@phdthesis{Franke2018, author = {Annika Franke}, title = {Genetische Variabilit{\"a}t, Wirt-Assoziation und Pathogenit{\"a}t von Kuhpockenviren (CPXV)}, journal = {Genetic variability, host association and pathogenicity of cowpox viruses (CPXV)}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-24770}, pages = {85}, year = {2018}, abstract = {Die Spezies Kuhpockenvirus (CPXV), ein Mitglied des Genus Orthopoxvirus, ist endemisch in weiten Teilen Europas und Asien verbreitet. CPXV besitzt ein sehr breites Wirtsspektrum und z{\"a}hlt zu den zoonotischen Erregern. Phylogenetische Analysen deuten darauf hin, dass CPXV polyphyletisch ist. Die bisher definierten Kladen wurden in vorliegender Arbeit best{\"a}tigt. Die 20 neu gewonnenen CPXV-St{\"a}mme verschiedenster Wirtsspezies gruppieren vorrangig in die CPXV-like 1 und CPXV-like 2 Kladen. Ein CPXV-Stamm, isoliert von einem Neuweltaffen, erscheint jedoch als single branch und l{\"a}sst sich keiner bisher bekannten Klade zuordnen. Gegenw{\"a}rtig ist {\"u}ber die Rolle der W{\"u}hlm{\"a}use, die als Reservoirwirt der Kuhpockenviren betrachtet werden, wenig bekannt. In vorliegender Arbeit sollte deshalb das aus einer Feldmaus (Microtus arvalis) stammende CPXV-Isolat FM2292 eingehend charakterisiert werden. CPXV FM2292 weist das bisher l{\"a}ngste CPXV-Genom auf, das in die CPXV-like 1 Klade clustert. Neben der Sequenzanalyse sollten vergleichende experimentelle Infektionsstudien in Feldm{\"a}usen und Wistar-Ratten durchgef{\"u}hrt werden. Der Krankheitsverlauf nach intranasaler CPXV FM2292-Infektion bei Feldm{\"a}usen verlief subklinisch; Wistar-Ratten hingegen zeigten ausgepr{\"a}gte klinische Symptome. Im Gegensatz dazu verursachte die Infektion mit einem aus einer Schmuseratte isolierten CPXV-Stamm bei den Feldm{\"a}usen eine starke Klinik. Daraus l{\"a}sst sich schlie{\"s}en, dass Feldm{\"a}use gegen{\"u}ber W{\"u}hlmaus-assoziierten St{\"a}mmen, wie CPXV FM2292, eine Adaptation entwickelt haben. Die nachgewiesene Virusausscheidung weist auf eine Tr{\"o}pfchen-basierte {\"U}bertragung hin. Neben Feldm{\"a}usen sollten auch R{\"o}telm{\"a}use im Tierversuch n{\"a}her betrachtet werden. Unabh{\"a}ngig vom eingesetzten CPXV-Stamm resultierten die experimentellen CPXV-Infektionsstudien in R{\"o}telm{\"a}usen (Myodes glaerolus) in subklinischen Verl{\"a}ufen. Eine nasale Virusausscheidung konnte nicht detektiert werden, was im starken Kontrast zu den Ergebnissen aus experimentell infizierten Feldm{\"a}usen steht. Dennoch deuteten die Serokonversionsraten der R{\"o}telm{\"a}use darauf hin, dass eine Replikation im Wirt stattgefunden hat. Zudem entwickelten zwei Kontakttiere ebenfalls OPV-spezifische Antik{\"o}rper, was auf eine {\"U}bertragung des Virus schlie{\"s}en l{\"a}sst. W{\"u}hlm{\"a}use als Reservoirwirt dienen der {\"U}bertragung des Kuhpockenvirus auf akzidentielle Wirtsspezies wie Hauskatzen oder Nutztiere. Der in dieser Arbeit betrachtete Fallbericht eines mit CPXV-infizierten Fohlens zeigt, dass CPXV-Infektionen bei akzidentiellen Wirten mit stark ausgepr{\"a}gter Klinik verbunden sein k{\"o}nnen. Zudem wird die wachsende Gefahr der {\"U}bertragung von CPXV auf Nutztiere und Menschen deutlich. Zusammenfassend unterstreicht die in der vorliegenden Arbeit verwendete phylogenetische Betrachtung die genetische Variabilit{\"a}t der Spezies CPXV. Zudem konnten neue Erkenntnisse zu Feldm{\"a}usen und R{\"o}telm{\"a}usen als Reservoirwirtsspezies gewonnen werden. CPXV-Infektionen von W{\"u}hlm{\"a}usen verlaufen subklinisch, im Gegensatz zu dem hier ebenfalls beschriebenen, lethal endenden CPXV-Infektionsverlauf eines akzidentiellen Wirts, eines abortierten Fohlens.}, language = {de} }