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Einflussfaktoren bei der Diagnosestellung eines komplexen regionalen Schmerzsyndroms (CRPS) und differenzialdiagnostische Beurteilung anhand von Budapest Kriterien und CRPS-Severity Score (CSS)

  • Aus der retrospektiven Datenauswertung aus den Jahren 2010 bis 2013 von Patienten, die aufgrund der Einweisungsdiagnose CRPS bzw. Verdacht auf eine CRPS in der Handrehabilitation behandelt wurden, ging hervor, dass die Mehrheit dieser Patienten die Budapest-Kriterien nach den Vorgaben der S1-Leitlinie von 2018 erfüllte. Aufgrund der unterschiedlichen Betrachtungsweise und Einschätzungen der verschiedenen Fachdisziplinen tendierten die Anästhesisten eher dazu, ein neuropathisches Schmerzsyndrom zu diagnostizieren, während die Handchirurgen die Veränderungen mit einem CRPS in Verbindung brachten. Dem Großteil der als CRPS identifizierten Patienten stand eine kleine Anzahl von Patienten (13 %) gegenüber, die die Budapest-Kriterien nicht erfüllten und unter CRPS-NOS zusammengefasst wurden. Dabei haben sich die anamnestischen Budapest-Kriterien 2a und 2b als die häufigsten nicht vorhandenen Kriterien herausgestellt. Bei der Beurteilung der einzelnen klinischen Symptome anhand des CRPS-Severity-Scores (CSS) haben sich auch die Merkmale Allodynie, Temperaturdifferenz und Hautfarbe im Vergleich von CRPS und CRPS-NOS besonders hervorgehoben, sodass diese als möglicher Parameter für die Differenzierung zwischen CRPS und CRPS-NOS in Betracht gezogen, und darüber hinaus zur Einschätzung der Schwere des CRPS herangezogen werden könnten. Für die Unterscheidung zu anderen chronischen Schmerzerkrankungen hat sich möglicherweise die Allodynie herausgestellt. Die Gesamtzahl des CSS hingegen hat nur eine geringe Aussagekraft bedingt durch die kurze Verweildauer in der Reha. Der psychosoziale Faktor als Komorbidität mit vermuteter Einflussnahme auf die Schwere und den Verlauf der CRPS-Erkrankung fand sich überwiegend in der CRPS-Gruppe und zeichnete sich durch späte Rückkehr in das Arbeitsleben mit dem Vorhandensein von psychischen Faktoren aus. Innerhalb der CRPS-Gruppe stellte sich heraus, dass die wieder Arbeitsfähigen (AF) im Median 22 Tage eher der Handrehabilitation zugeführt wurden und dabei eine bessere Ausgangbasis hinsichtlich Griffstärke/Kraft, ROM und TAM aufwiesen, aber auch in der subjektiven Bewertung (DASH, EQ5D/VAS) einen höheren Funktionszustand und Lebensqualität boten als diejenigen Patienten, die später im Krankheitsverlauf in der Handrehabilitation therapiert wurden. Die Resultate dieser Arbeit lassen die Schlussfolgerung zu, dass ein frühzeitiges Erkennen der Erkrankung sowie die zeitnahe, der Symptomatik entsprechende Behandlung entscheidend für den Heilverlauf und die Prognose eines CRPS sind.

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Metadaten
Author: Pattariya Jaensch
URN:urn:nbn:de:gbv:9-opus-78298
Title Additional (German):Einflussfaktoren bei der Diagnosestellung eines komplexen regionalen Schmerzsyndroms (CRPS) und differenzialdiagnostische Beurteilung anhand von Budapest Kriterien und CRPS-Severity Score (CSS)
Referee:Prof. Dr. med. Andreas Eisenschenk, PD Dr. med. Richard Kasch
Advisor:Dr. med. Ariane Asmus, Dr.med. Simon Kim
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of Completion:2022
Date of first Publication:2023/01/31
Granting Institution:Universität Greifswald, Universitätsmedizin
Date of final exam:2022/12/14
Release Date:2023/01/31
GND Keyword:CRPS, Budapest-Kriterien, CRPS-Severity-Score (CSS), komplexes regionales Schmerzsyndroms (CRPS)
Page Number:134
Faculties:Universitätsmedizin / Klinik und Poliklinik für Chirurgie Abt. für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit