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Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002197-8

Durchführung einer psychoedukativen Familienintervention mit Schizophreniepatienten und deren Angehörigen. Ergebnisse einer klinischen Beobachtungsstudie.

  • In Form einer kasuistischen Darstellung wird die Entwicklung von 5 Patienten vor dem Hintergrund der individuellen Voraussetzungen im Verlauf eines Jahres beschrieben. Berücksichtigt werden dabei auch retrospektive Informationen, um ein genaues Patientenprofil zu erstellen. Während dieser Zeit nahmen die Patienten und Angehörige an einem im Rahmen der medizinischen Versorgung von Schizophreniepatienten poststationären Nachbetreuungsprogramm teil, welches sich an den aktuellen Leitlinien orientierte. Die therapeutischen Interventionen beinhalteten eine psychoedukative Familienintervention, kognitive Verhaltenstherapie in Form von Einzelgesprächen und eine Betreuung durch den Sozialarbeiter. Im Verlauf wurde die Entwicklung der einzelnen Patienten in Form einer kasuistischen Darstellung beschrieben. Neben der subjektiven Beobachtung wurden unterstützend etablierte Selbst- und Fremdratings durchgeführt, um Daten bezüglich der Psychopathologie, Lebensqualität, Compliance und des Wissenszuwachses zu erheben. Ein weiterer Schwerpunkt stellte die Entwicklung der Hospitalisierungsrate bei den einzelnen Patienten dar. Die Erhebung der Daten erfolgte vor Beginn, intermittierend und im Anschluss der Intervention. Als Messinstrumente wurden u.a. die „Positive and Negative Symptom Scale“ (PANSS), der „WHO-Quality of life-Bogen“ (WHO-QOL-BREF), der Fragebogen zur Erfassung des „Subjektiven Wohlbefindens unter Neuroleptika“ (SWN) sowie die Einschätzung der Compliance nach Kemp eingesetzt. In einem Interview erfolgte die Analyse der Zeiträume und individuellen Lebenssituation vor einem stationären Aufenthalt, um eventuelle Stressfaktoren herauszustellen, welche zu einer Verschlechterung der Symptomatik beigetragen haben könnten. Die Datenauswertung erfolgte dabei bewusst qualitativ-deskriptiv mit der schwerpunktmäßigen Beobachtung der einzelnen Gruppenteilnehmer. Ergebnisse: Die Entwicklung der einzelnen Patienten während des Beobachtungszeitraumes war sehr geprägt von den individuellen Voraussetzungen. Dabei bestimmten der Erkrankungsstatus, das soziale Umfeld und die jeweiligen Lebensumstände sowie die kognitive Leistungsfähigkeit entscheidend den Verlauf des Einzelnen. Die Auswertung der Gesamtstatistiken steht aufgrund der insgesamt sehr kleinen Patientengruppe und der damit verbundenen geringen Aussagekraft im Hintergrund. Das Rekrutieren der Patienten und Angehörigen sowie das Aufrechterhalten des Behandlungsverhältnisses waren vermutlich wegen der unterschiedlichen Bewertung der Intervention hinsichtlich des persönlichen Gewinns und Nutzens mit großem Aufwand verbunden. Insgesamt zeigte sich bei dem überwiegenden Teil der Patienten eine geringe Verbesserung der Psychopathologie. Die Lebensqualität wurde von den einzelnen Individuen im Beobachtungszeitraum sehr unterschiedlich bewertet. Eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität ist insgesamt nicht zu erkennen. Die Anzahl der Krankenhausaufenthalte veränderte sich nicht, jedoch verringerte sich die durchschnittliche Krankenhausverweildauer und Rate der davon betroffenen Patienten. Das Krankheitswissen, welches mit Hilfe der verschieden Fragebögen erfasst wurde, war vom Bildungsstand und der aktuellen Symptomatik des Patienten abhängig. In den Interviews ließen sich bei allen Patienten bestimmte Stressfaktoren finden, die als negative Verstärker des Krankheitsverlaufes gewertet werden könnten.
  • Based on the method of casuistry, this doctoral thesis focuses on the development of five patients in the course of one year taking their individual circumstances into account. Moreover, the analysis uses retrospective information in order to create an accurate patient profile. During the investigation period, the patients as well as relatives participated in a post-hospital follow-up program of patients with schizophrenia based on current guidelines. These therapeutic interventions included a psychoeducative family intervention, cognitive behavioral therapy in the form of individual interviews and counseling by social workers. In the form of casuistic case studies, this thesis describes the development of the patients. Besides subjective observation, self-ratings and external assessments were conducted with the purpose to collect data on psychopathology, quality of life, compliance, and the growth of knowledge. Another focus was put on the development of the hospitalisation rate of the individual patient. Data collection was carried out before, during and at the end of the intervention. In order to measure results, this thesis employed instruments such as the "Positive and Negative Symptom Scale" (PANSS), the WHO Quality of Life assessment scale (WHO-QOL-BREF), the questionnaire on “Subjective Well-Being under Neuroleptics” (SWN) as well as Kemp’s assessments of compliance. In an interview before a hospital stay, the time periods and the patient’s individual circumstances were recorded in order to single out possible stress factors that could have facilitated a deterioration of symptoms in the course of disease. The analysis and interpretation of compiled data is carried out in a descriptive and qualitative way focusing on the observation of the individual group members. Results: The development of the patients during the observation period was considerably marked by their individual circumstances. Accordingly, the stage of disease, the social environment, the individual living conditions as well as the specific cognitive abilities decisively affected the development of the individual. Due to the small sample (limited number of patients) data evaluation and the significance of the results are less pronounced with regards to representativeness. The recruitment of patients and relatives as well as the maintenance of the treatment relationship were probably associated with high individual efforts in terms of costs and benefits of the participation in the interventions. Overall, one can trace a certain improvement of psychopathology for a majority of patients. During observation period patients assessed their quality of life differently. However, a significant improvement in quality of life cannot be demonstrated. Whereas the number of hospitalisations did not change, the average length of stay and rate of affected patients decreased. Moreover, the knowledge of the disease, which was detected with the help of different questionnaires, depends on the level of education and respective symptoms of the patient at the time of intervention. Finally, all interviews identified stress factors that negatively reinforced the disease.

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Metadaten
Author: Kathleen Schachtschneider
URN:urn:nbn:de:gbv:9-002197-8
Title Additional (English):Implementation of a Psychoeducational Family Intervention of Patients with Schizophrenia and their Relatives: Results of a Clinical Observation Study.
Advisor:Dr. Dr. Wolfgang Hannöver
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2015/04/21
Granting Institution:Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Universitätsmedizin (bis 31.05.2018)
Date of final exam:2013/03/25
Release Date:2015/04/21
GND Keyword:Psychoedukative Familienintervention, Schizophrenie, Kasuistik, Psychopathologie, Lebensqualität, Compliance
Faculties:Universitätsmedizin / Institut für Medizinische Psychologie
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit