Einrichtungsvergleich, mit praktikableren patientenberichteten Endpunkten f{\"u}r die Endoprothese-Patienten und mit spezifischeren patientennahen Erhebungsverfahren f{\"u}r die Patienten mit Claudicatio spinalis sind genauso notwendig wie Untersuchungen mit anderen Assessmentinstrumenten der Mobilit{\"a}t sowie zur Bestimmung der Gehstrecke in anderer Art und Weise.}, language = {de} }