333.7 Natürliche Ressourcen, Energie und Umwelt
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Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die wirtschaftshistorischen Entstehungs- und Entwicklungsprozesse des Genossenschaftsbankwesens im Baltikum bis zum Zweiten Weltkrieg zu untersuchen und zu vergleichen. Dabei werden die Einflussfaktoren der wirtschaftshistorischen Entstehungs- und Entwicklungsprozesse der Genossenschaftsbanken in den jeweiligen Ländern herausgearbeitet und analysiert.
Die genossenschaftliche Entwicklung in den baltischen Gebieten begann in den 1860er Jahren zu einer Zeit, in der die drei Staaten Estland, Lettland und Litauen nicht in ihrer heutigen Form existierten, sondern in Gouvernements aufgeteilt dem Russischen Zarenreich angehörten. Die genossenschaftliche Idee verbreitete sich trotz erheblicher Widerstände in den baltischen Gebieten des Russischen Reichs. Noch vor dem Ersten Weltkrieg bestand ein weitläufiges Netz aus Genossenschaftsbanken. Nach dem Ersten Weltkrieg erklärten die baltischen Länder ihre Unabhängigkeit. Die drei landwirtschaftlich geprägten Republiken Estland, Lettland und Litauen stellten aufgrund verschiedener Faktoren eine vorteilhafte Struktur für die Verbreitung des Genossenschaftswesens dar. Trotz der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre und des Übergangs der Republiken zu autoritären Regierungen etablierte sich ein starkes Genossenschaftsbankwesen, obgleich sich die Gegebenheiten durch die staatliche Einflussnahme gravierend veränderten. Bis zur Inkorporation der baltischen Staaten in die Sowjetunion im Zuge des Zweiten Weltkriegs und der damit einhergehenden Liquidation des Genossenschaftsbankwesens gehörten die baltischen Länder zu den am meisten kreditgenossenschaftlich entwickelten Ländern der Welt.
Der Begriff Nachhaltigkeit hat längst Eingang in den deutschen Sprachgebrauch gehalten. Doch
wie verhält es sich mit dem Verständnis zum Paradigma Nachhaltigkeit, welches sich im
soziologischen, ökonomischen und ökologischen Wirkungsgefüge bewegt? Aufgrund ihrer
sozialen Relevanz, ihrer distributiven Verflechtungen und ihrer Bedeutung für den
Wohlfahrtsstaat kommt Unternehmen eine große Bedeutung zu. Hilfreich für die Erforschung
des komplexen und dynamischen Nachhaltigkeitsprozesses sind individualisierte Sichtweisen in
räumlichen Abgrenzungen. Biosphärenreservate, die weltweit von der UNSECO als
Modellregionen für nachhaltige Entwicklung als solche anerkannt wurden, bieten sich hierfür
an. Die übergeordnete Forschungsfrage dieser Arbeit lautet daher: Wie wird in den UNESCOBiosph
ärenreservaten die nachhaltige Entwicklung, speziell verantwortungsvolles Wirtschaften,
exemplarisch verwirklicht?
Eine Einordnung in den Nachhaltigkeitsdiskurs zeigt aktuelle Perspektiven auf und stellt die
Nachhaltigkeitsforschung im Kontext der Biosphärenreservate sowie die Bedingungen für
verantwortungsvolles Wirtschaften vor. Als forschungsrelevante Zielgruppen wurden die
Verwaltungen der UNSECO-Biosphärenreservate (BR), Multiplikatoren der Wirtschaft (z.B.
kommunale Wirtschaftsförderungen, IHK, Handwerkskammern, Bauern- und
Wirtschaftsverbände) sowie Unternehmen in bzw. an BR identifiziert. Mithilfe von
leitfadengestützten Experteninterviews und hybriden Fragebögen erfolgte die Datenerhebung,
die mit der Grounded Theory bzw. grafisch ausgewertet wurden.
Die Datenerhebung hat gezeigt, dass BR-Verwaltungen bislang überwiegend für
Umweltschutzbelange mandatiert und für die Einflussnahme hinsichtlich verantwortungsvollen
Wirtschaftens auf Kooperationspartner angewiesen sind. Wirtschaftsbezogene Aktivitäten sind
innerhalb ihrer Netzwerke der Partnerbetriebe etabliert, sie fokussieren überwiegend die
Direktvermarktung regionaler Produkte und die Inwertsetzung der naturverträglichen
Tourismusangebote. Innerbetriebliche Prozesse werden von einigen BR-Verwaltungen mit
Beratungsangeboten zu Umweltmanagementsystemen (z.B. EMAS) begleitet. Etliche BR weisen
wenn überhaupt nur einen geringen Besatz an Industrie- oder Dienstleistungsunternehmen, ihre
Verwaltungen haben daher auch kaum Berührungspunkte zu den Betrieben des sekundären und
tertiären Sektors außerhalb der Tourismusbranche. Die auf repräsentative Kulturräume
ausgerichteten Zonierungskonzepte der BR können diesbezüglich überdacht werden. Deutlich
wird, dass Handlungskompetenzen in wirtschaftsorientierten Themenkomplexen (Beratung zu
Fördermöglichkeiten, Innovationen, Technologieanwendung, Unternehmensgründung, mobiles
Arbeiten, Aus- und Weiterbildung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Fachkräftesicherung,
Zertifizierungen, Produktentwicklung, Prozessoptimierung, Digitalisierung) nach Institutionen
durch die Wirtschaftsvertreter überwiegend den IHK, den Handwerkskammern und
Wirtschaftsförderungen und weniger den BR-Verwaltungen zugeschrieben werden.
Mehrheitlich beurteilen die befragten Unternehmen die Handlungsfähigkeit von BRVerwaltungen
hinsichtlich des Naturschutzes, der Vermarktung regionaler Produkte und
Dienstleistungen sowie von Agrarumweltmaßnahmen positiv. Dagegen ist den Unternehmen
die Handlungsfähigkeit der BR-Verwaltungen auf den Gebieten der Verkürzung von
Planungsverfahren, der Prozessinnovation, des Energiemanagements und der
Fachkräftesicherung weitestgehend unbekannt. Eine große Mehrheit der Unternehmer meint
zudem, dass sich die Ziele und Aktivitäten der BR-Verwaltungen vorrangig auf
Naturschutzmaßnahmen beziehen. Weiterhin meinen sie, richtet die sich die Unterstützung von
Unternehmen überwiegend auf die Vermarktung regionaler Produkte und traditionelles
Handwerk. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen haben bislang keinen
breitenwirksamen Bekanntheitsgrad in der befragten Unternehmerschaft gefunden.
In einem integrierten Verständnis fließen ökologische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit in
die konzeptionellen Grundlagen der BR ein, die ökonomische Dimension dagegen reduziert sich
oft auf die Bereiche Landwirtschaft und Tourismus. Weiterführende Aktivitäten hinsichtlich
nachhaltigen Wirtschaftens überlassen BR-Verwaltungen derzeit überwiegend der Expertise
wirtschaftsfördernder Institutionen, die sich aus ihrer Sicht originär mit innerbetrieblichen
Prozessen befassen.
Der Austausch von Grundlagendaten oder Ergebnissen bisheriger Datenerhebungen zwischen
den BR-Verwaltungsstellen – einem potenziellen Wesensmerkmal von Modellregionen – wird
durch das Fehlen entsprechender Infrastruktur deutlich erschwert, bzw. ist nicht möglich.
Technische und personelle Ressourcen für die digitale Datenaufbereitung und -pflege in den BRVerwaltungen
sind überwiegend nicht vorhanden.
Mit der Anerkennung eines BR durch die UNESCO muss auch seine Anerkennung als
Modellregion für nachhaltige Entwicklung durch alle beteiligten Interessengruppen
einschließlich seiner Bewohner einhergehen.
Der Einfluss von Zentrum-Peripherie-Sturkturen auf Kommunalfinanzen wird aus geographischer Sicht empirisch untersucht. Die Rechnungsergebnisse der Kommunen im Zeitraum von 2013 bis 2016 der fünf ostdeutschen Bundesländer dienen als Berechnungsgrundlage. Die Dissertation gliedert sich in vier Teile, die Fragen zu Zusammenhängen und Wechselwirkungen zwischen Zentren und Peripherien beantworten. Dabei sind vor allem planerisch festgelegte Zentrale Orte und externe Nutzer im Fokus der Untersuchungen. Im letzten Teil wird die Frage diskutiert, wie sich planerische Belange in das fiskalische Instrument „kommunaler Finanzausgleich“ integrieren lassen.
Nowadays, a challenge in wildlife management and nature conservation is to reach a state of human-wildlife coexistence, integrating wildlife into the human-dominated landscape. Achieving a state of coexistence is urgent as human-wildlife conflicts increase over time. Thus a "route guide" for researchers and conservation practitioners will be needed to identify if a human-wildlife interaction is heading towards conflict or coexistence, enabling them to conduct management activities, when possible, to achieve human-wildlife coexistence. Researchers have used different individual-based attributes as a proxy to measure support towards wildlife species by the general public. Different operationalizations from Environmental Economics and Environmental and Conservation Psychology research fields have been used to measure support. Examples of operationalization are the willingness-to-pay and Likert-type scale, or rating scale, from the first and second research fields. In the first, participants must indicate how much they would be willing to pay to protect a specific wildlife species population in a particular area and time. In the second, participants are asked to rate statements through, e.g., a five-point ordinal rating scale with opposite alternatives between, e.g., strongly agree and strongly disagree. In the human dimension of natural resources management research, variations of these methodologies have been used to measure support, not only for one wildlife species but for a set. For the willingness-to-pay variation, i.e., money allocation, participants must distribute a constant sum of money among a set of wildlife species. For the rating scale variation, each of the wildlife species in the set corresponds to a statement to be rated. The thesis aims to contrast these two variations, i.e., money allocation and rating scale, in their capacity to assess support changes towards a set of 12 native wildlife species from different taxa.
A survey was applied in 2018 (n: 368) and replicated in 2019 (n: 359) among urban dwellers who cohabit with the wildlife species set, in Valdivia, south of Chile. The surveys were applied before and after information disclosure and exposure in an experimental and longitudinal research design structure, respectively. As information disclosure, the threatened and endemic status of the wildlife species was presented to the participants. On the other hand, mass media coverage of a human-wildlife conflict involving one of the species included in study, the South American Sea Lion, was used for information exposure. The results indicate that the money allocation method identified support changes among the wildlife species to a greater extent than the rating scale for both types of information (Chapters 2, 3, and 4). The money allocation in the experimental design structure grouped the wildlife species based on their threatened and endemic status, while the rating scale did not come with the same results (Chapter 3). In the longitudinal design structure, the South American Sea Lion support decreased based on the average values of the money allocation and rating scale after the information exposure (Chapter 4). Differently, when the South American Sea Lion position support is compared with the other wildlife species, based on the money allocation, there was a descent, while the rating scale presented an ascent after the mass media coverage of the human-wildlife conflict (Chapter 4). This difference between the results of the two methods, in both research design structures, can be explained to a certain extent due to their scaling technique characteristics. The money allocation is a comparative scale; therefore, the support given to one wildlife species will affect the possible support given to the other species. In contrast, the rating scale is a non-comparative scale, i.e., the support given to a wildlife species is independent of the support given to the other wildlife species in the set. In the experimental research design structure (Chapters 2 and 3), to give or increase the support to a threatened or endemic wildlife species, a bill should be taken from another wildlife species, usually not threatened nor endemic. On the contrary, in the rating scale, there was no need to choose; the support could be increased for a wildlife species without decreasing the support for other wildlife species. In the longitudinal study design structure, the money allocation allows direct comparison between wildlife species from one year to another, while the rating scale does not. For the money allocation, the possible amount of support to be given to a wildlife species, i.e., 12 bills of 1,000 CLP each, did not vary from 2018 to 2019. For the rating scale, the values received among the wildlife species can vary within the rating scale from one year to another, misleading to incorrect interpretations. The money allocation method can be suitable for monitoring human-wildlife interactions, i.e., to position and visualize support shifts. The money allocation could be used as an overview of human-wildlife interactions in a specific area, working as a first assessment.
This work first sets out to find if economic, ecological, or social incentives drive consumers towards or against dietary decisions (Contribution A). It then develops a framework of TCA for food to describe economically conveyed incentives that are tied to ecological and social indicators within the food market (Contribution B). The framework is subsequently enhanced and broadened to include a deeper understanding and broader field of indicators for more holistic TCA calculations (Contributions C and D). Lastly, based on these calculations, TCA of food is implemented in a factual use case as the framework and calculations are deployed for commodities of a German supermarket chain; then consumer, as well as expert feedback is used for the discussion on socially responsible campaigning and policy change (Contribution E).
The dissertation looks at bioeconomy innovation at different levels through the lens of economic geography. By progressing from the meta to the micro-scale, it tries to find answers to how the interrelated concepts of bioeconomy and innovation are embedded in these respective contexts while consecutively concretising bioeconomy and de-fuzzing it. To do that, it adopts a mixed-methods approach that starts general and ends specific, going from the meta-scale of literature over the macro-scale of three distinct areas in which bioeconomy is discussed to the meso-level of central actors of a European funding network before, lastly, considering case studies at the micro-scale. Throughout, the thesis aims to spatialise the bioeconomy by shedding light on the term and its drivers across multiple geographic layers. It thereby not only offers new insights into dimensions of innovation in the bioeconomy but also contributes to the discipline of economic geography by applying some of its essential theoretical ideas to an emerging political framework.
External effects of agglomeration and human capital is a more than a century old research topic. Their theory and empirics have evolved over time to interact with more economic factors and to dig more deeply into heterogeneous effects, whose empirical evidence remains scarce, especially for developing countries. Furthermore, local human capital and agglomeration are often introduced in separate models rather than a single model in explaining productivity. These limitations motivate the implementation of this thesis. To achieve this, firm-level panel data from Vietnam is employed. This developing country provides an interesting case because its level of agglomeration and human capital is still low but its socio-economic conditions are highly dynamic with the high growth rates of urbanization and university-educated labor force (production inputs) as well as income (production output), in comparison with developed countries. The heart of this thesis lies on its chapter 2 and chapter 3, which are summarized as follows.
Chapter 2 aims at finding which agglomeration forces play the dominant role in affecting firms’ productivity and how agglomeration induces unequal influences across various firm characteristics. To achieve this, a six-year panel data set is employed, and the estimation is based on a production function that the left-hand side is firm’s total factor productivity while the righthand side is local technology which contains the agglomeration terms. In the first step of regression, consistent values of productivity are obtained following a strategy that combines the control function approach with the instrumental variables technique to tackle endogeneity caused by a possibility that firms choose their production inputs based on their productivity. In the second step, log of productivity is regressed on agglomeration proxies and controls, using multiple fixedeffects terms to control for unobserved factors and local shocks. Estimated results show that urbanization rather than specialization has a positive impact on productivity. Besides, the agglomeration effects are stronger for foreign-owned, small-sized, or young firms.
Chapter 3 shows attempts to find evidence of human capital externalities along with urbanization economies, given that the two external terms are rarely placed together in a single specification in literature. The estimation is implemented based on a production function whose context is an unique spatial equilibrium resulting from migration behaviors of entrepreneurs and workers. In this function, the externalities play the role of a region-specific productivity shifter. The model is regressed primarily with the instrumental variables technique to tackle possible identification problems. Between the two external terms, the resulting estimates confirm only the existence of urbanization economies. However, human capital externalities are found to be strong and significant in high-tech industries, implying that the effects of local human capital are very heterogeneous across different technological levels.
Zur Stützung von Banken im Kontext der Finanzkrise 2008 - Analyse von Instrumenten und Maßnahmen
(2023)
Die sich im Jahr 2008 voll entfaltende weltweite Finanzkrise machte deutlich, wie sich anfänglich auf den US-Finanzmarkt beschränkte Schwierigkeiten zu Problemen mit globaler Dimension entwickeln konnten.
Um auf den Finanzmärkten das Schlimmste zu verhindern, initiierten die betroffenen Staaten nationale sowie internationale Gegenmaßnahmen und schnürten eilig Hilfspakete zugunsten der Banken.
Mit dieser Arbeit wird das Ziel verfolgt, die von europäischen und deutschen Institutionen ins Leben gerufenen Stützungen hinsichtlich der beiden bankbetrieblichen Existenzbedingungen Zahlungsfähigkeit und Schuldendeckungsfähigkeit zu untersuchen. Es soll ein Überblick über die Stützungen gegeben werden sowie deren Nutzen für die gestützten Banken betrachtet werden. Darüber hinaus wird überprüft, ob die Auswirkungen der Finanzkrise mit dem Regulierungsansatz der Maximalbelastungstheorie von Wolfgang Stützel weniger folgenschwer gewesen wären.
Die Dissertation beschäftigt sich mit der für die Humangeographie aktuellen Assemblage-Theorie. Thematisch fokussiert sich die Arbeit auf die Nutzung der Fischbestände und die Zusammenkunft dieser Nutzung mit Politik. Dadurch weist das bearbeitete Thema einen klaren Bezug zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und zur derzeitigen wissenschaftlichen Diskussion auf. Die Stärke der Arbeit liegt in den Überlegungen zur Assemblage-Theorie und deren Operationalisierung für die geographische Forschung. Ausgangspunkt dieser Überlegungen bildet das Buch ‚Tausend Plateaus Kapitalismus und Schizophrenie, Band 2‘ von DELEUZE, G. und GUATTARI, F. in der deutschen Übersetzung von 1992. Darauf aufbauend wird näher auf die Denk- und Herangehensweise eingegangen und der thematische Fokus (Fischereipolitik) mit dem theoretischen Ansatz (Assemblage) verkettet.