Volltext-Downloads (blau) und Frontdoor-Views (grau)
  • search hit 4 of 4
Back to Result List

Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001039-1

Effektivität eines landesweiten Intensivprophylaxeprogramms

  • Ziel der Studie war es, die Dynamik der Mundgesundheit, gemessen an der Kariesverbreitung von Vorschul- und Schulkindern in Mecklenburg-Vorpommern (M-V) zwischen 2002 und 2008 während der schrittweisen Realisierung der Intensivprophylaxe zu analysieren. Das Intensivprophylaxeprogramm mit rund 300 Tsd. Teilnehmern wurde durch die Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege (LAJ) in 11 Städten und Kreisen in M-V durchgeführt. Die Kinder besuchten Kindergärten und unterschiedliche Schularten. Diese Einrichtungen wurden in Risiko- und Nichtrisiko-Einrichtungen klassifiziert. Demzufolge gehörten Kinder aus Risiko- und Nichtrisiko-Kindergärten, Risiko- und Nichtrisiko-Regelschulen und Sonderschulen mit und ohne Gruppenintensivprophylaxe zu den Probanden. Um den Zahngesundheitszustand zu bestimmen, wurde der allen bekannte DMF-Index (1938 von Klein, Palmer und Knutson entworfen) verwendet. Im Zuge unseres Intensivprophylaxeprogramms wurden Impulse in jährlichen, halbjährlichen, vierteljährlichen, monatlichen und wöchentlichen Zeitintervallen erfasst und ausgewertet. Deren Inhalt bestand aus einer Wissensüberprüfung zur zahnärztlichen Prophylaxe und einer praktischen Durchführung von Zahnputzübungen mit fluoridhaltigen Präparaten. Alle klinischen Daten wurden für das Programm in speziell dafür vorbereiteten Bögen registriert und anschließend an die Abteilung für Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde des ZZMK der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald gesendet. Für die Intensivprophylaxe in den jeweiligen 11 Kreisen wurden folgende Institutionen ausgewählt: allgemeine Förderschulen und Schulen für geistig Behinderte sowie Kindergartenstätten mit erhöhtem Kariesrisiko. Die Auswahl der Einrichtung war abhängig von deren Bereitschaft und Bedürftigkeit, den Vorgaben der Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege und dem negativ auffälligen Pflegezustand bei Kindern. In den Kitas und allen Grundschulen wurde die Auswahl getroffen hinsichtlich des dmf-/DMF-Index‘. Mittels eines Fragenbogens wurden Informationen von den Zahnärzten und Zahnarzthelfern eingeholt. Demnach sind die folgenden wichtigsten Daten erhoben worden: in den Kindergärten waren täglich die meisten Kinder am Zähneputzen beteiligt; in keiner Grundschule putzten im Rahmen der Intensivprophylaxe alle Kinder täglich ihre Zähne; nur in einem Kreis putzten die Kinder in den Förderschulen täglich ihre Zähne, meistens waren nur wenige Kinder am Zähneputzen beteiligt; in den Kindergärten bekamen Kinder zum Zähneputzen meistens Kinderzahnpasta; in den Schulen bekamen sie hauptsächlich Fluoridgelee; mit Fluoridgelee putzten die Kinder in den Förderschulen ihre Zähne ein- oder zweimal pro Jahr; beim Zähneputzen waren meist Erzieher, Lehrer oder Prophylaxehelfer beteiligt. Es können folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: das Intensivprophylaxeprogramm der Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege in M-V war bedarfsorientiert an den aktuellen und kariesepidemiologischen Untersuchungen. Generell ließ sich bei Kindern und Jugendlichen in M-V durch regelmäßige und gruppenprophylaktische Impulse eine Verbesserung der Mundgesundheit erzielen. Die Anzahl der Impulse sowie der Probanden ist kontinuierlich angestiegen. Die mindestens 2 Mal jährliche Applikation der Fluoride stellte im Rahmen der Gruppenprophylaxe eine effektive Maßnahme zur Hemmung der Karies bei Kindern vor allem aus den Nichtrisiko-Einrichtungen dar. Weiterhin war die Kariesentwicklung im Milchgebiss in den Risiko-Einrichtungen nicht zufriedenstellend. In den Nichtrisiko-Einrichtungen zeigte die Kariesprävalenz immer eine abnehmende Tendenz der dmft-Werte. Die Kariesreduktion im permanenten Gebiss war höher als die im Milchgebiss, weshalb weiterhin ein größerer Prophylaxebedarf im Milchgebiss besteht. Es bestand eine klare Korrelation zwischen dem Schultyp und dem Kariesbefall. Außerdem verfügten die Kinder aus den Sonderschulen über größere DMFT-Werte als die Kinder aus den Regelschulen. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass bei den Nichtrisiko-Gruppen ein größerer Kariesrückgang als bei den Risiko-Gruppen zu verzeichnen war. Infolgedessen sollten Risiko-Gruppen zukünftig weiter intensiv und wirksam betreut werden. Die von den Zahnärzten vorgenommene Differenzierung zwischen Risiko- und Nichtrisiko-Einrichtungen war nicht immer richtig, besonders hinsichtlich des Milchgebisses. Die Unterscheidung zwischen Sonderschulen mit und ohne Gruppenintensivprophylaxe erwies sich in dieser Studie als nicht korrekt, weil Sonderschulen immer Risiko-Einrichtungen sind. Es wurde konstatiert, dass bei den 3- und 6-jährigen Mädchen eine bessere Mundgesundheit zu beobachten ist als bei den gleichaltrigen Jungen. Demgegenüber verhielt sich die Mundgesundheit bei den 9- und 12-Jährigen umgekehrt. Demzufolge verfügten Mädchen über ein gesünderes Milchgebiss und Jungen über ein gesünderes permanentes Gebiss.
  • The aim of this study was to analyze the dynamics of oral health, as measured by the spread of caries pre-school children in Mecklenburg-Vorpommern (MV) 2002-2008 during the gradual implementation of intensive prophylaxis. The intensive prevention program with approximately 300 thousand subscribers was the National Association for the promotion of youth dental care (LAJ) conducted in 11 cities and counties in M-V. The children attended kindergarten and different types of schools. These facilities were classified into risk and non-risk facilities. Consequently, children were from risk and non risk-kindergartens, risk and non risk-mainstream schools and special schools with and without intensive prophylaxis group to the subjects. To determine the dental health condition of all known DMF index (designed in 1938 by Klein, Palmer and Knutson) was used. As part of our intensive prevention program pulses in annual, semiannual, quarterly, monthly and weekly time intervals were recorded and analyzed. Their contents consisted of a knowledge check for dental prophylaxis and a practical implementation of tooth brushing exercises with fluoride preparations. All clinical data were registered for the program in specially prepared sheets and then sent to the Department of Preventive Dentistry and Pediatric Dentistry of the ZZMK of the Ernst-Moritz-Arndt-University Greifswald. For intensive prophylaxis in the 11 districts were selected following institutions: general support schools and schools for mentally handicapped children and gardens with an increased risk of caries. The choice of device was dependent on their willingness and need, the requirements of the National Association for the promotion of youth dental care and the negative abnormal state care in children. In the kindergartens and primary schools all the selections have been made regarding the dmf-/DMF-Index. By means of a questionnaire were collected by dentists and dental assistants. Accordingly, the following important data have been collected: in the nursery every day, most of the children involved in cleaning teeth; in any elementary school plastered in intensive prophylaxis every child every day their teeth, and only in a circle, the children cleaned daily in the special schools their teeth, usually were only a few children involved in cleaning teeth; in kindergarten children got to brush your teeth mostly children toothpaste; in the schools they were mainly fluoride gel, fluoride gel cleaned their children or in assisted schools their teeth once or twice per year, while brushing your teeth were mostly teachers, teacher prophylaxis or helpers involved. It can suggest the following conclusions: the intensive prevention program of the National Association for the promotion of youth dental care in MV was needed based on the current and caries epidemiological studies. Generally left in children and adolescents in MV by regular prophylactic group and get the momentum to improve oral health. The number of pulses and the volunteers has been steadily increasing. At least 2 times yearly application of fluoride in the group was an effective prophylactic measure to inhibit tooth decay in children, especially from non-risk facilities. Furthermore, the development of caries in primary teeth was not in the risk facilities satisfactory. In the non-risk facilities showed that caries prevalence is always a tendency to decrease the dmft values. The caries reduction in permanent teeth was higher than in the primary dentition, which is why there remains a need for greater prevention in primary teeth. There was a clear correlation between the type of school and caries. In addition, the children possessed of the special schools over larger DMFT than the children from mainstream schools. Furthermore, it was demonstrated that was registered in the non-risk groups, a larger decline than in the caries-risk groups. Consequently, risk groups should be supervised more closely and effectively in the future. The distinction made by the dentists between risk and non-risk facilities was not always right, especially with regard to the primary dentition. The distinction between special schools with and without intensive prophylaxis group in this study proved to be incorrect, because special schools are always risk facilities. It was observed that in the 3- and 6-year-old girl there was a better oral health than boys the same age. In contrast, the oral health behaved at the 9- and 12-year-old vice versa. Accordingly girls possessed healthier primary teeth and permanent tooth by boys was healthier.

Download full text files

Export metadata

Additional Services

Search Google Scholar

Statistics

frontdoor_oas
Metadaten
Author: Justyna Sztandarska
URN:urn:nbn:de:gbv:9-001039-1
Title Additional (English):Effectiveness of an intensive nationwide prevention program
Advisor:Prof. Dr. Christian H. Splieth
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2011/08/02
Granting Institution:Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Universitätsmedizin (bis 31.05.2018)
Date of final exam:2011/05/27
Release Date:2011/08/02
GND Keyword:Karies, Nursing bottle syndrom, Zahnpflege, Mundpflegemittel, Intensivtherapie, Prävention, Kindergarten, Schulbesuch
Faculties:Universitätsmedizin / Poliklinik für Kieferorthopädie, Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit