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Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001529-7

Vergleich des Benetzungsgrades bei der hygienischen Händedesinfektion hinsichtlich Einwirkzeit und Trainingszustand

  • Derzeit wird bei der hygienischen Händedesinfektion eine Einreibedauer von 30 s empfohlen, welche in der Praxis oft nicht eingehalten werden kann. Zwar sorgt der alkoholische Anteil des Desinfektionsmittels allein schon für eine antimikrobielle Wirkung, dennoch spielt auch die Verteilung des Desinfektionsmittels und damit die Benetzung der Hautoberfläche eine wichtige Rolle um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Die Benetzung kann durch eine Verlängerung der Einwirkzeit gesteigert und durch die Zusammensetzung des Desinfektionsmittels beeinflusst werden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es herauszufinden, ob bei einer Anwendungsdauer der hygienischen Händedesinfektion von 15 s ein ebenso hoher Benetzungsgrad wie nach 30 s Einreibezeit erreichbar ist, und welchen Einfluss das Training auf den Benetzungsgrad hat. Dazu wurden 20 Probanden ausgewählt, die in einer randomisierten, gekreuzten Laborstudie an insgesamt vier Versuchstagen die hygienische Händedesinfektion mit einem UV-reaktivem Händedesinfektionsmittel durchführten. An den ersten beiden Versuchstagen galten die Probanden als untrainiert und hatten entweder 15 oder 30 s Zeit für die Durchführung der Händedesinfektion. An den letzten beiden Versuchstagen wurde das Standardeinreibeverfahren trainiert und ebenfalls für 15 bzw. 30 s angewendet. Die Vorder- und Rückseiten der benetzten Hände wurden unter UV-Licht fotografiert und die Fotos mit Hilfe einer Software ausgewertet, die benetzte von unbenetzten Arealen unterschied. Die Ergebnisse erlauben folgende Schlussfolgerungen. Die Einreibezeit allein hat keinen Einfluss auf den Benetzungsgrad der Hand. Nach 30 s wurden durchschnittlich 86,4 % der Handoberfläche benetzt, nach 15 s waren es 82,0 %. Die Differenz von 4,4 % war statistisch nicht signifikant. Auch bei einer verkürzten Anwendung der hygienischen Händedesinfektion ist demnach ein ähnlich hoher Benetzungsgrad zu erreichen wie nach den empfohlenen 30 s. Es gibt keinen Unterschied hinsichtlich der benetzten Fläche, wenn man sie lediglich in Hinblick auf die Einreibedauer vergleicht. Jedoch gibt es einen unterschied in der Benetzung zwischen trainierten und untrainierten Probanden unabhängig davon ob sie 15 oder 30s Zeit zur Händedesinfektion hatten (p<0,05). Trainierte Probanden erreichten einen Benetzungsgrad von 88,8 %, der damit um 9,2 % höher war als ohne Training. Trainierte Probanden, die 15 s Zeit hatten, die Schritte des Standardeinreibeverfahrens durchzuführen, benetzen eine größere Fläche als Probanden, die zwar 30 s Zeit hatten, aber untrainiert waren. Das verdeutlicht, welchen Stellenwert die Schulung des medizinischen Personals in der Vermeidung nosokomialer Infektionen hat. Ein besonderes Augenmerk bei der Durchführung der Einreibeschritte sollte auf die Benetzung des Handrückens, vor allem der rechten Seite, gelegt werden, da diese auch nach entsprechendem Training nur zu 83,1 % benetzt wurde. Als Fazit ergibt sich, dass es möglich ist, auch nach einer Einreibedauer von 15 s die Hand zufriedenstellend zu benetzen, allerdings unter der Voraussetzung, dass der Anwender trainiert ist. Das unterstreicht die Wichtigkeit konsequenter Schulungen und regelmäßiger Supervisionen zur Durchführung der Händedesinfektion. Eine Methode ist dabei die Verwendung von fluoreszierendem Desinfektionsmittel und die Kontrolle der Hand unter UV-Licht. Die Ergebnisse stellen quasi eine Legitimation der derzeitigen Praxis dar, verweisen aber zugleich auf die Wichtigkeit des Trainings der Händedesinfektion. Da man von gleicher bakteriozider Wirksamkeit des Desinfektionsmittels nach 15 und 30 s ausgeht, bleibt zu diskutieren, ob generell ein Herabsetzen der Einreibedauer für trainierte Anwender möglich ist.
  • Background: Currently, the shortest recommended application time of hand disinfectants is an application time of 30s. However, in clinical practice, it is difficult to obtain an application time of the moist hand rub over 30s, and shorter times are practiced. Aside of a direct correlation between the achievable antimicrobial reductions of an alcohol-based hand rub, also distribution of the hand rub and wettability of the compound influence the most optimal result. Wettability again can be increased with increased application time, or can be influenced by the composition of a hand rub. Therefore, the aim of this study was to investigate if a 15s application achieves a comparable wettability of hands to a 30s hand rub. Method: In a prospective randomized crossed study, the wettability of the hands of 20 health volunteers were compared after 15s or 30s application time of a hand rub, respectively, using an UV-light active disinfectant. Pictures of the ventral- and dorsal side of the hands were taken and evaluated by computer software. The two groups were analysed with regard to the distribution of the hand rub on the hands. Furthermore, untrained volunteers who have been introduced to the technique and trained volunteers were compared. The trained group consisted of the volunteers that have been the „untrainded“volunteers on the first and second day of the study and were particularly instructed and trained prior day 3 and 4. Results: Both, in the trained and untrained group, there was no difference between the wetted areas of the hands after a 15s or 30s hand rub. However, a significant difference was observed between the wetted area of hands in trained volunteers, both in 15s and 30s application time, as compared to untrained volunteers (p<0.05). Conclusion: The improvement of wettability after training underlines the necessity to instruct new and untrained healthcare workers in hand hygiene and the practice of hand disinfection. Using fluorescent hand rubs further may be a feasible method to control and retrain hand hygiene techniques of long-time employees. If an alcohol based hand rub was shown to fulfil or surpass the requirements of the European Norm EN 1500 within 15s, a shorter contact time than 30s can be recommended if health care workers are instructed and trained in hand hygiene techniques.

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Metadaten
Author: Ulrike Krebs
URN:urn:nbn:de:gbv:9-001529-7
Title Additional (English):Comparison of wettability during hygienic hand rub regarding application time and training
Advisor:Dr. Nils-Olaf Hübner, Prof. Dr. Axel Kramer
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2013/06/17
Granting Institution:Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Universitätsmedizin (bis 31.05.2018)
Date of final exam:2013/05/30
Release Date:2013/06/17
Tag:Einreibedauer; Einwirkzeit; Händehygiene; hygienische Händedesinfektion
application time; hygienic hand rub; training; wettability
GND Keyword:Händedesinfektion, Hygiene, Hospitalismus <Hygiene>, Benetzung, Dauer, Training
Faculties:Universitätsmedizin / Institut für Hygiene und Umweltmedizin
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit