TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Dolezil, Doris T1 - Krebsfrüherkennungsuntersuchungen - eine explorative Mixed-Methods-Studie zur Erfassung von Einstellungen und Motiven älterer Menschen N2 - Hintergrund: Der Nutzen von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen (KFU) bei älteren Menschen ist nicht gesichert. Während das Risiko einer Krebserkrankung mit dem Alter steigt, sinkt die Inanspruchnahme von KFU. Ziel der Arbeit: Einstellungen älterer Menschen und deren Motive für oder gegen eine Teilnahme an KFU sollten festgestellt werden. Material und Methode: Die vorliegende populationsbasierte, explorative „Mixed-methods“-Studie basiert auf einer Befragung von Bewohnern des Landkreises Vorpommern-Greifswald, die sich im Alter zwischen 69 und 89 Jahren befinden. Ausschlusskriterien waren kognitive Einschränkungen und/oder das Vorliegen von Malignomen. Mithilfe eines Fragebogens wurden Einstellungen zu verschiedenen Aussagen bezüglich KFU mit 5-stufigen Likert-Skalen erfasst. In leitfa- dengestützten Interviews erfolgte die Exploration der Motive. Ergebnisse. Von 630 kontaktierten Bewohnern nahmen 120 im Durchschnittsalter von 77 Jahren [Standardabweichung (SD) ±6 Jahre] an einer „Face-to-face“-Befragung (19%) teil. Die Mehrheit stimmte der lebenslangen Durchführung der KFU zu. Es gaben 14% an, dass andere gesundheitliche Probleme im höheren Alter wichtiger sind als die Teilnahme an KFU. Von den Befragten nahmen 7% an, nicht mehr lan- ge genug zu leben, um von einer KFU profitieren zu können. Motive für die Teilnahme an einer KFU waren Regelmäßigkeit, Pflichtgefühl, Angst und Glaube an den Nutzen. Motive für die Nichtteilnahme waren mangelndes Interes- se, keine Notwendigkeit oder Angst; Nachteile wurden nicht befürchtet. Schlussfolgerung. Ältere Menschen zeigen ein hohes Vertrauen in die KFU. Sie sollten über Nutzen und Risiken einer KFU besser aufgeklärt werden. Ihre Lebenserwartung und ihre Präferenzen sollten als Grundlage einer gemeinsamen Entscheidung für oder gegen eine KFU berücksichtigt werden. N2 - Background. The benefits of cancer screening in the elderly are uncertain. While the risk of cancer increases with age the participation in cancer screening decreases. Aim: The study investigated the attitudes of older adults towards cancer screening as well as their motives for or against participation. Material and methods: This population-based explorative mixed methods study was based on a survey of residents aged 69-89 years from the district of Western Pomerania-Greifswald (northeast Germany). Criteria for exclusion were cognitive deficits and/or cancer. Attitudes towards different Statements regarding cancer screening were assessed by a questionnaire using 5-point Likert scales. Semi-structured interviews were used to explore the motivations. Results: Out of 630 contacted residents, 120 (19%) with an average age of 77 years (SD±6 years) participated in the face-to-face sur- vey. The majority were in favor of lifelong cancer screening, 14% stated other health problems to be more important than cancer screening and 7% assumed that they would not live long enough to benefit from screening. Motives for participation in cancer screening were habit, regularity, sense of ob- ligation, fear and belief in benefits. Motives for discontinuing screening included a lack of interest, no assumed necessity and fear. Dis- advantages were not feared. Conclusion: Elderly people show great trust in cancer screening. They overestimated the benefits of cancer screening and their risk to die of cancer. The elderly should be better informed about the benefits and risks of cancer screening. Shared decision-making should be based on life expectancy and personal preferences. KW - Krebsvorsorgeuntersuchung KW - ältere Menschen KW - Cancerscreening KW - elderly Y2 - 2017 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002844-1 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002844-1 ER -