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Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-40295

Optimierung muriner S. aureus-Infektionsmodelle durch die Verwendung von mausadaptierten S. aureus-Isolaten

  • Neue Antibiotika und Präventionsmaßnahmen gegen S. aureus sind aufgrund der starken Ausbreitung multiresistenter S. aureus-Stämme dringend erforderlich. Zur Entwicklung von Therapie- und Präventionsmaßnahmen werden geeignete Infektionsmodellen benötigt, die die klinische Situation möglichst exakt widerspiegeln. Da die Spezies S. aureus stark wirtsspezifisch ist, könnten wirtsadaptierte S. aureus-Stämme hierbei äußerst hilfreich sein. In der Infektionsforschung werden vor allem Mausmodelle verwendet. Da bisher jedoch angenommen wurde, dass Mäuse keine natürlichen Wirte von S. aureus sind, sind S. aureus-Forscher davon ausgegangen, dass Mäuse kein geeignetes Modell darstellen. Das wurde durch unsere und andere Arbeitsgruppen allerdings in den letzten Jahren widerlegt. Wir konnten zeigen, dass Labor- und Wildmäuse mit S. aureus besiedelt sind. Im Rahmen dieser Arbeit sollte geklärt werden, ob murine Infektionsmodelle durch die Verwendung von mausadaptierten S. aureus-Stämmen optimiert werden können. Aus über 250 S. aureus-Stämmen, die aus Labor und Wildmäusen isoliert wurden, wurden vier mausadaptierte S. aureus-Isolate ausgewählt und mit dem humanen S. aureus-Isolat Newman in einem Pneumonie- und Bakteriämiemodell vergleichen. Diese Stämme wiesen einen repräsentativen spa-Typ sowie typischen Phagenmuster und Virulenzgene auf. Zudem waren sie in der Lage, murines Plasma zu koagulieren und in murinem Vollblut zu replizieren. Es zeigte sich, dass das murine Isolat S. aureus DIP sowohl im Pneumonie- als auch im Bakteriämiemodell deutlich virulenter war als das humane Isolat Newman und die anderen getesteten mausadaptierten Stämme. Nach kürzester Zeit starben alle Tiere, die mit S. aureus DIP infiziert wurden. Wurde die Infektionsdosis im Vergleich zu Newman um 90 % reduziert, waren die bakterielle Last, der Belastungsscore, sowie die Zytokin- und Chemokinkonzentrationen nach Infektion mit S. aureus DIP bzw. S. aureus Newman vergleichbar. Im Besiedlungsmodell konnte gezeigt werden, dass die mausadaptierten Stämme S. aureus JSNZ sowie S. aureus DIP in der Lage sind, Mäuse über einen Zeitraum von 7 Tagen stabil zu besiedeln. Mäuse, die mit S. aureus Newman besiedelt waren, konnten den Stamm innerhalb dieses Zeitraums eliminieren. Die Genomsequenzierung der in vivo verwendeten S. aureus Stämme zeigte, dass lediglich S. aureus DIP für das Leukozidin LukMF‘ kodiert. Das lässt vermuten, dass die Präsenz des Virulenzfaktors für die gesteigerte Virulenz von S. aureus DIP verantwortlich sein könnte. Des Weiteren sollten in dieser Arbeit ein Besiedlungsmodell mit murinen S. aureus-Isolaten etabliert und die beteiligten Immunzellen quantifiziert werden. Es zeigte sich, dass Mäuse mit murinen S. aureus-Isolaten bis zu 7 Tage besiedelt werden können wohingegen S. aureus Newman zu diesem Zeitpunkt nur noch in 20 % der Tiere nachweisbar war. Zudem konnte bei der intranasalen Besiedlung mit einer hohen Dosis S. aureus DIP [1 × 10^8 CFU] gezeigt werden, dass sowohl Th17-Zellen als auch γδ-T-Zellen nach 7 Tagen IL-17A, IL-17F und IL-22 produzieren. Jedoch konnte die Zytokinproduktion nur in Tieren nachgewiesen werden, die einen hohen Belastungsscore aufwiesen. Da nach 24 Stunden bei Tieren mit hohem Belastungsscore auch Bakterien in der Lunge detektiert wurde, ist anzunehmen, dass S. aureus diese Tiere nicht nur besiedelt, sondern bei ihnen auch eine Atemwegsinfektion verursacht hatte. Durch den geringen prozentualen Anteil an ILCs in den zervikalen Lymphknoten war es nicht möglich Rückschlüsse auf deren Zytokinproduktion zu ziehen. Somit gelang es zwar ein murines S. aureus-Besiedlungsmodell zu etablieren, jedoch kann keine Aussage zu den beteiligten Zellen des Immunsystems getroffen werden. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass Labormäuse mit mausadaptierten S. aureus-Stämmen länger besiedelt werden können als mit dem humanen Referenzstamm Newman. Zudem konnte mit Hilfe des mausadaptierten Stammes S. aureus DIP die Infektionsdosis im Pneumonie- und Bakteriämiemodell erheblich reduziert werden. Somit gelang es Mausmodelle durch die Verwendung von mausadaptierten S. aureus-Stämmen zu optimieren, auch wenn das nicht auf alle getesteten Isolate zutrifft. Durch die Anpassung an den murinen Wirt stellen mausadaptierte S. aureus-Stämme wie DIP und JSNZ ein physiologischeres Modell der Pathogen-Wirts-Interaktion dar. Die Verwendung eines solchen Stammes ermöglicht es ein besseres Verständnis für Infektionsprozesse und die Pathogen-Wirt-Interaktionen zu erlangen und dadurch eventuell neue Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Es ist zu berücksichtigen, dass auch die Verwendung mausadaptierter S. aureus-Stämme in murinen Besiedlungs- und Infektionsmodellen lediglich ein Modell darstellt, welches Vor- und Nachteile hat. Daher ist es essenziell, dass Wissenschaftler die Grenzen jedes Modellsystems kennen und das richtige Infektionsmodell (oder eine Kombination davon) auswählen, um ihre Forschungsfragen zu beantworten.
  • Staphylococcus (S.) aureus is a leading cause of bacterial infections world-wide, and currently no vaccine is available for humans. Vaccine development relies heavily on clinically relevant infection models. However, the suitability of mice for S. aureus infection models has often been questioned, because S. aureus is highly host-specific, and mice were not considered to be natural hosts of S. aureus. This has been disproven by our recent findings, showing that both laboratory mice, as well as wild small mammals including mice, voles, and shrews, are naturally colonized with S. aureus. Here, we investigated whether mouse-and vole-derived S. aureus strains can be used to optimize murine S. aureus infection models. Using a step-wise approach based on the bacterial genotype and in vitro assays for host adaptation, we selected four out of a total of 254 murine S. aureus isolates from laboratory mice as well as wild rodents and shrews and compared them to the human-adapted S. aureus strain Newman in murine pneumonia and bacteremia models. Notably, a bank vole-derived CC49 strain, named DIP, was highly virulent in BALB/c mice in both models, whereas the other murine and vole strains showed virulence similar to or lower than that of Newman. At one tenth of the standard infection dose DIP induced disease severity, bacterial load and host cytokine and chemokine responses similar to that of Newman. Whole genome sequencing data analysis identified a pore-forming toxin gene, lukF-PV(P83)/lukM, in DIP but not in the other tested S. aureus isolates, which is probably the reason for the high virulence of S. aureus DIP. Furthermore, with an intranasal colonization model, we could show that the mouse-adapted strains S. aureus JSNZ and DIP are able to colonize mice over a period of 7 days. Mice colonized with the human isolate S. aureus Newman were able to eliminate the strain within this time. In addition, intranasal colonization with a high inoculation dose of S. aureus DIP [1 × 10^8 CFU] showed that both Th17 cells and T cells produce IL-17A, IL17F and IL-22 after 7 days. However, cytokine production could only be detected in animals with a high severity score. Hence, a respiratory infection cannot be excluded. To conclude, the mouse-adapted S. aureus strain DIP allows a significant reduction of the inoculation dose in mice and is hence a promising tool to develop clinically more relevant infection models. Furthermore, it is possible to colonize mice more stable using mouse-adapted S. aureus strains compared to the human isolate Newman. However, no conclusions can be drawn about the involved immune cells.

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Metadaten
Author: Patricia Trübe
URN:urn:nbn:de:gbv:9-opus-40295
Title Additional (German):Optimizing murine S. aureus infection models by using mouse-adapted S. aureus isolates
Referee:Prof. Dr Barbara M. Bröker, Prof. Dr. Eva Medina
Advisor:Dr. rer. nat. Silva Holtfreter
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of Completion:2020
Date of first Publication:2020/10/26
Granting Institution:Universität Greifswald, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Date of final exam:2020/10/12
Release Date:2020/10/26
Tag:Infektionen; Infektionsmodelle
GND Keyword:Staphylococcus aureus, Maus
Page Number:137
Faculties:Universitätsmedizin / Institut für Immunologie u. Transfusionsmedizin - Abteilung Immunologie
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit