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Die Assoziation zwischen Osteosonographiemesswerten und Atherosklerose in zwei großen populationsbasierten Studien

  • Osteoporose und Atherosklerose wurden lange als unabhängige Erkrankungen mit gemeinsamen Risikofaktoren betrachtet, jedoch wurde in den letzten Jahren auch ein unabhängiger Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen postuliert. Bisherige Studien zur Assoziation zwischen Osteoporose und Atherosklerose sind oft auf postmenopausale Frauen beschrankt und es gibt es nur wenige Studien, die die Knochengesundheit anhand von Osteosonographiemesswerten beurteilen. Ziel der vorliegenden Arbeit war zu untersuchen, ob es eine unabhängige Assoziation zwischen den Steosonographiemesswerten an der Ferse und der IMT der A. carotis, dem Vorhandensein von Plaques der A. carotis und dem ABI gibt. Grundlage für die Analyse bilden die Daten von SHIP-2 und SHIP-Trend. Multivariate logistische Regressionsmodelle zeigten einen von klassischen kardiovaskularen Risikofaktoren (Hypertonie, Dyslipidamie, Diabetes mellitus) unabhängigen Zusammenhang zwischen den Osteosonographiemesswerten und dem Vorkommen von Plaques der A. carotis bei Männern. Bei Frauen konnte jedoch keine entsprechende Assoziation detektiert werden. Darüber hinaus konnten keine Assoziationen zwischen den Steosonographiemesswerten und der IMT der CCA oder dem ABI in vollständig adjustierten Modellen detektiert werden. IMT und Plaques sind Marker für Atherosklerose, die sich sowohl in ihrer Pathogenese, im Risikofaktorprofil sowie in ihrer Vorhersagefähigkeit fur kardiovaskulare Ereignisse unterscheiden. Plaques stellen dabei den härteren Endpunkt der Atherosklerose dar, was erklären konnte, warum unabhängige Assoziationen zwischen den Osteosonographiemesswerten und Plaques beobachtet wurden aber nicht zur IMT. Geschlechtsspezifische Unterschiede im Knochenstoffwechsel und der kardiovaskularen Gesundheit sind denkbare Ursachen für die ausschließlich bei den Männern beobachteten Assoziationen. Der pathophysiologische Zusammenhang zwischen Osteoporose und Atherosklerose ist Gegenstand aktueller Forschung. Diskutiert werden u.a. Einflüsse von Vitamin D, RANK/RANK-L und OPG, MGP, FGF-23 und Klotho, Fetuin A und Cathepsin K. Während sich die vorliegende Studie durch die große Anzahl an Probanden beider Geschlechter, einem breiten Altersbereich und einer umfassenden Berücksichtigung von Confoundern auszeichnet, lasst das querschnittliche Studiendesign keine Ruckschlusse auf Kausalität der beobachteten Assoziation zu. Weitere Limitationen stellen u.a. die Einnahme von kardioprotektiver Medikation, die eingeschränkte Vergleichbarkeit mit früheren Studien aufgrund unterschiedlicher Messmethoden und die Beschränkung der Analysen zum ABI auf eine Subgruppe dar. Die beobachtete signifikante Assoziation zwischen sinkendem QUS-basierten SI und dem Vorkommen von Plaques bei Männern weist darauf hin, dass Männer, die klinische Zeichen einer Osteoporose aufweisen, ein erhöhtes Risiko für atherosklerotische Erkrankungen, unabhängig von kardiovaskularen Risikofaktoren, wie Alter, BMI, Rauchen, Bewegungsmangel, Diabetes mellitus, Hypertonie und Dyslipidamie haben, sodass diese von einer frühzeitigen Evaluation des atherosklerotischen Risikos profitieren konnten. Insgesamt ist der Zusammenhang zwischen Osteoporose und Atherosklerose komplex und in nachfolgenden Studien wäre es von großem Interesse speziell das männliche Geschlecht in den Fokus zu rucken. Darüber hinaus ist die Betrachtung einzelner Signalstoffe von großem Interesse, um die gegenseitige Beeinflussung beider Erkrankungen tiefgreifender zu verstehen.
  • Objective. It is highly debated whether associations between osteoporosis and atherosclerosis are independent of cardiovascular risk factors. We aimed to explore the associations between quantitative ultrasound (QUS) parameters at the heel with the carotid artery intima-media thickness (IMT), the presence of carotid artery plaques, and the ankle-brachial index (ABI). Methods. The study population comprised 5680 men and women aged 20–93 years from two population-based cohort studies: Study of Health in Pomerania (SHIP) and SHIP-Trend. QUS measurements were performed at the heel. The extracranial carotid arteries were examined with B mode ultrasonography. ABI was measured in a subgroup of 3853 participants. Analyses of variance and linear and logistic regression models were calculated and adjusted for major cardiovascular risk factors. Results. Men but not women had significantly increased odds for carotid artery plaques with decreasing QUS parameters independent of diabetes mellitus, dyslipidemia, and hypertension. Beyond this, the QUS parameters were not significantly associated with IMT or ABI in fully adjusted models. Conclusions. Our data argue against an independent role of bone metabolism in atherosclerotic changes in women. Yet, in men, associations with advanced atherosclerosis, exist. Thus, men presenting with clinical signs of osteoporosis may be at increased risk for atherosclerotic disease.

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Metadaten
Author: Verena Angelika Lange
URN:urn:nbn:de:gbv:9-opus-37946
Title Additional (English):The Association between Bone Quality and Atherosclerosis: Results from Two Large Population-Based Studies
Referee:PD Dr. rer. med. Nele FriedrichORCiD, Prof. Dr. med. Hans-Christof Schober
Advisor:PD Dr. rer. med Nele Friedrich
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of Completion:2017
Date of first Publication:2020/06/12
Granting Institution:Universität Greifswald, Universitätsmedizin
Date of final exam:2020/05/25
Release Date:2020/06/12
GND Keyword:Osteosonographie
Page Number:58
Faculties:Universitätsmedizin / Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit