@phdthesis{Fleischhammer2018, author = {Elisabeth Therese Fleischhammer}, title = {Das Entropium der Augenlider, zu Therapie und Prognose}, journal = {Eyelid entropium, therapy and prognosis}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-24189}, pages = {99}, year = {2018}, abstract = {Zusammenfassung Es existieren viele unterschiedliche Operationstechniken, die mit einzelnen oder kombinierten Wirkprinzipien zur Korrektur eines Entropiums eingesetzt werden. In der vorliegenden Untersuchung sollten retrospektiv am Patientenkollektiv der Klinik und Poliklinik f{\"u}r Augenheilkunde der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald Charakteristika der Entropiumerkrankungen, Operationstechniken, Auftreten von Rezidiverkrankungen und individuelle Einflussfaktoren auf das Operationsergebnis analysiert werden. Ziel war es, Empfehlungen im Sinne der Qualit{\"a}tssicherung f{\"u}r Korrekturoperationen beim Vorliegen eines Entropiums zu geben. Patienten und Methode: In der Greifswalder Studie wurden s{\"a}mtliche Patienten erfasst, die sich in den Jahren 2006 bis 2010 einer Entropiumkorrekturoperation unterziehen mussten. Die Datenauswertung beinhaltete wesentliche Charakteristika der Entropiumerkrankung wie Art und Lokalisation des Auftretens. Die durchgef{\"u}hrten Operationen wurden nach einzelnen Methoden unterteilt und entsprechend der addressierten Wirkprinzipien zu solit{\"a}ren oder kombinierten Techniken zusammengefasst. Ebenso erfolgte eine Zuordnung der den Eingriff durchf{\"u}hrenden Operateure zu den Operationsmethoden bzw. -techniken, um so eine eventuelle Korrelation zwischen Operationsart, Operateur und Rezidivrate bestimmen zu k{\"o}nnen. Bez{\"u}glich der Rezidiverkrankung wurden die Zeitdauer bis zum Auftreten, die allgemeine Rezidivrate und diejenige f{\"u}r die einzelnen Operationsmethoden aus der Datensammlung extrahiert. Anhand der eigenen Ergebnisse und von Literaturempfehlungen wurde ein Dokumentationsbogen zur Qualit{\"a}tssicherung bei der chirurgischen Therapie des Entropiums erarbeitet. Ergebnisse: Die Daten von 126 Patienten (126 Augenlider) mit Entropiumoperation wurden ausgewertet. Das Durchschnittsalter betrug 71 Jahre, bei 90\% der Probanden bestand ein E. senile, 52\% waren weiblichen Geschlechts. Die Lokalisation war zu 97\% am Unterlid und mit 52\% etwas h{\"a}ufiger am rechten Auge. Nach Wirkprinzip unterteilt, wurden zu 46\% solit{\"a}re und zu 54\% kombinierte operative Korrekturtechniken angewendet. Das h{\"a}ufigste Operationsverfahren war die Prozedur nach Wies-Quickert mit 48\%, gefolgt von der Traktionsnaht mit 24\% aller operativ versorgten Patienten. Die allgemeine Rezidivrate betrug 23\%. Diese unterschied sich aber deutlich, in Abh{\"a}ngigkeit vom gew{\"a}hlten Eingriff, mit 2\% f{\"u}r die Operation nach Wies-Quickert und 43\% f{\"u}r die Traktionsnaht. Eine eventuell notwendige Rezidivoperation wurde im Median 30 Monate nach der Erstoperation durchgef{\"u}hrt. Der sp{\"a}teste Zeitpunkt eines Rezidivs wurde mit im Durchschnitt 77 Monaten nach vorausgegangener Traktionsnaht festgestellt. Die Analyse der insgesamt sechs beteiligten Operateure erbrachte als wichtigstes Ergebnis, dass die h{\"a}ufigste Operationsmethode nach Wies-Quickert zu 92\% von ein- und demselben Ophthalmochirurgen angewendet worden ist. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse wurde ein Dokumentations- und Fragebogen erstellt, der sowohl Aspekte der Diagnosestellung und Operationsplanung beim Entropium, als auch die postoperative Fremd- und Selbstbeurteilung durch den Patienten einbezieht. Schlussfolgerungen: Die demografischen Angaben und Ergebnisse zur Lokalisation der Entropiumerkrankung deckten sich weitgehend mit denen aus der Literatur. Die relativ hohe allgemeine Rezidivrate war bedingt durch die h{\"a}ufige Anwendung des solit{\"a}ren Wirkprinzips der Traktionsnaht, wohingegen die Operation nach Wies-Quickert mit kombiniertem Wirkprinzip eine sehr niedrige Rezidivrate hatte. Da an der Entstehung eines Entropiums regelhaft mehrere Pathomechanismen beteiligt sind, sollte k{\"u}nftig noch h{\"a}ufiger eine kombinierte Operationsmethode zur Entropiumkorrektur eingesetzt werden. Das sp{\"a}te Rezidiv bei der Traktionsnaht weist auf zu ber{\"u}cksichtigende Einflussfaktoren wie Allgemeinzustand, Begleiterkrankungen und zumutbaren Operationsumfang bei der individuellen Entscheidung zu einem operativen Korrekturverfahren hin. Die Erfahrung des Operateurs spiegelte sich in einer h{\"a}ufigen operativen Praxis und niedrigen Rezidivrate wider. Der Dokumentations- und Patientenbegleitbogen kann k{\"u}nftig helfen, neben der kliniksinternen Qualit{\"a}tssicherung die Therapie von Patienten mit Entropiumerkrankung weiter zu optimieren.}, language = {de} }