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Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002482-3

Einfluss von Einzelbasenpolymorphismen im Oxytozinrezeptor-Gen auf Affekt, Einsamkeit und Intelligenz bei gesunden Probanden

  • Dem oxytozinergen System kommt eine Schlüsselrolle in der Regulation komplexen sozialen Verhaltens zu. Assoziationen von Polymorphismen im Oxytozinrezeptor-Gen mit Autismus- Spektrum-Störungen wurden bereits in früheren Studien beschrieben. Auch zu Intelligenz und „daily living skills“ wurden Assoziationen nachgewiesen. Möglicherweise könnten SNPs im OXTR-Gen auch psychologische Phänotypen wie Affekt, Einsamkeit, Paarbindung und Trennungsprozesse außerhalb der diagnostischen Kriterien der ASD beeinflussen. In dieser Arbeit wurde die Hypothese überprüft, dass die 3 SNPs im OXTR-Gen rs53576, rs2254298 und rs2228485 bei gesunden Probanden in einem Sub-sample der Study of Health in Pomerania (SHIP-Studie) Assoziationen sowohl mit positivem/negativem Affekt und emotionaler und sozialer Einsamkeit (285 Erwachsene) als auch mit Intelligenz (117 Heranwachsende) aufweisen. In der Gruppe der Erwachsenen konnte eine Assoziation zwischen dem rs53576-A/A- Genotyp und vermindertem positivem Affekt gezeigt werden. Dieser Effekt war lediglich auf die männlichen Erwachsenen zurückzuführen. Bei den Heranwachsenden fanden wir eine Assoziation zwischen dem rs53576-A/A-Genotyp und reduzierter non-verbaler Intelligenz. In der Haplotypen-Analyse (Haplotypen aus 3 Markern) zeigten sich signifikante Assoziationen für emotionale Einsamkeit: GGC vs. GGT (p <0,0001). Ebenso waren signifikante Unterschiede für negativen Affekt feststellbar: GGC vs. GGT (p <0,0001) sowie GAC vs. GGC (p = 0,0097). Für positiven Affekt zeigten sich ebenfalls signifikante Assoziationen: AGT vs. G** (p = 0,0012). Für Haplotypen mit einem „A“ in der ersten Position (AGC und AGT) fanden sich geringere Werte für positiven Affekt im Vergleich zu G-tragenden Haplotypen. Insgesamt konnte in dieser Arbeit gezeigt werden, dass bekannte und schon früher mit sozial- kognitiven und affektiven Phänotypen assoziierte SNPs (rs53576, rs2254298 und rs2228485) des Oxytozinrezeptor-Gens mit Affekt, Einsamkeit und Intelligenz assoziiert waren. Die Ergebnisse waren nicht nur für einzelne SNPs, sondern auch in Haplotypen-Analyse nachweisbar. Die in Rede stehenden SNPs waren in früheren Studien mit Autismus- Spektrum-Störungen assoziiert. Die SNPs scheinen also nicht, oder nicht nur, die Vulnerabilität für distinkte Krankheitsentitäten wie ASD, sondern auch zugrundeliegende Endophänotypen bei Gesunden zu modulieren. Die Ergebnisse stützen die bisher vorliegenden Befunde über das OXTR-Gen und seine Rolle bei komplexem sozialem Verhalten. Die Entwicklung von OXTR-Liganden als Medikamente könnte eine zukünftige Strategie für die Therapie affektiver Defizite und ASD darstellen.
  • Associations of oxytocin receptor gene (OXTR) variants and autism spectrum disorders (ASD), depression and affective disorders have been reported in earlier studies; in one of the studies associations with IQ and daily living skills were found additionally. Variations of the oxytocin receptor gene might also regulate affect, attachment and separation beyond the diagnostic borders of autism. We tested hypotheses of associations between positive and negative affects and social and emotional loneliness (285 adults), IQ (117 adolescents) and polymorphisms of the oxytocin receptor gene (OXTR rs53576, rs2254298 and rs2228485) in normal subjects. Individuals with the oxytocin OXTR rs53576 A/A genotype showed lower positive affect scores (F=5.532, df=1; p=0.019). This effect was restricted to males (F=13.098, df=1; p=0.00047). Haplotypes constructed with the three markers were associated with positive affect (p=0.0012), negative affect (pb0.0001) and emotional loneliness (pb0.0001). Non- verbal intelligence was significantly reduced in rs53576 A/A adolescents (T=2.247, p=0.027). Our findings support a role for polymorphisms in des oxytocin receptor gene and for oxytocin receptor haplotypes in the generation of affectivity, emotional loneliness and IQ. They support already reported findings concerning the regulative role of the oxytocin receptor gene and complex social behavior. The development of OXTR ligands might be a future strategy in the treatment of psychiatric illnesses like ASD or depression.

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Metadaten
Author: Christine Sonnenfeld
URN:urn:nbn:de:gbv:9-002482-3
Title Additional (English):Associations between variations in the oxytocin receptor gene (OXTR) and affect, loneliness and intelligence in normal subjects
Advisor:Prof. Dr. Michael Lucht
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2016/04/08
Granting Institution:Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Universitätsmedizin (bis 31.05.2018)
Date of final exam:2016/03/21
Release Date:2016/04/08
Tag:Oxytozinrezeptor-Gen
affect; intelligence; loneliness; oxytocin receptor gene; single nucleotide polymorphism
GND Keyword:Affekt, Intelligenz, Einsamkeit, Polymorphismus
Faculties:Universitätsmedizin / Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit