Open Access

Janine Müller

• Zur Verwendung von Miniimplantaten (MI) als strategische Pfeiler zur Optimierung des Halts und der Stabilität von herausnehmbarem Zahnersatz existieren aktuell nur wenige Veröffentlichungen. Daher wurde eine prospektive randomisierte Studie initiiert, um die klinische Performance von MI als zusätzliche Pfeiler zur Abstützung von Teilprothesen nach verschiedenen Belastungsprotokollen über einen mittelfristigen Zeitraum von drei Jahren zu vergleichen. Der primäre Endpunkt ist der Knochenabbau an den MI. Die vorliegende Arbeit dient der Ermittlung von longitudinalen Veränderungen der Festigkeit und der Überlebensraten von MI und Zähnen im Gruppenvergleich, der Prüfung möglicher Korrelationen zwischen Eindrehmomenten, Periotest- und Osstell-Werten sowie zur Abschätzung der Vorhersagekraft von den erhobenen Festigkeitswerten für Implantatverluste. Insgesamt wurden 76 Patienten mit 79 Studienkiefern (31 Oberkiefer und 48 Unterkiefer), bei denen die Insertion von 232 MI erfolgte, in die Studie einbezogen. Im Therapiearm A wurden die MI in Abhängigkeit vom finalen Eindrehmoment entweder sofort mit den Matrizen belastet (≥ 35 Ncm) oder vorerst mit einer weichbleibend unterfütterten Prothese versorgt (< 35 Ncm). Im Therapiearm B erfolgte die Belastung mit Matrizen nach vier Monaten so, wie die der MI nach weichbleibender Unterfütterung in Gruppe A. Die Unterschiede zwischen den Gruppen A und B hinsichtlich der longitudinalen Periotest- und Resonanzfrequenzanalyse (RFA)-Werte und des Überlebens von MI (92 % versus 95 %) und Zähnen (88 % versus 92 %) waren nicht relevant. Die 3-Jahres-Überlebensrate der MI im Unterkiefer (99 %) war signifikant höher als im Oberkiefer (87 %). Die Periotest- und RFA-Werte zeigten eine ausgeprägte negative Korrelation und der vermutete Zusammenhang zwischen steigenden Periotest-Werten und dem Verlustrisiko für diese MI wurde bestätigt. Innerhalb von drei Jahren konnte außerdem eine Zunahme der medianen, mittels Periotest gemessenen Zahnstabilität von 9,5 auf 5,0 in Gruppe A und von 8,0 auf 2,0 in Gruppe B beobachtet werden. Die Verwendung von strategischen MI zur Stabilisierung herausnehmbarer Teilprothesen, insbesondere bei Patienten mit reduzierter Restbezahnung, stellt unabhängig vom Belastungsmodus eine mittelfristig erfolgreiche Therapieoption als Alternative zu konventionellen Implantaten dar. Die Festigkeitswerte der MI sind niedriger als bei Standarddurchmesser-Implantaten und verändern sich nur wenig in drei Jahren. Steigende Periotest-Werte können Implantatverluste vorhersagen. Die Zahnmobilität nimmt in beiden Gruppen kontinuierlich ab. Weitere Studien zu MI in dieser Indikation sind erforderlich.
• Currently there are only few publications on the use of mini-implants (MIs) as strategic implants to optimize the retention and stability of existing removable partial dentures (RPDs). For that reason, a prospective randomized clinical trial was initiated to compare the clinical performance of MI as additional implants to support partial dentures following different loading protocols over a middle-term period of three years. The primary outcome of the study is bone loss around the MI. The aims of this evaluation were to compare longitudinal changes in stability and survival rates of immediate and delayed loaded MI and the remaining teeth, to examine possible correlations between insertion torque, Periotest- and Osstell values and to estimate the predictive power of implant stability values for implant-loss. A total of 76 patients who had 79 study jaws (31 maxillas, 48 mandibles) with RPDs and unfavorable tooth distributions received 232 MI with ball abutments. The participants were randomly allocated to two groups. The MI of group A were either loaded immediately with housings (insertion torque  35 Ncm) or the RPDs were primarily soft relined (insertion torque < 35 Ncm). The RPDs of the delayed loading group B were hollowed out over the ball abutments and received the housings after four months, just as the MI of group A after soft relining. There were no relevant differences between group A and B in either longitudinal Periotest- and Osstell values or survival rates of MI (92 versus 95 %) and teeth (88 versus 92 %). The 3-year survival rate of MI in the mandible (99 %) was significantly higher than in the maxilla (87 %). Periotest and RFA values of MI showed a strong negative correlation. The suspected relationship between increasing Periotest values and the risk of implant loss was confirmed. Furthermore, an increase in median tooth stability measured by Periotest from 9,5 to 5,0 in group A and from 8,0 to 2,0 in group B was observed within three years. The use of strategic MI for the stabilization of RPDs represents a successful medium-term therapy option for patients with reduced residual tooth number and an alternative to conventional implants, regardless of the loading-time. The implant stability of the MI is lower than of standard diameter implants and change little in three years. Increasing Periotest values can predict implant loss. Tooth mobility decreases continuously in both groups. Further studies of MI in this indication are required.