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Modelle zur Förderung erneuerbarer Energieträger. Eine rechtsvergleichende Untersuchung von Modellen zur Förderung erneuerbarer Energieträger am Beispiel Polens und Deutschlands.
- Die Energieträger wie Braunkohle und Steinkohle, Erdgas und Mineralöl sowie Kernenergie sind längst auf dem Markt etabliert und sind allgemein als wettbewerbsfähig anerkannt. Eine weitergehende Umgestaltung der bisherigen Erzeugerstruktur ist jedoch erforderlich, da diese konventionelle Stromerzeugung umweltbelastend ist. Die weitere Verbreitung und Förderung umweltfreundlicher Energieträger, wie beispielsweise Sonnen-, Wind- oder Wasserenergie ist deshalb erforderlich. Regenerative Energien können jedoch noch nicht auf einem wettbewerbsoffenen Markt aus eigener Kraft bestehen. Die Marktfähigkeit erneuerbarer Energieträger kann ausschließlich durch staatliche Förderungs- und Steuerungsmaßnahmen erreicht werden. Zu diesen Maßnahmen gehören die Preis- und Quotenmodelle mit den grünen Zertifikaten. Die Besonderheit der Fördermodelle liegt in ihren vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Die einzelnen Elemente eines Modells sollten jedoch an die festgelegten Ziele und spezifischen Bedingungen im jeweiligen Staat angepasst werden. Es gibt kein universelles Fördermodell, das immer und überall verwendet werden kann. Jeder inländische Gesetzgeber steht damit vor der Aufgabe, anhand der festgelegten Ziele und vorhandenen Möglichkeiten die beste Förderregelung auszuwählen, bzw. ein Mischmodell zu entwickeln, in dem die verschiedenen Elemente kombiniert werden. Ziel der Untersuchung ist daher die rechtsvergleichende Analyse der Regelungen über die Modelle zur Förderung erneuerbarer Energien auf der Grundlage des gemeinschaftsrechtlichen und völkerrechtlichen Rahmens. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Analyse der Umsetzung der zwei unterschiedlichen Fördermodelle am Beispiel Polens und Deutschlands. Auf gemeinschaftsrechtlicher Ebene haben die Elektrizitätsrichtlinie aus dem Jahre 1996 und aus dem Jahre 2003, die Richtlinie zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen aus dem Jahre 2003 und 2008 als auch die unverbindlichen Dokumente wie das „Grün- und Weißbuch“ sowie das „ALTENER“-Programm, zur Etablierung der Problematik erneuerbarer Energien erfolg-reich beigetragen. Auf völkerrechtlicher Ebene ist dagegen vor allem das Kyoto-Protokoll als Grundlage zur Förderung erneuerbarer Energieträger zu erwähnen. In Polen wurde das Quotenmodell mit den grünen Zertifikaten als Fördermodells eingeführt. Die Teilung der Entgelte in Herkunftszertifikate und in die Vergütung für physische Energie gab den Anla-genbetreibern eine ausreichende Grundlage für Investitionen. Falls die festgesetzte Quote durch den Zertifikatserwerb nicht erfüllt werden kann, weil keine weiteren Zertifikate in der Berechnungsperiode angeboten werden, können die Verpflichteten die Quote durch die Bezahlung einer Ersatzgebühr erfüllen. In Deutschland wurde das Preismodell eingeführt. Die im deutschen Fördermodell vorgesehenen festen Vergütungssätze ermöglichen den Investoren die Errichtung von neuen Anlagen, die erneuerbare Energieträger einsetzen und effektiv zur Entwicklung dieser Quellen beitragen. Die gesetzlich eingeführten Modelle zur Förderung erneuerbarer Energien sollten finanzielle Anreize schaffen, um die Investoren zum Engagement bei der Errichtung von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien zu bewegen. Das Ziel der Förderung – die Durchsetzung der derzeit überwiegend nicht wettbewerbsfähigen Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien auf dem Markt – wurde sowohl in der polnischen als auch in der deutschen Fördermaßnahme erreicht. Die Förderung sollte idealerweise zur zukünftigen Marktfähigkeit erneuerbarer Energien beitragen. Aus diesem Grund wäre es wünschenswert, die Fördermaßnahmen mit dynamisch eingebauten Mechanismen so zu gestalten, dass im Laufe der Zeit die Aufhebung von Unterstützungen möglich wird. In der polnischen Förderregelung wird dies – im Gegensatz zu den deutschen degressiv ausgestalteten Vergütungssätzen – nicht bezweckt.
- Energy sources such as coal, natural gas, petroleum, and nuclear fission have long been established on the marketplace and considered competitive. However, a comprehensive restructuring of energy generation is necessary, as conventional energy generation pollutes the environment. Therefore environmentally friendly energy sources, such as solar, wind or water power need to be promoted. However, regenerative energy sources are still not capable of competing with conventional energy. Marketability of renewable energy sources can only be achieved through government-sponsored promotion and regulation. Such measures include fixed price and fixed quantity models with green certificates. The support schemes for renewable energy sources are characterized by their wide-ranging adaptability. The various elements of a scheme must be adapted to a given country's set goals and specific circumstances. There is no universally applicable model. Based on given goals and opportunities, every domestic legislator faces the challenge of choosing the best scheme or developing a mixed model that combines various elements. The aim of this study is to provide a legal analysis of regulations concerning the support schemes for renewable energy sources within the framework of EU and international law. Furthermore, the study aimed at comparing support schemes implemented in Poland and Germany. In the EU, the electricity directive from 1996 and 2003, the directive on the promotion of electricity from renewable energy sources from 2003 and 2008, non-binding documents, such as the "green and white book", as well as the "ALTENER" program, successfully contributed to establishing the topic of renewable energies. Regarding international law, it is primarily the Kyoto protocol that has to be mentioned as a basis for the promotion of renewable energy sources. Poland introduced a fixed quantity model with green certificates. Separated reimbursements for certificates and for physical energy provide power generating companies with a sufficient basis for making investments. If a set quote cannot be met by purchasing certificates because no more certificates are available in a given fiscal period, companies can meet the quantity by paying a compensation. Germany introduced a fixed price model. The fixed reimbursements envisaged in the German model enable investors to build new facilities that use renewable energy sources and contribute effectively to the development of these sources. The legislative support schemes for renewable energies are intended to offer financial incentives to investors committing themselves to the construction of new facilities that provide renewable energy. The aim of the promotion – the establishment of currently non-competitive renewable energy facilities on the market – has been achieved as well by the Polish as the German measures. Ideally, the promotion should contribute to the future marketability of renewable energies. It would therefore be desirable to use dynamic mechanisms for designing incentives in such a way that support can be reduced over time. The Polish model does not intend this, unlike the German model under which reimbursements are degressive.
Author: | Dorota Michalowska |
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URN: | urn:nbn:de:gbv:9-000655-4 |
Title Additional (English): | Support schemes for renewable energy sources. A comparison of legislative mechanisms available to support renewable energy sources in Poland and Germany. |
Advisor: | Prof. Dr. Michael Rodi |
Document Type: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Date of Publication (online): | 2009/07/27 |
Granting Institution: | Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät (bis 31.05.2018) |
Date of final exam: | 2009/04/08 |
Release Date: | 2009/07/27 |
GND Keyword: | Erneuerbare Energien |
Faculties: | Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät / Rechtswissenschaften |
DDC class: | 300 Sozialwissenschaften / 340 Recht |