TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Tardel, Dirk T1 - Traumatische Genese, Delinquenz und Lebensbedingungen von Sexual- und Gewaltstraftätern im europäischen Langstrafenvollzug N2 - Die Hauptaufgabe dieser Untersuchung bestand in der Beantwortung der Frage, ob langzeitinhaftierte Sexualstraftäter in Europa den Haftalltag belastender erleben als das Gewaltstraftäterpendant. Dabei lag ein Hauptaugenmerk auf dem etwaigen Vorhandensein hierarchischer Strukturen innerhalb einer Haftanstalt, unter deren Annahme Sexualstraftäter einen diesbezüglich niedrigeren sozialen Stand im Vergleich zu mitgefangenen Gewaltstraftätern haben. Zur Untersuchung wurden die Kenngrößen Traumatisierung, Gewalterfahrung, Haftatmosphäre, Sicherheitsempfinden, Fälle von Übergriffen und Suizide, sowie soziale Kontakte extrahiert. Aus der Grundgesamtheit von N = 1055 europäischen Langzeitstrafgefangenen wurden n = 670 Gewaltstraftäter und n = 147 Sexualstraftäter ermittelt. Als ein Hauptergebnis dieser Untersuchung konnte gezeigt werden, dass europäische langzeitinhaftierte Sexual- und Gewaltstraftäter eine, bezüglich Traumatisierung, hoch belastete Population darstellen. Im Konkreten ergab sich ein Verhältnis, das bei neun von zehn Betroffenen lag. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass die Art der (früh-) kindlichen Traumatisierung einen signifikanten Einfluss auf die im späteren Leben verurteilte Straftat hat. Es ergab sich, dass Sexualstraftäter signifikant häufiger Opfer sexuell-motivierter Übergriffe waren, wohingegen Gewaltstraftäter signifikant häufiger Opfer physischer Gewalt geworden waren. Keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen ergaben sich für die Kenngröße Suizide, Bedrohungserleben und hierarchische Position. Teilweise Bestätigung erfuhren die Kennwerte Unsicherheitserleben, Übergriffe und soziale Kontakte. Es konnte hier eine partiell signifikante Unterscheidung in der Form gefunden wurde, als dass die Subgruppe der Sexualstraftäter im Vergleich mit Gewaltstraftätern, benachteiligt ist. N2 - The main objective of this study was to answer the question of whether long-term jailed sex offenders experience everyday prisonlife more stressful than violent offenders do. Here, a main focus was on the possible existence of a supposed hierarchical structure within a detention center ,under the assumption that sex offenders have a lower social status in this regard compared to violent offenders. The characteristics of trauma ,experience of violence, detention atmosphere, sense of security, cases of assaults and suicides , as well as social contacts were extracted for examination. From the population of N = 1055 European long-term convicts n = 670 violent offenders and n = 147 sex offenders were determined. As a main result of this study, it was shown that european long-term inmates with either sexual or violent delinquency represent a highly traumatised and highly stressed population. In concrete terms, a ratio which stood at nine out of ten sufferers was revealed . Furthermore, it was shown that the nature of the (early) childhood trauma has a significant impact on the convicted offense later in life. It was found that sex offender victims experienced sexually motivated attacks significantly more often, whereas violent offenders had become significantly more frequently victims of physical violence. No significant differences between the groups were found for the characteristic such as number of suicides, threat experiences or hierarchical position. Partial confirmation were found for the characteristics of experiencing insecurity, assaults and social contacts. As a partially significant distinction here it was found, that the subgroup of sex offenders is compared with violence offenders, disadvantaged. KW - Traumatische Genese KW - Delinquenz KW - Lebensbedingungen KW - Sexual- und Gewaltstraftäter KW - Langstrafenvollzug Y2 - 2014 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001736-8 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001736-8 ER -