@phdthesis{Penne2019, author = {Penne, Alexander}, title = {Einfluss eines Bluthochdruckes auf die Nierenfunktion (eGFR, ACR) in der Allgemeinbev{\"o}lkerung {\"u}ber einen Beobachtungszeitraum von 15 Jahren}, institution = {Klinik und Poliklinik f{\"u}r Innere Medizin Abt. Nephrologie, Hochdruckkrankheiten und Dialyse}, pages = {117}, year = {2019}, abstract = {Bluthochdruck gilt als einer der Hauptrisikofaktoren f{\"u}r die Progression einer chronischen Nierenerkrankung. Dem Erreichen einer suffizienten Blutdruckeinstellung zur Vermeidung des Voranschreitens einer chronischen Nierenerkrankung wird im klinischen Alltag eine hohe therapeutische Relevanz zugemessen, wobei L{\"a}ngsschnittdaten zur Auswirkung des Bluthochdruckes auf die Nierenfunktion bei Nierengesunden nur in geringer Zahl vorliegen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, diesen Einfluss des Bluthochdruckes in einer nierengesunden Allgemeinbev{\"o}lkerung {\"u}ber einen Zeitraum von 15 Jahren zu analysieren. Zur Bearbeitung der Fragestellung wurden Daten nierengesunder Teilnehmer der SHIP-Studie ausgewertet. Ausgehend von der Basiserhebung SHIP-0 (n=4042) bezogen wir die Ergebnisse aller 5-Jahres-Follow-up-Untersuchungen bis SHIP-3 mit ein. Unter Anwendung eines gemischten Modells wurde der Verlauf der Nierenfunktion zum einen alters- und geschlechtsadjustiert dargestellt sowie f{\"u}r die Expositionen „Ph{\"a}notyp Hypertonie" (definiert als erh{\"o}hter systolischer oder erh{\"o}hter diastolischer Blutdruck oder wenn mittels Selbstangabe im Interview die Frage nach Verschreibung eines Medikamentes gegen Bluthochdruck in den vergangenen 12 Monaten mit „Ja" beantwortet wurde) und „systolischer Blutdruck" (als kontinuierliche Variable) die Entwicklung der eGFR wie auch der ACR {\"u}ber die Zeit pr{\"a}diziert. Die Modellpr{\"a}diktion zeigte f{\"u}r die ersten vier Jahre der Studie f{\"u}r Hypertoniker (Jahr 0: 102.8ml/min; KI 102.3-103.3ml/min) h{\"o}here eGFR-Werte als f{\"u}r Nicht-Hypertoniker (Jahr 0: 101.2ml/min; KI 100.8-101.7ml/min), im zeitlichen Verlauf dann allerdings einen st{\"a}rkeren Abfall der Nierenfunktion (-1,15 ml/min/Jahr bei Hypertonikern und -0,94 ml/min/Jahr bei Nicht-Hypertonikern) mit signifikant niedrigeren eGFR-Werten ab dem 14. Jahr der Beobachtungsdauer. F{\"u}r die kontinuierliche Variable „systolischer Blutdruck" sagte das Modell vergleichbare Ergebnisse voraus, d.h. f{\"u}r hohe systolische Blutdruckwerte auch eine h{\"o}here eGFR zu Untersuchungsbeginn mit entsprechend h{\"o}herer j{\"a}hrlicher Verschlechterungsrate. Beziffert bedeutete das in diesem Modell beispielsweise bei einem systolischen Blutdruck von 110mmHg eine Verschlechterung der eGFR von -0,97 ml/min pro Jahr und bei einem systolischen Blutdruck von 150mmHg einen Abfall von -1,09 ml/min pro Jahr oder bei einem systolischen Blutdruck von 190mmHg wiederum ein Abfallrate von -1,21 ml/min pro Jahr. F{\"u}r die Zielgr{\"o}ße ACR ließ sich eine Differenz in der Albuminurie zwischen Hypertonikern und Nicht-Hypertonikern bzw. in Abh{\"a}ngigkeit vom systolischen Blutdruck in der nierengesunden Allgemeinbev{\"o}lkerung darstellen. Da die ACR nicht normalverteilt war, wurde diese Variable f{\"u}r Auswertungen, die eine Normalverteilung annehmen, logarithmiert. So hatten Hypertoniker im Modell im Schnitt um 0,20 mg/g h{\"o}here logarithmierte ACR Werte als Nicht-Hypertoniker. Zu SHIP-0 bzw. 15 Jahre sp{\"a}ter lag die ACR somit im Durchschnitt bei 10,2 (exp(2.32)) bzw. 16.8 mg/g (exp(2,82)) bei Hypertonikern und bei 8,3 mg/g (exp(2,12)) bzw. bei 13,7 mg/g (exp(2,62)) bei Nicht-Hypertonikern. Ein Einfluss auf die Dynamik der Albuminuriever{\"a}nderung {\"u}ber die Zeit konnte jedoch weder f{\"u}r den „Ph{\"a}notyp Hypertonie" noch f{\"u}r die kontinuierliche Variable „systolischer Blutdruck" nachgewiesen werden. Zusammenfassend konnte ein negativer Effekt von Bluthochdruck auf die eGFR-Entwicklung in der nierengesunden Allgemeinbev{\"o}lkerung aufgezeigt werden. Dabei besteht auch eine Assoziation der H{\"o}he des systolischen Blutdruckes auf die j{\"a}hrliche Verschlechterungsrate der eGFR. Dass zum Startzeitpunkt Hypertoniker nach Modellpr{\"a}diktion eine signifikant bessere eGFR aufweisen, kann m{\"o}glicherweise durch Hyperfiltrationseigenschaften der Niere erkl{\"a}rt werden („Brenner-Hypothese"). Die beschriebene erh{\"o}hte Proteinausscheidung bei Hypertonikern bzw. hohem systolischem Blutdruck unterstreicht deren diagnostische Bedeutung f{\"u}r die klinische Praxis der Fr{\"u}herkennung und Kontrolle von Nierensch{\"a}digungen.}, subject = {Niere}, language = {de} }