@phdthesis{Sztandarska2011, author = {Justyna Sztandarska}, title = {Effektivit{\"a}t eines landesweiten Intensivprophylaxeprogramms}, journal = {Effectiveness of an intensive nationwide prevention program}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001039-1}, year = {2011}, abstract = {Ziel der Studie war es, die Dynamik der Mundgesundheit, gemessen an der Kariesverbreitung von Vorschul- und Schulkindern in Mecklenburg-Vorpommern (M-V) zwischen 2002 und 2008 w{\"a}hrend der schrittweisen Realisierung der Intensivprophylaxe zu analysieren. Das Intensivprophylaxeprogramm mit rund 300 Tsd. Teilnehmern wurde durch die Landesarbeitsgemeinschaft zur F{\"o}rderung der Jugendzahnpflege (LAJ) in 11 St{\"a}dten und Kreisen in M-V durchgef{\"u}hrt. Die Kinder besuchten Kinderg{\"a}rten und unterschiedliche Schularten. Diese Einrichtungen wurden in Risiko- und Nichtrisiko-Einrichtungen klassifiziert. Demzufolge geh{\"o}rten Kinder aus Risiko- und Nichtrisiko-Kinderg{\"a}rten, Risiko- und Nichtrisiko-Regelschulen und Sonderschulen mit und ohne Gruppenintensivprophylaxe zu den Probanden. Um den Zahngesundheitszustand zu bestimmen, wurde der allen bekannte DMF-Index (1938 von Klein, Palmer und Knutson entworfen) verwendet. Im Zuge unseres Intensivprophylaxeprogramms wurden Impulse in j{\"a}hrlichen, halbj{\"a}hrlichen, viertelj{\"a}hrlichen, monatlichen und w{\"o}chentlichen Zeitintervallen erfasst und ausgewertet. Deren Inhalt bestand aus einer Wissens{\"u}berpr{\"u}fung zur zahn{\"a}rztlichen Prophylaxe und einer praktischen Durchf{\"u}hrung von Zahnputz{\"u}bungen mit fluoridhaltigen Pr{\"a}paraten. Alle klinischen Daten wurden f{\"u}r das Programm in speziell daf{\"u}r vorbereiteten B{\"o}gen registriert und anschlie{\"s}end an die Abteilung f{\"u}r Pr{\"a}ventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde des ZZMK der Ernst-Moritz-Arndt-Universit{\"a}t Greifswald gesendet. F{\"u}r die Intensivprophylaxe in den jeweiligen 11 Kreisen wurden folgende Institutionen ausgew{\"a}hlt: allgemeine F{\"o}rderschulen und Schulen f{\"u}r geistig Behinderte sowie Kindergartenst{\"a}tten mit erh{\"o}htem Kariesrisiko. Die Auswahl der Einrichtung war abh{\"a}ngig von deren Bereitschaft und Bed{\"u}rftigkeit, den Vorgaben der Landesarbeitsgemeinschaft zur F{\"o}rderung der Jugendzahnpflege und dem negativ auff{\"a}lligen Pflegezustand bei Kindern. In den Kitas und allen Grundschulen wurde die Auswahl getroffen hinsichtlich des dmf-/DMF-Index‘. Mittels eines Fragenbogens wurden Informationen von den Zahn{\"a}rzten und Zahnarzthelfern eingeholt. Demnach sind die folgenden wichtigsten Daten erhoben worden: in den Kinderg{\"a}rten waren t{\"a}glich die meisten Kinder am Z{\"a}hneputzen beteiligt; in keiner Grundschule putzten im Rahmen der Intensivprophylaxe alle Kinder t{\"a}glich ihre Z{\"a}hne; nur in einem Kreis putzten die Kinder in den F{\"o}rderschulen t{\"a}glich ihre Z{\"a}hne, meistens waren nur wenige Kinder am Z{\"a}hneputzen beteiligt; in den Kinderg{\"a}rten bekamen Kinder zum Z{\"a}hneputzen meistens Kinderzahnpasta; in den Schulen bekamen sie haupts{\"a}chlich Fluoridgelee; mit Fluoridgelee putzten die Kinder in den F{\"o}rderschulen ihre Z{\"a}hne ein- oder zweimal pro Jahr; beim Z{\"a}hneputzen waren meist Erzieher, Lehrer oder Prophylaxehelfer beteiligt. Es k{\"o}nnen folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: das Intensivprophylaxeprogramm der Landesarbeitsgemeinschaft zur F{\"o}rderung der Jugendzahnpflege in M-V war bedarfsorientiert an den aktuellen und kariesepidemiologischen Untersuchungen. Generell lie{\"s} sich bei Kindern und Jugendlichen in M-V durch regelm{\"a}{\"s}ige und gruppenprophylaktische Impulse eine Verbesserung der Mundgesundheit erzielen. Die Anzahl der Impulse sowie der Probanden ist kontinuierlich angestiegen. Die mindestens 2 Mal j{\"a}hrliche Applikation der Fluoride stellte im Rahmen der Gruppenprophylaxe eine effektive Ma{\"s}nahme zur Hemmung der Karies bei Kindern vor allem aus den Nichtrisiko-Einrichtungen dar. Weiterhin war die Kariesentwicklung im Milchgebiss in den Risiko-Einrichtungen nicht zufriedenstellend. In den Nichtrisiko-Einrichtungen zeigte die Kariespr{\"a}valenz immer eine abnehmende Tendenz der dmft-Werte. Die Kariesreduktion im permanenten Gebiss war h{\"o}her als die im Milchgebiss, weshalb weiterhin ein gr{\"o}{\"s}erer Prophylaxebedarf im Milchgebiss besteht. Es bestand eine klare Korrelation zwischen dem Schultyp und dem Kariesbefall. Au{\"s}erdem verf{\"u}gten die Kinder aus den Sonderschulen {\"u}ber gr{\"o}{\"s}ere DMFT-Werte als die Kinder aus den Regelschulen. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass bei den Nichtrisiko-Gruppen ein gr{\"o}{\"s}erer Kariesr{\"u}ckgang als bei den Risiko-Gruppen zu verzeichnen war. Infolgedessen sollten Risiko-Gruppen zuk{\"u}nftig weiter intensiv und wirksam betreut werden. Die von den Zahn{\"a}rzten vorgenommene Differenzierung zwischen Risiko- und Nichtrisiko-Einrichtungen war nicht immer richtig, besonders hinsichtlich des Milchgebisses. Die Unterscheidung zwischen Sonderschulen mit und ohne Gruppenintensivprophylaxe erwies sich in dieser Studie als nicht korrekt, weil Sonderschulen immer Risiko-Einrichtungen sind. Es wurde konstatiert, dass bei den 3- und 6-j{\"a}hrigen M{\"a}dchen eine bessere Mundgesundheit zu beobachten ist als bei den gleichaltrigen Jungen. Demgegen{\"u}ber verhielt sich die Mundgesundheit bei den 9- und 12-J{\"a}hrigen umgekehrt. Demzufolge verf{\"u}gten M{\"a}dchen {\"u}ber ein ges{\"u}nderes Milchgebiss und Jungen {\"u}ber ein ges{\"u}nderes permanentes Gebiss.}, language = {de} }