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Sepsis, ein Notfall?! Priorisierung von Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock und die Bedeutung für die radiologische Diagnostik und die operativ/interventionelle Herdsanierung im Vergleich zu anderen Notfällen

  • Die schwere Sepsis und der septische Schock sind aufgrund ihrer Häufigkeit, ihrer hohen Sterblichkeit, der hohen direkten und indirekten Kosten und insbesondere ihrer einschneidenden Folgen für die Lebensqualität Betroffener und ihrer Angehörigen ein relevantes Thema auf Intensivstationen weltweit. Die große Heterogenität des Krankheitsbildes erschwert eine rasche Diagnosestellung und eine schnelle Therapieeinleitung. Als ursächlich für die Verzögerung sehen viele Autoren ein mangelndes Wissen und eine daraus resultierende Verkennung der Dringlichkeit einer zeitkritischen Behandlung. Zum jetzigen Zeitpunkt existieren zu wenig belastbare Studien, die verlässliche Aussagen über den optimalen Zeitpunkt und die notwendige Zeitspanne bis zur Diagnostik und Therapie treffen können. Ebenso fehlen insbesondere in dieser frühen Phase der Sepsis wichtige Strukturen und Algorithmen, wie sie bereits bei anderen Notfällen seit Jahren etabliert sind. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, zunächst zu untersuchen, inwieweit eine mangelnde Priorisierung besteht und wie sich diese auf die viel diskutierte Forderung nach umgehender Diagnostik und Therapie überträgt. Dazu sollen die in Greifswald erhobenen Zeiten im Vergleich zu den Leitlinienempfehlungen und der aktuellen Studienlage diskutiert werden. Zur besseren Verdeutlichung wurden Daten von Polytraumapatienten aus Greifswald herangezogen. Darüber hinaus fand ein literaturbasierter Vergleich mit bereits etablierten Strukturen anerkannter Notfälle statt. Im Rahmen der vorliegen-den Arbeit wurden dazu retrospektiv 297 volljährige Patienten ausgewählt, die sich im Zeit-raum vom 4. Januar 2010 bis 24. Dezember 2015 mit schwerer Sepsis und septischem Schock auf den Intensivstationen ITS 1 und ITS 2 der Universitätsmedizin Greifswald befanden und die im Anschluss an eine radiologische Fokussuche eine operativ/interventionelle Herdsanierung erhalten haben. Zunächst bestätigen unsere Daten, im Einklang mit der bestehenden Studienlage, einen positiven Einfluss einer schnellen Herdsanierung auf die Letalität. Ebenso zeigen sie die Bedeutung einer frühestmöglichen Diagnosestellung der Sepsis. Vor allem zeigen unsere Ergebnisse eine deutliche mangelnde Priorisierung von Sepsispatienten im klinischen Alltag. Es zeigte sich, dass vor allem fehlende Strukturen zu Beginn der Behandlung und Defizite im Bereich der Kommunikation zu den wichtigsten Problemen im Umgang mit Sepsispatienten gehören. Aus diesen Erkenntnissen wurde ein Algorithmus abgeleitet, der in Zukunft die Früherkennung sowie die initiale Behandlung erleichtern soll. Er soll eine Antwort auf die Frage geben, ob ein Patient mit unspezifischen Symptomen an einer Sepsis erkrankt sein könnte. Auf diese Weise soll dem Notfall Sepsis im klinischen Alltag eine priorisiertere Stellung eingeräumt werden.
  • Severe sepsis and septic shock are relevant topics in intensive care units worldwide due to their frequency, high mortality, high direct and indirect costs and, in particular, their drastic consequences for the quality of life of those affected and their relatives. The heterogeneity of this disease makes it difficult to diagnose it fast and initiate therapy quickly. Many authors consider a lack of knowledge the cause of this delay resulting in the underestimation of urgent time-critical treatment. At present, there are only a few reliable studies that provide statements about the optimal point in time and the necessary time period until diagnosis and therapy. Especially in the early phase of sepsis, important structures and algorithms are missing. On the contrary, these have already been established and applied in other emergencies for years. This work aims to determine a lack of prioritization of sepsis in general and how this is transferred to the demand for immediate diagnostics and therapy. For this purpose, the times collected in Greifswald will be discussed in comparison to the guideline recommendations and the current study situation. For better clarification, data from polytrauma patients from Greifswald were used. In addition, literature-based comparison with already established structures of recognized emergencies was made. As part of the present work, 297 adult patients were retrospectively selected who were in the intensive care units ITS 1 and ITS 2 of the “Universitätsmedizin Greifswald” in the period from 4 January 2010 to 24 December 2015 with severe sepsis and septic shock and who received an operatic/interventional source control following radiological diagnostics. In line with the existing state of knowledge, our data confirm a positive influence of rapid source control on lethality. They also underline the importance of the earliest possible diagnosis of sepsis. Above all, our results show a clear lack of prioritization of sepsis patients in everyday clinical practice. It turned out that missing structures at the beginning of treatment and deficits in the field of communication are among the most important problems in dealing with sepsis patients. From these findings, an algorithm was derived that aims at facilitating early detection and initial treatment in the future. It is intended to provide an answer to the question of whether a patient with non-specific symptoms could be suffering from sepsis or not. In this way, the emergency sepsis is to be given a more prioritized position in everyday clinical practice.

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Metadaten
Author: Maren Klare
URN:urn:nbn:de:gbv:9-opus-58786
Title Additional (English):Sepsis, an emergency?! Prioritization of patients with severe sepsis and septic shock and the importance for radiological diagnostics and surgical/interventional source control compared to other emergencies
Referee:PD Dr. med. Matthias Gründling, PD Dr. med. Frank Bloos
Advisor:PD Dr. med. Matthias Gründling
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of Completion:2021
Date of first Publication:2022/01/25
Granting Institution:Universität Greifswald, Universitätsmedizin
Date of final exam:2021/12/20
Release Date:2022/01/25
GND Keyword:Sepsis; Fokussanierung; Priorisierung; Notfall; Polytrauma; Algorithmus
Page Number:107
Faculties:Universitätsmedizin / Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit