@phdthesis{Arendt2017, author = {Arendt, Lina-Ariane}, title = {Epidemiologische Studie zu vermindertem Speichelvolumen und Karies}, institution = {Zentrum f{\"u}r Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde}, pages = {100}, year = {2017}, abstract = {Speichel leistet mit seinen reinigenden, antimikrobiellen und remineralisierenden Funktionen einen entscheidenden Beitrag zur oralen Hom{\"o}ostase. Dabei wirkt neben der Zusammensetzung vor allem die Menge des sezernierten Speichels kariesprotektiv. Allerdings ist die bisherige Studienlage bez{\"u}glich eines Zusammenhanges zwischen verminderter Speichelfließrate und Karies begrenzt. Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung einer m{\"o}glichen Assoziation zwischen der regelm{\"a}ßigen Medikamenteneinnahme, dem Speichelvolumen und Kronen- sowie Wurzelkaries. In der vorliegenden Dissertation wurden querschnittliche Assoziationen zwischen der Medikamenteneinnahme, dem Speichelvolumen und Kronen- als auch Wurzelkaries untersucht. Dazu wurden Querschnittsdaten der Study of Health in Pomerania (SHIP-2 und SHIP-Trend-0) gepoolt und gemeinsam analysiert. Die Datenerhebung umfasste neben den soziodemografischen und verhaltensbedingten Risikofaktoren (Alter, Geschlecht, Bildung, Rauchstatus, Mundhygieneverhalten) die Speichelvolumina und dentalen Parameter Zahnzahl, DFS-Index, \%DFS und RCI. Des Weiteren wurde im Rahmen der Medikamentenanamnese die Anzahl regelm{\"a}ßig eingenommener Medikamente erfasst. Insgesamt wurden 6.069 Probanden im Alter von 20 bis 83 Jahren in die Analysen einbezogen. Das mittlere Alter lag bei 53,4 (SD 14,9) Jahren; der Anteil m{\"a}nnlicher Probanden war 48,6\%. In bivariaten Analysen konnte kein Zusammenhang zwischen dem Alter und dem Speichelvolumen gezeigt werden. M{\"a}nner hatten gr{\"o}ßere Speichelvolumina als Frauen (p=0,04) und eine h{\"o}here Zahnzahl war mit einem um 138 µl niedrigeren Speichelvolumen assoziiert (p<0,001). Des Weiteren war die Einnahme einer h{\"o}heren Anzahl von Medikamenten statistisch signifikant mit niedrigeren Speichelvolumina assoziiert. Allerdings waren die beobachteten Unterschiede sehr gering, sodass der vermeintliche und eingangs erwartete große Einfluss der Medikamenteneinnahme auf die Speichelvolumina nicht beobachtet werden konnte. Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Speichelvolumen und Karies konnten in voll adjustierten Regressionsmodellen f{\"u}r den DFS-Index dahingehend konsistente Ergebnisse gefunden werden, dass h{\"o}here Speichelvolumina signifikant mit niedrigeren DFS-Indizes assoziiert waren. Dabei hatten die Probanden mit hohem Speichelvolumen 1,54 kari{\"o}se und/oder gef{\"u}llte bzw. {\"u}berkronte Fl{\"a}chen weniger als diejenigen mit niedrigem Speichelvolumen (p<0,001). F{\"u}r den \%DFS konnten hingegen keine statistisch signifikanten Assoziationen mit dem Speichelvolumen festgestellt werden. Insgesamt erschienen die Ergebnisse f{\"u}r die beiden Kariesdefinitionen damit inkonsistent und erlaubten keine spezifischen Schlussfolgerungen. F{\"u}r die Assoziation zwischen dem Speichelvolumen und dem RCI zeigten sich in den voll adjustierten Modellen richtungskonsistente Ergebnisse. So lag f{\"u}r Probanden mit den h{\"o}chsten Speichelvolumina eine signifikant verminderte Inzidenzrate (IRR=0,96) f{\"u}r den RCI vor im Vergleich zu denjenigen mit geringem Speichelvolumen. Insgesamt konnte nur bei Gegen{\"u}berstellung von Probanden mit sehr geringen sowie Probanden mit sehr hohen Speichelvolumina signifikante Assoziationen beobachtet werden, sodass die Vermutung nahe liegt, dass der Einfluss von Speichel auf Kronen- als auch Wurzelkaries vermutlich bisher {\"u}bersch{\"a}tzt wurde. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass das Speichelvolumen durch verschiedene Faktoren, insbesondere durch die Medikamenteneinnahme, beeinflusst wird. Assoziationen zu Kronen- und Wurzelkaries waren eher fraglich, insbesondere unter Ber{\"u}cksichtigung der diskutierten methodischen Probleme.}, subject = {Speichel}, language = {de} }