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Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002783-0

Modulation intrakortikaler Inhibition des primären sensomotorischen Kortex durch Hautanästhesie des Unterarms bei Patienten mit komplexem regionalem Schmerzsyndrom

  • Neuropathische Schmerzen sind besonders schwierig zu behandeln. Hierfür werden Prozesse im Gehirn verantwortlich gemacht, die eine Art Schmerzgedächtnis generieren und unterhalten. Weiterhin wird angenommen, dass diese Veränderungen auch für typische Begleitsymptome, wie Sensibilitätsverlust und Bewegungseinschränkungen von Patienten verantwortlich sein könnten. Diese Prozesse und Veränderungen sind Folge fehlgeleiteter, maladaptiver, neuronaler Plastizität. Da neuronale Plastizität jedoch ein kontinuierlicher Prozess ist, der moduliert werden kann, ist anzunehmen, dass auch die schmerzbedingten Veränderungen grundsätzlich positiv beeinflussbar sind. Ziel der zugrundeliegenden Untersuchung war es, die Modulierbarkeit von pathologischen Veränderungen bei neuropathischen Schmerzpatienten durch die Anwendung lokaler kutaner Anästhesie zu erfassen. Hierzu wurde eine Gruppe von Patienten, die unter dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom leidet, untersucht. Jeweils vor und nach der Anwendung einer lokalen kutanen anästhesierenden Creme wurden periphere sensorische und motorische Tests durchgeführt. Des Weiteren wurde mit Hilfe der TMS die SICI als Korrelat der Erregbarkeit des motorischen Kortex gemessen. Alle Messungen wurden in einem weiteren Durchgang mit Hilfe einer Placebo-Creme kontrolliert.Es zeigte sich, dass nur die Anwendung der anästhesierenden Creme in der Lage war, die pathologisch erhöhte Erregbarkeit im betroffenen Kortex zu senken und die verminderte taktile Diskriminationsfähigkeit der Fingerspitzen zu verbessern. Auch wurden feinmotorische Fähigkeiten signifikant verbessert. Obwohl ein Zusammenhang zwischen den pathologischen Veränderungen und dem Schmerzniveau zu bestehen scheint, zeigte sich hier ,durch die Intervention, keine Veränderung. Nichtsdestotrotz wurde deutlich, dass typische, zum Teil langjährig bestehende Symptome, durch eine einfache Intervention moduliert werden konnten. Sowohl bei der Entstehung von Symptomen als auch bei der hier gezeigten Modulierbarkeit spielte die neuronale Plastizität eine entscheidende Rolle. Die Förderung von neuronaler Plastizität in eine physiologische Richtung wird in Zukunft, neben der medikamentösen Therapie, ein weiterer wichtiger Bestandteil in der Behandlung von neuropathischen Schmerzen werden. Hierbei könnte die Unterstützung durch die temporäre lokale kutane Anästhesie im Rahmen eines spezialisierten Bewegungstrainings, wie zum Beispiel die Spiegeltherapie, eine große Rolle spielen.
  • CRPS (complex regional pain syndrome) type I is characterized by somatosensory and motor deficits and abnormalities have been reported for primary somatosensory (S1) and motor cortex (M1) excitability. For the latter, reduced shortRlatency intracortical inhibition (SICI) has been demonstrated in the somatotopic representation of affected side. Recently, an intervention of applying anesthetic cream to the forearm has been shown to modulate both somatosensory deficits (e.g. spatial tactile resolution; STR) and SICI measured in hand muscles. We examined the efficacy of this intervention in CRPS I patients. Cutaneous anesthesia of the forearm of the affected side was used to increase SICI of hand muscles and decrease impaired STR of the affected limb. In a doubleRblinded placebo controlled study we enrolled 12 patients with unilateral CRPS I of the hand in the chronic state. Before and after intervention we measured motor evoked potentials of the first dorsal interosseus (FDI) to obtain SICI and STR of both hand sides. Patients showed decreased STR on the tip of thumb of their affected side that improved after anesthetic cream but not after placebo application. Hand motor function of the affected side improved after anesthetic cream but not after placebo. Pain intensity was not modulated after intervention. At both hemispheres SICI was decreased if compared to reference values but selectively increased at intervention side only after analgesic cream and not after placebo. Temporary deafferentation of an area neighbouring the CRPSRaffected region can modulate neuropathological characteristics of CRPS and might be a promising strategy for therapeutic interventions.

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Metadaten
Author: Sebastian Strauß
URN:urn:nbn:de:gbv:9-002783-0
Title Additional (English):Inhibition of the primary sensorimotor cortex by topical anesthesia of the forearm in patients with complex regional pain syndrome
Advisor:Prof. Dr. Martin Lotze
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2017/05/22
Granting Institution:Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Universitätsmedizin (bis 31.05.2018)
Date of final exam:2017/05/15
Release Date:2017/05/22
Tag:Chronisch neuropathische Schmerzen; Intrakortikale Inhibition; Transkranielle Magnetstimulation; lokale Hautanästhesie
Intracortical inhibition; Pain; somatosensory deafferentation
GND Keyword:CRPS, Schmerz, neuronale Plastizität
Faculties:Universitätsmedizin / Institut für Diagnostische Radiologie
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit