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Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001669-9

Einfluss des TSH-Wertes auf kardiovaskuläre und Gesamtsterblichkeit bei Patienten mit invasiv behandelter koronarer Herzkrankheit

  • Die verschiedenen Manifestationen der koronaren Herzkrankheit führen die Todesursachenstatistik in Staaten mit hohem pro-Kopf-Einkommen seit Jahrzehnten an. Der seit langer Zeit bekannte Zusammenhang zwischen thyreotropem und kardiovaskulärem System lässt Fragen nach Assoziationen zwischen Schilddrüsenaktivität, Inzidenz von koronarer Herzkrankheit beziehungsweise koronaren Ereignissen und kardiovaskulärer sowie Gesamtsterblichkeit naheliegend erscheinen. Zahlreiche epidemiologische Untersuchungen wenden sich diesen Fragen zu und gelangen dabei zu widersprüchlichen Antworten. Erst qualitativ hochwertige Metaanalysen jüngeren Datums deuten überzeugend eine gering erhöhte kardiovaskuläre und teils auch Gesamtsterblichkeit bei Abweichungen des TSH-Wertes vom Referenzbereich an112,158,180. Ziel unserer Studie war es, Patienten mit bekannter und invasiv behandlungsbedürftiger koronarer Herzkrankheit als Hochrisikokollektiv für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse auf eine Assoziation zwischen Abweichungen des TSH-Wertes vom Referenzbereich und kardiovaskuläre sowie Gesamtsterblichkeit hin zu untersuchen. Von 1038 initial eingeschlossenen Patienten konnten 942 Personen mit erfolgter perkutaner Koronarintervention oder aortokoronarer Bypassoperation über 6,4±1,7 Jahre nachverfolgt werden. 174 Patienten verstarben im Nachbeobachtungszeitraum, davon 67 Patienten an kardiovaskulären Ursachen. Unadjustiert bestand mit weitem 95 % CI ein Trend zu besserem Überleben bei Schilddrüsenfunktionsstörungen. Nach Adjustierung für die erfassten Risikofaktoren im vollständigen Modell lag statistische Signifikanz bezüglich eines geringeren kardiovaskulären Mortalitätsrisikos bei Abweichungen des TSH-Wertes vom Referenzbereich sowohl für erniedrigte (HR 0,39 [95 % CI 0,16 - 0,98]) als auch für erhöhte (HR 0,33 [95 % CI 0,14 - 0,82]) Werte vor. Das Gesamtüberleben war signifikant höher bei TSH-Werten oberhalb des Referenzbereiches (HR 0,47 [95 % CI 0,28 - 0,80]). Für TSH-Werte unterhalb des Referenzbereiches wurde für das Gesamtüberleben eine signifikante Überlegenheit gegenüber der Vergleichsgruppe mit unauffälliger Schilddrüsenfunktion knapp verfehlt (HR 0,62 [95 % CI 0,37 - 1,04]). Die Ergebnisse unserer Untersuchung stehen somit in Widerspruch zu den Befunden anderer prospektiver epidemiologischer Studien zur Assoziation des TSH-Wertes mit kardiovaskulärer und Gesamtsterblichkeit bei kardial erkrankten Patienten73,165. Die Aussagekraft unserer Ergebnisse wird geschwächt durch methodische Mängel der Untersuchung, vor allem die fehlende Reevaluierung von Schilddrüsenfunktion und Confoundern während des Follow-up-Intervalls. Diese Schwächen treffen jedoch auf alle größeren epidemiologischen Untersuchungen zur Problematik zu. Weitere, methodisch verbesserte und standardisierte Untersuchungen zum Zusammenhang von Schilddrüsenfunktion und kardiovaskulärem System sind erforderlich.
  • To analyze the relation of low or high serum thyrotropin (TSH) with mortality in patients with invasively treated coronary artery disease. We followed-up 942 patients who underwent coronary angioplasties or coronary artery bypass graft surgery over a mean follow-up period of 6.4±1.6 years. The study population was divided into three groups using the reference limits of serum TSH (0.25–2.12 mIU/l) as cut-offs. There were 118 patients (12.5%) with low and 125 patients (13.3%) with high serum TSH. One hundred and seventy-four subjects (18.5%) deceased during follow-up. Multivariable analyses revealed that both subjects with low and high serum TSH had a lower all-cause and circulatory mortality than subjects with serum TSH within the reference range. We conclude that low and high serum TSH levels are associated with a reduced all-cause and circulatory mortality in patients with coronary artery disease.

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Metadaten
Author: Dirk Menzel
URN:urn:nbn:de:gbv:9-001669-9
Title Additional (English):Effect of serum thyrotropin levels on all-cause and circulatory mortality in patients with invasively treated coronary artery disease
Advisor:Prof. Dr. Henry Völzke
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2014/01/10
Granting Institution:Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Universitätsmedizin (bis 31.05.2018)
Date of final exam:2013/12/18
Release Date:2014/01/10
Tag:Gesamtsterblichkeit; KHK; Mortalität; TSH; kardiovaskulär; kardiovaskuläre Sterblichkeit
CAD; circulatory; mortality; thyrotropin; treated
GND Keyword:Thyreotropin, Einfluss, Sterblichkeit, Herzkrankheit
Faculties:Universitätsmedizin / Institut für Epidemiologie u. Sozialmedizin
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit