@phdthesis{Moegelin2023, author = {Moegelin, Eric}, title = {Albuminsubstitution in der schweren Sepsis und dem septischen Schock}, institution = {Klinik f{\"u}r An{\"a}sthesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin}, pages = {77}, year = {2023}, abstract = {Mit weltweit potenziell 5,3 Millionen Todesopfern pro Jahr ist die Sepsis eine der h{\"a}ufigs-ten Todesursachen3. Ursprung dieser ist eine Dysregulation einer immunologischen Reak-tion mit Inflammation und daraus folgenden Organsch{\"a}den9,10. Der Nutzen von Albumin in der supportiven Therapie dieser lebensbedrohenden Erkrankung wird seit l{\"a}ngerem disku-tiert. Aus diesem Grund befasst sich die hier vorliegende Arbeit mit dem Zusammenhang zwischen der Albuminsubstitution und Letalit{\"a}t der schweren Sepsis und des septischen Schocks. Als Grundlage dienten die Patient*innendaten aus der intensivmedizinischen Sepsisdatenbank der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald, im Zeitraum von 2010 bis 2015. Zu-n{\"a}chst wurden die Patient*innen in zwei Gruppen eingeteilt. Die Patientin*innen der „Gruppe A" erhielten kein Albumin und die Patient*innen der „Gruppe B" bekamen Albumin substituiert. Anschließend erfolgte die Unterteilung je nach Auspr{\"a}gung der Hypalbumin{\"a}-mie, bemessen am niedrigsten Serumalbuminwert, in vier Subgruppen (Gruppe 1 A/B bis 4 A/B). In einer weiteren Unterteilung, anhand einer messbaren Erh{\"o}hung des Serumal-bumins nach Substitution, wurden die Patient*innen der „Gruppe B" in „Responder" und „Nonresponder" gruppiert. Insgesamt konnten dadurch 701 Patient*innen in die Studie eingeschlossen werden. Von diesen waren 258 weiblich (36,8 \%) und 443 m{\"a}nnlich (63,20 \%). Entsprechend lag das akkumulierte mittlere Erkrankungsalter aller Patient*innen bei 67,93 ± 12,6 (MW ± SD) Jahren. In der Gesamtheit betrachtet war der septische Schock mit 76,03 \% (n = 533) h{\"a}ufiger vertreten als die schwere Sepsis mit 23,97 \% (n = 168). Der „APACHE II Score" der Gesamtpopulation lag im Mittel bei 20,19, was einem Mortalit{\"a}tsrisiko von rund 40 \% entspricht. Die Patient*innen, die kein Albumin substituiert bekamen, wiesen ein 30 \% h{\"o}heres Risiko auf innerhalb der ersten 28 Tage nach Sepsisdiagnose zu versterben (Fisher-Exact-Test: p = 0,0279; KI: 1.019 - 1.257). Die statistische Betrachtung der Pati-ent*innen mit besonders niedrigen Albuminwerten (≤ 15 g/l) zeigte, dass Patient*innen ohne Substitution ein 56 \% h{\"o}heres Risiko hatten in den ersten 28 Tagen zu versterben. Im Vergleich der Gruppen bez{\"u}glich ihrer 90-Tage-, Intensiv- und Krankenhaussterblich-keit ergab sich keinen signifikanten Unterschied. Bei den Gruppen B 2-4 mit Albuminkon-zentrationen {\"u}ber 15 g/l konnte ebenfalls, im Vergleich der Letalit{\"a}t, keine Unterschiede ausgemacht werden. Grunds{\"a}tzlich wurde anhand der vorliegenden Daten aufgezeigt, dass die Substitution von Albumin mit einer reduzierten Letalit{\"a}t in den ersten 28 Tagen assoziiert ist. Dies gilt f{\"u}r alle Patient*innen mit einer Albumintherapie und insbesondere f{\"u}r Patient*innen mit einem Albuminwert unter 15 g/l. Fraglich bleibt jedoch, ob eine alleinige Albuminsubstitution eine Letalit{\"a}tsreduktion bedingt. Allerdings konnte die Hypalbumin{\"a}mie als unabh{\"a}ngiger Risi-kofaktor f{\"u}r eine erh{\"o}hte Letalit{\"a}t in der Sepsis best{\"a}tigt werden. Abschließend kann gesagt werden, dass die durch diese Studie gewonnenen Ergebnisse die aktuellen Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der Sepsis unterst{\"u}tzen7. Um aller-dings genauere Aussagen {\"u}ber den Einfluss von Albumin in Bezug auf die Letalit{\"a}t in der Sepsis machen zu k{\"o}nnen, sollten Studien unter kontrollierten Bedingungen und unter der Einbeziehung einer gr{\"o}ßeren Studienpolulation durchgef{\"u}hrt werden.}, subject = {Sepsis}, language = {de} }