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Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-41161

Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen der Anzahl abgenommener Blutkultursets und der Positivitätswahrscheinlichkeit bei Patienten mit schwerer Sepsis und septischen Schock

  • Die Diagnostik der schweren Sepsis und des septischen Schocks stellt eine Herausforderung dar, denn noch heute kann nur ein Zusammenspiel aus vielen Einzelparametern einen Anhalt für eine septische Erkrankung geben. Die Abnahme von Blutkulturen gilt dabei als Goldstandard der Diagnostik einer Sepsis und des septischen Schocks und stellt ein wichtiges Hilfsmittel dar, um Erreger nachweisen zu können. Diese Suche der verursachenden Erreger im Blut dient der adäquaten Therapieeinleitung. Die gezielte Antibiotikawahl kann bei Sepsispatienten das Outcome verbessern, die Krankenhausliegezeit verkürzen sowie einer Resistenzentwicklung entgegenwirken. Mit der vorliegenden Arbeit sollten Zusammenhänge zwischen der Anzahl abgenommener Blutkultursets und der Positivitätswahrscheinlichkeit bei Patienten mit schwerer Sepsis und septischen Schock unter den heutigen Bedingungen einer Leitlinien-orientierten Diagnostik und Therapie untersucht werden. Damit sollten Empfehlungen bezüglich der Anzahl zu entnehmender Blutkultursets aufgezeigt werden. In einer retrospektiven Datenanalyse wurden die Daten von 590 Patienten der Universitätsmedizin Greifswald mit schwerer Sepsis und septischen Schock und damit 4464 Blutkultursetergebnisse analysiert. Es wurden unterschiedliche Gesichtspunkte aus zwei Gruppen untersucht und miteinander verglichen. Der erste untersuchte Schwerpunkt umfasste alle Blutkulturpaare, die während der beiden definierten Zeiträume entnommen wurden. Letztendlich konnte gezeigt werden, dass für beide Zeitgruppen mit der Entnahme von drei Blutkultursets Positivitätswahrscheinlichkeiten über 98% erreicht werden konnten. Es wurden ebenfalls die Positivitätsraten für verschiedene Keimspezies untersucht. Es konnte bei der überwiegenden Anzahl der detektierten Keimspezies die Entnahme von drei Blutkultursets empfohlen werden. Bei einigen Problemkeimen wie z.B. P. aeruginosa sollte im Vorfeld eine Abwägung für die Wahrscheinlichkeit des Keims als ursächlich für die Sepsis erfolgen. Ist die Wahrscheinlichkeit hoch, sollten als praktische Konsequenz vier Blutkulturpaare entnommen werden. Weiterhin wurden die Positivitätswahrscheinlichkeiten der verschiedenen Primärfokusse verglichen. Hier reichte es in der 2-Stunden-Gruppe aus, zwei Blutkultursets zu entnehmen, um eine über 95%ige Nachweisrate von Erregern zu erzielen. Im Vergleich dazu zeigte sich für die 24-Stunden-Gruppe, dass dafür drei Blutkulturpaare notwendig waren. Da der Respirationstrakt und der abdominelle Fokus fast Dreiviertel aller Fokusse in unserer Studie darstellten, sollte bei diesen Primärfokussen die Positivitätsrate möglichst hoch angestrebt werden. Daher zogen wir das praktische Fazit, dass auch hier unabhängig der Zeitgruppe drei Blutkulturen entnommen werden sollten. Somit sollten drei Blutkultursets bei Sepsisverdacht aus einer Punktionsstelle vor dem Beginn einer Antibiotikatherapie entnommen werden. Neben einer deutlichen Zeitersparnis konnten für die meisten Mikroorganismen sowie Primärfokusse damit maximale Positivitätswahrscheinlichkeiten erzielt werden. Von einer Entnahme von nur einem Set sollte abgesehen werden. Die Differenzierung bei einem Hautkeimnachweis in einer entnommenen Blutkultur zwischen einer möglichen Kontamination oder einer echten Bakteriämie ist dabei nur bedingt zu interpretieren. Für noch konkretere Aussagen und zur stetigen Verbesserung unserer Medizin sind weitere Studien mit dieser Thematik entsprechend unabdinglich.
  • The diagnosis of severe sepsis and septic shock is a challenge since only the interaction of serveral parameters can serve as an indication for a septic disease. Taking blood cultures is considered as the preferred diagnostic technique for severe sepsis and septic shock and it is an important tool to identify pathogens. The search of the causing pathogen serves as an adequate therapy initiation. Specific antibiotics can improve the patient´s outcome, shorten the hospital length of stay and can also avoid a rise in antimicrobial resistance. This study should show a context between the number of blood cultures and the positivity rate in patients with severe sepsis and septic shock who were examined by a guidline-based sepsis management. For this purpose, a total of 590 patients were examined in a retrospective data analysis. Data of two different time-groups were compared. The first focus was on the positivity rate for all included blood cultures. With the drawing of three blood cultures we could reach positivity rates of over 98% in both time-groups. The second focus was on the positivity rate for the different pathogens and the third focus was on the positivity rate for the different foci of infection. In conclusion taking three blood cultures reached the highest positivity rates for the most pathogens and foci. To sum up we could recommend the drawing of three blood cultures in patients with suspected severe sepsis and septic shock before a broad-spectrum antibiotic administration.

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Metadaten
Author: Juliane Wanke
URN:urn:nbn:de:gbv:9-opus-41161
Title Additional (German):Investigations into the relationship between the number of blood cultures and the positivity rate in patients with severe sepsis and septic shock
Referee:PD Dr. med. habil. Matthias Gründling, Prof. Dr. med. Mathias Pletz
Advisor:PD Dr. med. habil. Matthias Gründling
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of Completion:2020
Date of first Publication:2020/11/23
Granting Institution:Universität Greifswald, Universitätsmedizin
Date of final exam:2020/10/15
Release Date:2020/11/23
Tag:Positivitätswahrscheinlichkeit
GND Keyword:Sepsis; Blutkultur; schwere Sepsis; septischer Schock; Primärfokus; Erreger
Page Number:97
Faculties:Universitätsmedizin / Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit