TY - THES U1 - Dissertation oder Habilitation A1 - Lippert, Rajko T1 - Die unterschiedliche Entwicklung von Zahnmedizin und Hygiene - Darstellung der Verhältnisse in Mecklenburg-Strelitz im 19. Jahrhundert und sich anschließende Entwicklungstendenzen in Deutschland N2 - Im 19. Jahrhundert nahmen die Therapiemöglichkeiten der Zahnärzte zu. Der technische Fortschritt ermöglichte eine verstärkte Zuwendung zur restaurativen, konservierenden Zahnheilkunde. Gleichzeitig wuchsen in Deutschland die Anforderungen an die Ausbildung der Zahnärzte. Obwohl es in Mecklenburg-Strelitz keine zahnärztliche Ausbildung gab, waren die gesetzlichen Anforderungen für eine Zulassung zur zahnärztlichen Tätigkeit höher als in anderen deutschen Staaten - bis zur Einführung der Gewerbeordnung 1869. Etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts erhöhte sich auch der wissenschaftliche Erkenntnisstand in der Bakteriologie und der Hygiene. Das schlug sich zunächst in der ärztlichen, später auch in der zahnärztlichen Tätigkeit nieder. Allerdings verzögerte die Gewerbefreiheit, die eine Ausübung der Zahnbehandlung durch medizinische Laien erlaubte, die verbindliche Umsetzung dieser Erkenntnisse um mehrere Jahrzehnte. Auf der einen Seite kam es zu einer immer vollkommeneren Ausbildung in der Zahnmedizin an Universitäten, auf der anderen Seite entwickelte sich die handwerklich und zahntechnisch ausgerichtete Ausbildung der Dentisten. Erst nach etwa 80 Jahren wurde ein einheitlicher Berufsstand der mit der zahnmedizinischen Behandlung befassten Personen erreicht. Die Gesetzgebung zum Schutz vor Seuchen war zu diesem Zeitpunkt auf dem Gebiet der allgemeinen Medizin schon relativ umfassend. Eine verbindliche Richtlinie oder Verordnung, die den Besonderheiten der zahnärztlichen Behandlung Rechnung trug, wurde nicht erlassen, obgleich die Gesetzgebung in beiden deutschen Staaten zum Schutz der Allgemeinheit Regelungsbedarf für die Gesundheitseinrichtungen insgesamt sah. So kam es, dass Richtlinien, die Erkenntnisse und Fortschritte auf dem Gebiet der Hygiene für die zahnmedizinischen Einrichtungen einführten, erst wesentlich später erlassen wurden. Zu einem entscheidenden Zeitpunkt ihrer Entwicklung war die Zahnmedizin durch den Gesetzgeber von der Entwicklung der Medizin und der Hygiene abgekoppelt worden. Es dauerte einige Jahrzehnte, bis die Hygiene den Stellenwert in der Zahnmedizin einnehmen konnte, den sie in der allgemeinen Medizin schon lange hatte. Dieser Rückstand wird nun durch eine ständige Überarbeitung der Hygienerichtlinien und die Anpassung an den medizinisch-technischen Fortschritt aufgeholt. N2 - In the 19-th century the therapeutic possibilities of the dentists increased. The technical progress allowed a reinforced restorative and preserving dentistry. At the same time the requirements for the education of the dentists in Germany grew. Although there was no dental education in Mecklenburg-Strelitz, the legal requirements for a licensing to the dental-medical activity were higher than in other German states - up to introduction of the industrial code in 1869. From the middle of the 19-th century the scientific level of knowledge also increased in the fields of bacteriology and the hygiene. This was reflected at first in the medical, later in the dental-medical activity, too. Indeed, the freedom of trade which permitted an exercise of the dental treatment by everybody delayed the obliging conversion of this knowledge around several decades. On one side it came to a more and more perfect education in dental medicine at universities, on the other side the dental-technically and handcraft education of the dentists developed. Only after about 80 years a uniform professional group of the persons concerned with the dental-medical treatment was reached. The legislation for the protection from epidemics was comprehensive at that time in the area of the general medicine quite relatively. An obliging guideline or order which took into consideration the specific features of the dental-medical treatment was not remitted. Although the governments in both German states saw, that regulation for the public health services is needed. Thus it came that a guideline, which introduced the knowledge and progress of the hygiene into the dental-medicine, were remitted only substantially later. At a determining time of its development the dental medicine had been uncoupled by the development of the medicine and the hygiene. It lasted some decades, until the hygiene could take the value in the dental medicine which it had in the general medicine already for a long time. Now these remains are made up by a constant reworking of the hygiene guidelines and the adaptation to the medical-technical progress. KW - Zahnmedizin KW - Hygiene KW - Mecklenburg-Strelitz Y2 - 2007 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000361-7 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000361-7 ER -