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Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000306-4

Kortikale Verarbeitung von Essensbildern in Abhängigkeit von Nahrungsdeprivation

  • Die vorliegende Arbeit untersuchte den Einfluss des motivationalen Zustandes auf die Verarbeitung von Nahrungsreizen. Die Relevanz von Essensreizen ist zustandsabhängig und steigt im hungrigen Zustand. Diese Arbeit prüfte die Annahme, dass sich für Essensbilder spezifische Modulationen in der kortikalen Verarbeitung nach Nahrungsdeprivation beobachten lassen. In einer ersten Studie wurden Essensbilder in rascher Darbietungsweise gezeigt. Die Probanden wurden im Abstand einer Woche in balancierter Reihung satt und hungrig untersucht. Die ereigniskorrelierten Potentiale ergaben spezifische Veränderungen bei der Betrachtung von Essensbildern nach Deprivation im Zeitfenster zwischen 180 und 320 ms. Die Topographie der Differenz von hungrigem und sattem Zustand zeigte positive Differenzen über parietalen sowie negative Differenzen über temporo-okzipitalen Bereichen. Die Darstellungen potentieller Generatorstrukturen lieferten Hinweise auf eine verstärkte Verarbeitung in visuellen Kortexbereichen für Essensbilder im hungrigen Zustand. Diese Befunde sprachen für eine erleichterte Verarbeitung von Essensbildern nach Deprivation. In einer zweiten Studie wurden zusätzlich späte Potentialveränderungen untersucht. Diese späten Potentiale ergaben erhöhte Amplituden positiver Potentiale über posterioren Bereichen für Essensbilder im hungrigen Zustand. Die Quellenschätzungen zeigten, dass vor allem extrastriäre Bereiche im hungrigen Zustand verstärkt aktiv waren. Diese Ergebnisse können als Hinweis auf eine elaboriertere Verarbeitung zustandsrelevanter Essensbilder nach Nahrungsdeprivation verstanden werden. Eine verstärkte Verarbeitung von Nahrungsreizen im hungrigen Zustand kann im Sinne einer optimierten Exploration der Umgebung und Identifikation potentieller Nährstoffquellen als überlebensrelevanter Mechanismus der menschlichen Wahrnehmung verstanden werden.
  • In two consecutive studies it was investigated whether food deprivation influences the cortical processing of food pictures. Participants viewed series of appetitive food and various control pictures in two sessions, one in satiated state and one after 24 hours of food deprivation. The pictures were shown in rapid continuous streams in pseudo-randomized order with a duration of 333 ms per picture in the first and 666 ms in the second study. Results revealed modulations in the event-related potential in early (180 - 320 ms) and late (450 - 600 ms) processing stages. Analyses of the control pictures revealed that the effects of deprivation were specific for the state-relevant category of food cues. The findings of the two studies provide evidence for the enhanced processing of food pictures when being food deprived. These alterations in cortical processing of relevant stimuli can be due to an evolutionary useful mechanism in order to optimize the search and identification of possible food sources.

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Metadaten
Author: Jessica Stockburger
URN:urn:nbn:de:gbv:9-000306-4
Title Additional (English):Cortical processing of food pictures depending on food deprivation
Advisor:Prof. Dr. Harald Schupp
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2006/10/11
Granting Institution:Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Philosophische Fakultät (bis 31.05.2018)
Date of final exam:2006/08/28
Release Date:2006/10/11
Tag:Essensbilder; Nahrungsreize; kortikale Verarbeitung; motivationaler Zustand
Food cues; deprivation; event-related potentials; rapid serial visual presentation
GND Keyword:Nahrung, Deprivation
Faculties:Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät / Institut für Psychologie
DDC class:100 Philosophie und Psychologie / 150 Psychologie