Volltext-Downloads (blau) und Frontdoor-Views (grau)
  • search hit 1 of 1
Back to Result List

Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-26664

Selbststigmatisierung bei Menschen mit Alkoholabhängigkeit – Zusammenhang mit sozialer Inklusion und Einfluss frühkindlicher Traumatisierung

  • Die Alkoholabhängigkeit ist eine schwere, häufig chronisch verlaufende und im besonderen Ausmaß stigmatisierte psychische Erkrankung. Das öffentliche Stigma stellt dabei den Nährboden für die Entstehung von Selbststigmatisierung dar, die schlussendlich zu Selbstwertminderung und Verlust von Selbstwirksamkeit führt und mit einer geringeren Abstinenzzuversicht assoziiert ist. Bis heute ist nur wenig über mögliche Einflussfaktoren auf den Selbststigmatisierungsprozess sowie zu dessen Auswirkungen auf die soziale Inklusion bei Menschen mit Alkoholabhängigkeit bekannt. In der durchgeführten klinischen Querschnittstudie wurden 2011 im Zeitraum von März bis September 130 Menschen mit Alkoholerkrankung im Raum Greifswald und Stralsund befragt. N=86 Probanden konnten nachfolgend in die Datenanalyse eingeschlossen werden. Hierbei zeigte die Self-Stigma in Alcohol Dependence Scale (SSAD) konvergente Validität mit etablierten Messinstrumenten zu Selbststigma bei psychischen Erkrankungen (ISMI), Selbstwert (SES) und Scham (TOSCA-3). Die SSAD-Skala stellt damit ein geeignetes Messinstrument für den stufenweisen Selbststigmatisierungsprozesses bei Alkoholabhängigkeit dar. Weiterhin stand Selbststigma unabhängig von der aktuellen psychischen Gesamtbelastung in einem negativen Zusammenhang mit der sozialen Inklusion. Mit stärkerer Selbststigmatisierung nahm die soziale Isolation zu. Darüber hinaus stand Selbststigma in einem positiven Zusammenhang zu einer erlebten frühkindlichen Traumatisierung. Frühkindliche Traumatisierung zeigte in der Probandengruppe eine deutlich erhöhte Prävalenz und stellt einen Risikofaktor für die Entwicklung von Selbststigma dar. Wesentliche Limitationen der Studie waren Größe und Zusammensetzung der Stichprobe sowie das gewählte Querschnittdesign. Über ein besseres Verständnis von Selbststigma und dessen Zusammenhänge mit sozialer Inklusion und frühkindlicher Traumatisierung können im besten Fall sowohl die klinische Behandlung als auch die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Alkoholerkrankung verbessert und die Lebensqualität positiv beeinflusst werden.
  • Alcohol dependence is one of the most severe and stigmatized mental illness. Self-stigma, based on public stigma, decreases self-efficacy, self-esteem and drinking refusal self-efficacy. Until today little is known about risc factors for self-stigmatization and the influence on social inclusion. From 03/2011 to 09/2011 n=86 persons with alcohol dependence were interviewed in Mecklenburg – Western Pomerania Germany. As a first result the Self-Stigma in Alcohol Dependence Scale (SSAD) showed convergent validity to established measuring instruments for self-stigma in mental illness (ISMI), selft-esteem (SES) and shame (TOSCA-3). Therefore the SSAD-Scale is an appropriate method to measure the process of self-stigmatization in alcohol dependence. Secondly self-stigma is negative associated with social inclusion. Higher self-stigma showed more social exclusion. Furthermore self-stigma was positive associated with childhood trauma, which was reflected in the increased prevalence in the study group. So childhood trauma aggravates self-stigma and therefore it is a risc factor for the process of self-stigmatization. Essential limitations of the study were size and composition of the sample as well as the cross-sectional nature of the investigation. The results of the study can help to improve the medical and psychotherapeutic treatment. So at best social inclusion and finally quality of life of persons suffering from alcohol use disorder can be improved.

Download full text files

Export metadata

Additional Services

Search Google Scholar

Statistics

frontdoor_oas
Metadaten
Author: Claudia Teßmer
URN:urn:nbn:de:gbv:9-opus-26664
Title Additional (English):Self-stigma in alcohol dependence – relation to social inclusion and impact of childhood trauma
Referee:Prof.Dr. Georg Schomerus, Prof.Dr. Steffi Riedel-Heller
Advisor:Prof.Dr. Georg Schomerus
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of Completion:2019
Date of first Publication:2019/05/17
Granting Institution:Universität Greifswald, Universitätsmedizin
Date of final exam:2019/05/10
Release Date:2019/05/17
Tag:Selbststigmatisierung; frühkindliche Traumatisierung
GND Keyword:Alkoholabhängigkeit, Soziale Inklusion
Page Number:136
Faculties:Universitätsmedizin / Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit