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Jessica Leipert

• Die Schizophrenie und die bipolar affektive Störung zählen zu den schweren psychiatrischen Erkrankungen und gehen mit einem erheblichen Leidensdruck und einer stark erhöhten Suizidrate einher. Insbesondere die Resilienz und die Lebensqualität als zentrale Konstrukte des Wohlbefindens sind im Vergleich zur gesunden Bevölkerung häufig reduziert. Die genaue Erforschung der Einflussfaktoren ist daher von Relevanz. Kindheitstraumatisierungen und Medikamente treten dabei als kausale und moderierende Variablen immer mehr in den Fokus. Diese Dissertation soll die genaue Analyse von Einfluss und Auswirkung der Kindheitstraumatisierungen und der Neuroleptikagruppe auf die Medikamentenadhärenz, Resilienz und Lebensqualität zum Ziel haben. Im Rahmen der Tecla-Studie und der IMeS-Studie konnten insgesamt 130 Probanden in die Datenanalyse aufgenommen werden. Die Studienpopulation umfasste Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises sowie die bipolar affektive Störung. Ein Teil der Probanden erhielt Follow-up-Erhebungen nach sechs Monaten sowie zusätzlich telemedizinische Betreuung. Zur Bearbeitung der Fragestellung wurden Regressionsanalysen durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass Kindheitstraumatisierungen mit einer schlechteren Resilienz (stand. Beta= -,252; 95% KI= -,411- (-,002); p= ,048) und Lebensqualität (stand. Beta= -,331; 95% KI= -,404- (-,072); p= ,005) im Erwachsenenalter assoziiert sind. Darüber hinaus konnte nach sechs Monaten beobachtet werden, dass sich die Resilienz bei Probanden mit Traumatisierungen in einem geringeren Ausmaß verbesserte als bei Probanden ohne Traumatisierungen. Zusätzlich zu der geringeren Grundresilienz wird demnach auch der zeitliche Verlauf negativ beeinflusst. Für die Typika konnte ein positiver Einfluss auf die Lebensqualität gezeigt werden (stand. Beta= -,244; 95% KI= -,15,399- (-,861); p= ,029). Die Resilienz und Adhärenz blieben von der Wahl der Neuroleptikagruppe unbeeinflusst. Durch die telemedizinische Intervention im Rahmen der Tecla-Studie konnte eine Verbesserung der Adhärenz (OR= ,188; 95% KI= ,041- ,855; p= ,031) und Lebensqualität (stand. Beta= -,376; 95% KI= -13,482- (-1,469); p= ,016) erreicht werden. Limitationen der Studie stellen die Stichprobengröße sowie die unterschiedliche Gruppengröße der Neuroleptikagruppen dar. Diese müssen, insbesondere bei der Evaluation des Einflusses der Neuroleptika, mit betrachtet werden. Die vorliegende Arbeit unterstreicht die Dringlichkeit von adäquater Traumaprävention und effektiver Traumatherapie sowie die Notwendigkeit eines frühen Screenings auf Kindheitstraumatisierungen, insbesondere bei Schizophrenen und Patienten mit bipolar affektiver Störung.
• Schizophrenia and bipolar disorders are severe psychiatric disorders which are associated with suffering and a highly increased suicide rate. In particular, resilience and quality of life as central constructs of well-being are often reduced compared to a healthy population. The investigation of the influencing factors is therefore relevant. Childhood trauma and medication are getting into focus as causal and moderating variables. This dissertation aims at the precise analysis of the influence and impact of childhood traumatization and the neuroleptics on drug adherence, resilience and quality of life. As part of the Tecla study and the IMeS study, a total of 130 patients were included in the data analysis. The study population included schizophrenic diseases and bipolar disorders. Some of the subjects received follow-up surveys after six months as well as additional telemedical care. Regression analyses were carried out to examine the question. It could be shown that childhood traumatization was associated with decreased resilience (stand. Beta= -,252; 95% CI= -,411- (-,002); p= ,048) and quality of life (stand. Beta= -,331; 95% CI= -,404- (-,072); p= ,005) in adulthood. In addition, after six months, it was shown that resilience improved less in subjects with traumatization than in subjects without traumatization. In addition to the lower initial resilience, the development over time is also negatively influenced. A positive influence on the quality of life could be shown for the typical antipsychotics (stand. Beta= -,244; 95% CI= -,15,399- (-,861); p= ,029). Resilience and adherence remained unaffected by the group of the neuroleptics. An improvement in adherence (OR= ,188; 95% CI= ,041- ,855; p= ,031) and quality of life (stand. Beta= -,376; 95% CI= -13,482- (-1,469); p= ,016) could be achieved through the telemedical intervention in the Tecla study. Limitations of the study are the sample size as well as the different cohort size within the neuroleptics. These must be taken into account, especially in the evaluation of the influence of neuroleptics. The present work highlights the urgency of adequate trauma prevention and effective trauma therapy, as well as the need for early screening for childhood trauma, especially in schizophrenics and patients with bipolar disorders.