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Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001259-8

Soziale Unterstützung in der Befindensregulation im Alltag

  • Fragestellungen: In dieser Dissertation soll mithilfe der Methode des ambulanten Assessment die Rolle der sozialen Unterstützung in der Befindensregulation verhaltens- und erlebensnah im natürlichen Umfeld der Probanden untersucht werden. Bei der Forschung zur Bedeutung der sozialen Unterstützung für das Befinden und die Befindensregulation dominieren bislang noch retrospektive Auskünfte und globale Selbstberichte als Datenquellen. Es gibt vergleichsweise deutlich weniger Studien, die den Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und Befindensregulation unter alltagsnahen Bedingungen untersuchen, so u.a. die Auswirkungen von Diskrepanzen bei der sozialen Unterstützung auf das Befinden bzw. der wechselseitige Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und Rumination. In der vorliegenden Dissertation wurde überprüft, welchen Einfluss Diskrepanzen zwischen der gewünschten und erhaltenen sozialen Unterstützung auf das subjektive Wohlbefinden im Alltag ausüben (Studie 1), wie sich Veränderungen in der erhaltenen Unterstützung auf die Erreichung von verständnis- bzw. lösungsfokussierten Zielen auswirken, die Personen mit ruminativen Prozessen infolge von traurigkeitsassoziierten Episoden versuchen zu erreichen (Studie 2) und welche Auswirkungen ärgerbezogene Ruminationsprozesse–insbesondere eine rachefokussierte Rumination—auf das soziale Wohlbefinden haben (Studie 3). Methodik: Bei Studie 1 nahmen 30 weibliche Studierende der Universität Greifswald (M = 24.2, SD = 3.99) teil. Den Teilnehmerinnen wurde über den Zeitraum von sieben Tagen ein tragbarer Kleincomputer mitgegeben, auf dem signalkontingente Erhebungspläne implementiert wurden. An Studie 2 und Studie 3 nahmen insgesamt 144 Studierende der Universität Greifswald (keine Studierende der Psychologie) teil. Die Probanden wurden randomisiert entweder der Hauptgruppe oder einer Kontrollgruppe zugewiesen. Nach Abschluss der Datenerhebung befanden sich 93 Studierende (64.5% Frauen, M = 23.4 Jahre, SD = 2.9) in der Hauptgruppe und 51 Studierende (70.6% Frauen, M = 23.7 Jahre, SD = 2.7) in der Kontrollgruppe. Die Kontrollgruppe diente zur Überprüfung von potentiellen Reaktivitätseffekten infolge der Messwiederholungen. Den Teilnehmern wurde über den Monitoringzeitraum von 28 Tagen ein tragbarer Kleincomputer mitgegeben, der die Teilnehmer drei Mal täglich zu randomisierten Zeitpunkten zwischen 9 und 18 Uhr befragte. Die Auswertung erfolgte in allen drei Studien durch entsprechende Strategien der Multilevelanalyse. Ergebnisse: In Studie 1 leisteten die Diskrepanzen bei der sozialen Unterstützung einen signifikanten Beitrag zur Vorhersage des subjektiven Wohlbefindens. Eine Unterversorgung mit emotionaler Unterstützung ging mit einer Verringerung des Wohlbefindens einher, während eine Überversorgung mit emotionaler Unterstützung mit einer Verbesserung des Wohlbefindens einherging. Diskrepanzen bei der informationellen und instrumentellen Unterstützung leisteten im Unterschied zur emotionalen Unterstützung einen geringeren Beitrag zur Vorhersage des Wohlbefindens. Den Ergebnissen der Studie 2 zufolge bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen der subjektiv erlebten Steigerung in der sozialen Unterstützung und dem Erreichen lösungsfokussierter Ziele, nicht aber verständnisfokussierter Ziele. Die Ergebnisse der Moderatoranalysen weisen zudem darauf hin, dass insbesondere für Personen mit höherer symptomfokussierter Rumination ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer erhöhten sozialen Unterstützung und dem Erreichen lösungsfokussierter Ziele bestand. In Studie 3 zeigte sich, dass ärgerassoziierte Rumination nicht per se mit einer Verschlechterung des sozialen Wohlbefindens einherging. Habituelle Ärgerneigung moderierte den Zusammenhang zwischen rachefokussierter Rumination und dem sozialen Wohlbefinden dahingehend, dass sich lediglich für Personen mit höheren Werten bei der Ärgerneigung ein signifikanter Zusammenhang zwischen der rachebezogenen Rumination und einer Verringerung des sozialen Wohlbefindens zeigte. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der vorliegenden Studien verdeutlichen die Notwendigkeit einer alltagsnahen Erfassung mittels der Methode des ambulanten Assessment, um auf diese Art und Weise ein umfassendes Bild über die Rolle der sozialen Unterstützung im Rahmen der Befindensregulation zu erhalten. Die Studien leisten einen wichtigen Beitrag zur Unterstützungsforschung, da sowohl der Zusammenhang zwischen einer Über- bzw. Unterversorgung mit sozialer Unterstützung und dem Wohlbefinden als auch die Beziehung zwischen sozialer Unterstützung und traurigkeits- bzw. ärgerassoziierter Rumination bislang nur unzureichend im Alltagskontext untersucht worden sind. Zukünftige Studien zur Rolle der sozialen Unterstützung bei der Befindensregulation im Alltag sollten zusätzlich zur Empfängerperspektive auch die Geberperspektive in den Fokus der Betrachtung stellen.
  • Aims: The aim of the present research was to investigate the role of social support on emotion regulation processes in daily life, using an ambulatory assessment approach that offers the possibility of monitoring processes close to the time of the actual experience. In previous studies, up to now, retrospective and generalized self-reports remain the predominant psychological instrument for collecting data on the relationship between social support and emotion regulation. Studies that have examined social support and emotion regulation processes with ambulatory assessment methods are still rarer. Thus, in three studies the role of social support on emotion regulation was investigated using a daily experience sampling. We wanted to examine the extent to which subjective well-being can be predicted by the mismatch between desired and received support (Study 1). Moreover, we examined whether the attainment of understanding- and solution-focused goals that people intend to achieve with their sadness-associated rumination were influenced by changes in perceived social support (Study 2). Finally, we investigated whether people’s social well-being is influenced by hostile versus nonhostile goals that people report pursuing when experiencing anger-associated rumination (Study 3). Methods: In Study 1, participants were 30 female psychology students from the University of Greifswald whose mean age was 24.2 (SD = 3.99). Participants were equipped with hand-held computers for seven days. We used a signal-contingent sampling scheme. In Study 2 and Study 3, 144 nonpsychology students from the University of Greifswald took part. Participants were randomly assigned to the main group or control group. The 93 participants (64.5% women) in the main group had a mean age of 23.4 years (SD = 2.9); the control group participants were comparable with a mean age of 23.7 years (SD = 2.7) and 70.6% female participants. In the control group, a slightly modified version of the diary protocol was used to check for potential reactivity effects caused by repeated feedback loops assessing ruminative thinking that was used in the main group. Participants were equipped with hand-held computers for 28 consecutive days and they were prompted acoustically three times per day between 9 a.m. and 18 p.m. Data were analysed using multilevel analyses. Results: In Study 1, results showed that mismatches in social support predicted subjective well-being in daily life. Underprovision of emotional support predicted lower well-being, whereas overprovision was related to higher well-being. Mismatches in informational and practical support appeared to be less relevant to subjective well-being. In Study 2, perceived improvement in social support was positively related to the attainment of solution-focused goals, but not to understanding-focused goals. Symptom-focused trait rumination moderated the relation between perceived social support and goal attainment. In Study 3, results showed that anger-associated rumination per se did not affect social well-being. However, impairment of social well-being following revenge-focused rumination was moderated by trait anger. For persons with higher scores on trait anger, a significant association between revenge-focused goal pursuit and a decrease in well-being was observed. Conclusions: Results of the current research illustrate the need for ambulatory assessment methods to investigate the relationship between social support and emotion regulation process as they are experienced in daily life. Present research makes an important contribution to social support research as the relationship between mismatches in social support and subjective well-being as well as the relationship between social support and sadness- and anger-associated rumination under naturalistic conditions has been investigated insufficient up to now. Future studies examining the role of social support on emotion regulation should additionally focus on the perspective of the support providers.

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Metadaten
Author: Kerstin Siewert
URN:urn:nbn:de:gbv:9-001259-8
Title Additional (English):Social support and emotion regulation in daily life
Advisor:Prof. Dr. Ulrich Ebner-Priemer, Prof. Dr. Hannelore Weber
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2012/06/07
Granting Institution:Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät (bis 31.05.2018)
Date of final exam:2012/05/30
Release Date:2012/06/07
Tag:Ambulantes Assessment; Emotionsregulation; Rumination
GND Keyword:Soziale Unterstützung, Wohlbefinden
Faculties:Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät / Institut für Psychologie
DDC class:100 Philosophie und Psychologie / 150 Psychologie