@phdthesis{Leutzow2018, author = {Bianca Leutzow}, title = {Untersuchung zum Ursprung der Skalpantworten nach transkutaner elektrischer Vagusnervstimulation}, journal = {Investigation on the origin of scalp responses after transcutaneous electrical stimulation of the Vagus nerve}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-25008}, pages = {74}, year = {2018}, abstract = {Die nichtinvasive Vagusstimulation etabliert sich zunehmend als wirkungsvolle und nebenwirkungsarme Therapieoption bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen. Erm{\"o}glicht wird dies durch die kutane Repr{\"a}sentation des N. vagus im Ohr, dem Ramus auricularis nervi vagi. 2003 wurde die M{\"o}glichkeit einer diagnostischen Nutzung dieses Hautastes untersucht und nach Stimulation der Innenseite des Tragus reproduzierbar Skalpantworten aufgezeichnet, Vagus sensorisch evozierte Potentiale genannt. Jedoch wurde die Entstehung im vagalen System bzw. {\"u}berhaupt die neuronale Herkunft dieser Skalpantworten nicht eindeutig belegt. Gerade im inneren Au{\"s}enohr liegt eine interindividuell variable Mischinnervation aus N. vagus, N. trigeminus und zevikalem Plexus vor. Zudem k{\"o}nnen Muskelartefakte die Potentialantworten verf{\"a}lschen. In dieser Arbeit sollten die VSEP unter Ausschaltung der Muskelaktivit{\"a}t artefaktfrei reproduziert und weitere Untersuchungen zur Kl{\"a}rung von deren Herkunft durchgef{\"u}hrt werden. Dies beinhaltete die subkutane Blockade des Stimulationsortes mit Lidocain und NaCl-Injektion sowie die topische Blockade mit EMLA-Cr{\`e}me. Insgesamt wurden 31 Patienten und Probanden in 32 Sitzungen in die Auswertung eingeschlossen. In diesen Teilnehmern konnten die vorbeschriebenen Skalpantworten reproduziert werden. Bei den Teilnehmern der Relaxationsstudie verschwanden die Skalpantworten w{\"a}hrend der Vollrelaxation und kehrten nach der Erholung von dieser zuverl{\"a}ssig wieder zur{\"u}ck. In zwei Teilnehmern war vor und nach der Muskelrelaxation ein stimulationssynchrones Muskelzucken im Kopfbereich zu erkennen. Bei den meisten Teilnehmern der lokalen Blockadestudien verloren sich die Skalpantworten in der ersten Aufnahme nach der Applikation des jeweiligen Lokalan{\"a}sthetikums. Die Pinpricktestung und die Wahrnehmung der Stimulation waren zu diesem Zeitpunkt im Wesentlichen negativ. Die R{\"u}ckkehr der Skalpantworten unterschied sich zwischen den Teilnehmern und erfolgte bei den meisten nach der R{\"u}ckkehr der Wahrnehmung. Bei drei Teilnehmern der Studie mit Lidocainblockade kehrten die Kurven im Untersuchungszeitraum nicht zur{\"u}ck. Nach der lokalen Injektion von NaCl blieben Kurven und Sensorik unbeeinflusst. Aus der vorliegenden Arbeit lassen sich zwei R{\"u}ckschl{\"u}sse ziehen: Der Beginn der Skalpantwort ist nerval vermittelt, daf{\"u}r spricht das Verschwinden unter der lokalen Blockade. Die Endstrecke verl{\"a}uft, ebenfalls nerval vermittelt, {\"u}ber die neuromuskul{\"a}re Endplatte, daf{\"u}r spricht das Verschwinden der Antworten unter Vollrelaxation. Der Verlauf des Reflexbogens sowie die beteiligten Muskeln und daraus folgend die korrespondierenden Nerven und Nervenfaserklassen sind weiterhin unklar. Ein Hinweis f{\"u}r eine Beteiligung der vagalen Kerngebiete ergibt sich aus der vorliegenden Arbeit nicht.}, language = {de} }