@phdthesis{Stoltz2007, author = {Stoltz, Jens}, title = {Intraoperative und postoperative Komplikationen bei der Entfernung unterer Weisheitsz{\"a}hne unter besonderer Beachtung des Schwierigkeitsindexes nach Pedersen - eine prospektive Studie}, institution = {Klinik und Poliklinik f{\"u}r Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Operationen}, year = {2007}, abstract = {Zusammenfassung Die Schwierigkeit einer Weisheitszahnentfernung wird von mehreren Faktoren, wie Patientenalter, Gesundheitszustand, Tiefe der Retention, Verlagerungsform des Zahnes und Beziehung zu den umgebenen Strukturen, sowie vom Erfahrungsniveau des Operateurs, bestimmt. Nach Pr{\"u}fung der Indikation zur Weisheitszahnentfernung muss der Behandler durch eine gezielte Diagnostik in der Lage sein, eine Fallauswahl zu treffen, ob er die Operation selbst ausf{\"u}hrt oder den Patienten zu einem Spezialisten {\"u}berweist. Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel, in einer prospektiven Studie die Schwierigkeit einer Weisheitszahnoperation mit ihren intraoperativen und postoperativen Komplikationen unter besonderer Beachtung des Schwierigkeits-Indexes nach PEDERSEN zu untersuchen. Hierbei sollte die Praktikabilit{\"a}t des Indexes nach PEDERSEN gepr{\"u}ft werden. Durch Hinzuf{\"u}gen weiterer r{\"o}ntgenologisch ermittelter Risikofaktoren wurde ein erweiterter Schwierigkeitsindex f{\"u}r die Entfernung unterer Weisheitsz{\"a}hne erstellt. Dieser soll f{\"u}r den diagnostizierenden Zahnarzt eine Handlungsgrundlage bilden. Zur Basisdiagnostik vor der Entfernung unterer Weisheitsz{\"a}hne geh{\"o}rt neben dem klinischen Befund die r{\"o}ntgenologische Auswertung einer aktuellen Panoramaschichtaufnahme. Alle lokalen Risikofaktoren, die im Schwierigkeitsindex nach PEDERSEN und im erweiterten Index integriert sind, k{\"o}nnen einfach und sicher in der radiologischen Befundung der Panoramaschichtaufnahme ermittelt werden. Diese Faktoren bestehen aus der Verlagerungsform der Weisheitsz{\"a}hne in Bezug zur L{\"a}ngsachse des zweiten Molaren, der Verlagerungstiefe des dritten Molaren in der kraniokaudalen Position, der Verlagerung nach dem mesiodistalen Platzangebot zwischen dem zweiten Molaren und dem aufsteigendem Unterkieferast, der Lage der Weisheitszahnwurzel in Bezug zum Canalis mandibulae und der Wurzelmorphologie des dritten Molaren. In der vorliegenden Studie wurde die r{\"o}ntgenologische Diagnostik ausschließlich {\"u}ber die Panoramaschichtaufnahme vorgenommen. Der Studienzeitraum erstreckte sich {\"u}ber 12 Monate von Januar bis Dezember 2005. Dabei wurden bei 578 Patienten (325 Frauen, 253 M{\"a}nner) 978 untere Weisheitsz{\"a}hne entfernt. Um wechselseitige Beziehungen bei Patienten, bei denen zwei untere Weisheitsz{\"a}hne entfernt wurden, auszuschließen, wurde jeweils nur einer der beiden unteren dritten Molaren in die Statistik einbezogen. Alle Ergebnisse beziehen sich somit auf 578 untere Weisheitsz{\"a}hne bei 578 behandelten Patienten. Das durchschnittliche Lebensalter betrug bei den Frauen 20 Jahre und bei den M{\"a}nnern 23 Jahre. Bei Patienten, die j{\"u}nger als 25 Jahre alt waren, wurden die Weisheitsz{\"a}hne in 64\% der F{\"a}lle auf Grund unzureichender Platzverh{\"a}ltnisse f{\"u}r den Zahn-durchbruch entfernt. Bei den Patienten die 25 Jahre und {\"a}lter waren, wurden die meisten Weisheitsz{\"a}hne (39\%) wegen einer akuten oder chronischen Entz{\"u}ndung operiert. Mit der vorliegenden Arbeit wird best{\"a}tigt, dass h{\"o}here Schwierigkeitsgrade des PEDERSEN-Indexes erschwerte Weisheitszahnentfernungen mit einer Zunahme intraoperativer und postoperativer Komplikationen anzeigen. Mit dem im Ergebnis dieser Arbeit erweiterten Schwierigkeitsindex kann der Voraussagewert noch erh{\"o}ht werden. Dabei ist in der statistischen Auswertung die Wurzelkr{\"u}mmung des Weisheitszahnes mit mehr als 45° als gr{\"o}ßter Risikofaktor f{\"u}r eine lange Operationszeit ermittelt worden. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass die Dauer der Operation ab dem Schwellenalter von 25 Jahren zunimmt. Schlussfolgernd wird operativ unerfahrenen Zahnmedizinern empfohlen, ab einem Schwierigkeitsgrad von 7 des PEDERSEN-Indexes und von 11 des erweiterten Indexes die Indikation zum selbstst{\"a}ndigen operativen Vorgehen kritisch zu sehen. Diese Patienten sollten, insbesondere wenn sie {\"a}lter als 25 Jahre sind, an erfahrene Oralchirurgen oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen {\"u}berwiesen werden. Im Ergebnis dieser Arbeit konnte festgestellt werden, dass der Schwierigkeitsindex nach PEDERSEN vor allem aber hier der erweiterte Index als Prognoseindices bei der Entfernung unterer Weisheitsz{\"a}hne wertvoll sind. Dem kieferchirurgisch unerfahrenen Kollegen wird die Verwendung des erweiterten Indexes angeraten, da die Aussagekraft bez{\"u}glich des Risikos von intraoperativen Komplikationen gr{\"o}ßer ist. Kritisch muss bewertet werden, dass Komplikationen zwar h{\"a}ufiger bei h{\"o}heren Schwierigkeitsgraden des erweiterten Indexes auftreten, jedoch folgenschwere Sch{\"a}digungen des Nervus lingualis und des Nervus alveolaris inferior auch bei einer niedrigen Bewertungszahl des Schwierigkeitsindexes nicht auszuschließen sind.}, subject = {Weisheitszahn}, language = {de} }