@phdthesis{Barnasch2009, author = {Anke Barnasch}, title = {Die Assoziation zwischen dem Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Genpolymorphismus und subklinischer Atherosklerose}, journal = {The assoziation between the angiotensin-converting enzyme (ACE) genepolymorphism and subclinical atherosclerosis}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000715-0}, year = {2009}, abstract = {Vaskul{\"a}re Erkrankungen stellen in Deutschland und in anderen industrialisierten L{\"a}ndern die h{\"a}ufigsten Todesursachen dar. Neben traditionellen Risikofaktoren der Atherosklerose wie Hypertonus, Diabetes mellitus, Hypercholesterin{\"a}mie und Nikotinabusus, r{\"u}ckten in den vergangenen Jahren zunehmend genetische Faktoren der Atherosklerose in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Pathophysiologisch spielt das Renin-Angiotensin-System (RAS) eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Atherosklerose. Die Aktivit{\"a}t des zirkulierenden und wahrscheinlich auch des gewebsst{\"a}ndigen ACE steht unter einer deutlichen genetischen Kontrolle. Dabei variiert die Enzymaktivit{\"a}t zwischen den einzelnen Genotypen um den Faktor 20 bis 40. Das menschliche ACE-Gen ist auf Chromosom 17q23 lokalisiert und weist einen Insertions/Deletions-Polymorphismus auf. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es festzustellen, ob in der Basisstudie der Study of Health in Pomerania (SHIP-0), einer populationsbezogenen Querschnittsstudie im Nordosten Deutschlands, eine Assoziation zwischen dem ACE I/D-Polymorphismus und atherosklerotischen Gef{\"a}{\"s}wandl{\"a}sionen besteht. Hierzu wurden sowohl subklinische Risikomarker wie die Intima-Media-Dicke (IMT) in der A. carotis als auch manifeste atherosklerotische Ver{\"a}nderungen wie Plaques und Stenosen untersucht. Von den 4310 Teilnehmern der SHIP-0-Studie wurde bei 4262 Personen (98,9\%) der ACE-Polymorphismus bestimmt. Die gentechnische Analyse der DNA ergab, dass 1031 Personen (23,9\%) den Genotyp II besitzen, 2131 Personen (49,4\%) haben den Genotyp ID und 1100 (25,5\%) der Untersuchten zeigen den Genotyp DD. Insgesamt konnten in der Gesamtpopulation keine signifikanten Assoziationen zwischen dem ACE-Polymorphismus und der IMT nachgewiesen werden. Es fanden sich ebenfalls keine signifikanten Zusammenh{\"a}nge zwischen dem Polymorphismus und klinischen Endpunkten wie vaskul{\"a}ren Erkrankungen. In einem weiteren Schritt der Studie wurden Subgruppenanalysen durchgef{\"u}hrt. Ausgeschlossen wurden Diabetiker und Raucher, um zu verhindern, dass diese Risikofaktoren der Atherosklerose den Effekt des ACE-Polymorphismus maskieren. Dabei zeigte sich, dass Stenosen der A. carotis (> 50\%) bei m{\"a}nnlichen Teilnehmern mit dem DD-Genotyp signifikant h{\"a}ufiger nachweisbar waren als bei Teilnehmern mit dem II-Genotyp. Die Regressionsanalyse in dieser Subgruppe zeigte eine positive Assoziation zwischen dem D-Allel und dem Auftreten von Stenosen der A. carotis, mit einem 2,9fach (homozygote D-Allel-Tr{\"a}ger) bzw. 1,2fach (heterozygote D-Allel-Tr{\"a}ger) erh{\"o}htem Risiko. Einschr{\"a}nkend ist jedoch anzumerken, dass diese Subgruppenanalysen als explorative Pilotstudien zu verstehen sind, die das Ziel besitzen, Hypothesen zu formulieren. Sie sind aufgrund nicht ausreichender statistischer Trennsch{\"a}rfe (so genannte statistische Power) nicht geeignet, potentielle Assoziationen zu {\"u}berpr{\"u}fen. Die Ergebnisse der SHIP-Studie stehen somit im Einklang mit vier weiteren mittlerweile publizierten gro{\"s}en epidemiologischen Studien, die ebenfalls keine Assoziationen zwischen dem ACE-Genpolymorphismus und der IMT bzw. atherosklerotischen Plaques der A. carotis nachweisen konnten. Dennoch scheint eine, allerdings nur schwache Assoziation zwischen dem homozygoten DD-Genotyp des ACE-Polymorphismus und subklinischen atherosklerotischen Gef{\"a}{\"s}wandver{\"a}nderungen zu bestehen, die {\"a}hnlich der Assoziation zwischen ACE I/D-Polymorphismus und Myokardinfarkten bzw. isch{\"a}mischen Schlaganf{\"a}llen nur in Meta-Analysen nachgewiesen werden kann.}, language = {de} }