@phdthesis{Wagner2017, author = {Ruth Wagner}, title = {Deskription der postpartalen Sonomorphologie der S{\"a}uglingsh{\"u}fte mit Analyse der Interobserver Variabilit{\"a}t in der Klassifizierung nach R. Graf}, journal = {Desciption of the postpartal sonomorphology of the infant hip and analysis of the interobserver variability in the classification according to R. Graf}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002705-4}, year = {2017}, abstract = {Die H{\"u}ftgelenksdysplasie wird seit Einf{\"u}hrung der H{\"u}ftsonographie deutlich fr{\"u}her erkannt. Durch die sonographiegesteuerte Therapie ist sie bereits in den ersten Lebensmonaten gut behandelbar. Der R{\"u}ckgang schwerer Dysplasieformen sowie eine Reduktion der H{\"u}ftoperationen im Kindesalter unterstreichen den Erfolg des generellen Screenings. In der hier vorliegenden retrospektiven, epidemiologischen Studie wurden die Ergebnisse der h{\"u}ftsonographischen Untersuchungen an 288 Neugeborenen ausgewertet. Die Untersuchungen fanden im Zeitraum zwischen dem 01.06.2014 und 30.06.2015 statt und wurden in der ersten Lebenswoche, im Mittel am zweiten Lebenstag der Neugeborenen durchgef{\"u}hrt, sowie bei einem Teil der S{\"a}uglinge zur Verlaufskontrolle im Mittel nach 43 Tagen. Dysplastische H{\"u}ftver{\"a}nderungen traten an der linken H{\"u}fte doppelt so h{\"a}ufig wie an der rechten H{\"u}fte auf. Bez{\"u}glich der Typisierung zeigte sich folgende Verteilung: (Typ Ia und Ib 34,1\%, Typ IIa 61\%, Typ IIc 2,1\%, Typ D 2,3\% und Typ IIIa 0,5\%). Ein Anteil von 4,9\% der H{\"u}ften wiesen den H{\"u}fttyp IIc oder h{\"o}her auf. Dies liegt {\"u}ber der f{\"u}r Deutschland angenommen Inzidenz von 2\%-4\%, entspricht aber der regionalen Inzidenz von ebenfalls 4,9\%. Die Untersuchung der Interobserver-Varianzen, der gegenseitigen Kontrollen der Untersucher, wurde an den Erst- und Zweitsonogrammen durchgef{\"u}hrt und ergab eine hohe Korrelation und damit eine hohe Reliabilit{\"a}t. Die Ergebnisse der Kontrollen, die an den Erstsonogrammen durchgef{\"u}hrt wurden, wiesen eine h{\"o}here Korrelation auf, als jene, die an den Zweitsonogrammen erfolgten. Die Verlaufskontrollen zeigten eine rasche Befundverbesserung. Es konnte nachgewiesen werden, dass die t{\"a}gliche Ver{\"a}nderung des α-Winkels unter Behandlung mittels T{\"u}binger H{\"u}ftbeugeschiene gr{\"o}{\"s}er war, als ohne Schienentherapie. Der Gesamtwinkel, die Summe aus α- und β-Winkel, blieb unter Ausreifung des H{\"u}ftgelenks konstant. Es kam jedoch zu einer Verlagerung der Grundlinie unter Therapie und konsekutiv zur {\"A}nderung der α- und β-Winkel zu Gunsten des α-Winkels. F{\"u}r die richtige Winkelbestimmung und Typisierung ist die korrekte Einzeichnung der Grundlinie immens wichtig. Fehlerhaftes Positionieren der Grundlinie f{\"u}hrt in den meisten F{\"a}llen zu einer positiveren Typisierung als es der reale pathologische Befund hergibt. Behandlungsbed{\"u}rftige H{\"u}ftbefunde werden dadurch unter Umst{\"a}nden nicht erkannt. Aufgrund der hier ausgewerteten Befunde zeigt sich, dass ein zweizeitiges generelles Screening erforderlich ist, um alle H{\"u}ftgelenksdysplasien einer optimalen Therapie zuzuf{\"u}hren. Der erste Screeningzeitpunkt in der ersten Lebenswoche erm{\"o}glicht die fr{\"u}hzeitige typengerechte Therapie und nutzt das volle Wachstumspotential des Neu-geborenen in den ersten Lebenswochen. Dies verk{\"u}rzt die Behandlungsdauer und reduziert die Anzahl schwerer H{\"u}ftdysplasien. Der zweite Zeitpunkt des generellen Screenings sollte zur U3 erfolgen, um initial kontrollbed{\"u}rftige H{\"u}ftbefunde zu erfassen, Verschlechterungen der initial normalen H{\"u}ftbefunde zu erkennen und diese einer Behandlung zuzuf{\"u}hren. So w{\"u}rden einerseits Restdysplasien durch versp{\"a}teten Therapiebeginn vermindert und andererseits einer {\"U}bertherapie entgegengewirkt.}, language = {de} }