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- Dopexamin (1) (remove)
GroĂe abdominalchirurgische Operationen können mit einer erhöhten Komplikationsrate infolge der Minderperfusion verschiedener Organsysteme verbunden sein. Insbesonders kann die IschĂ€mie des Splanchnikusgebietes zu einer erhöhten PermeabilitĂ€t der Mukosabarriere und Translokation von Bakterien und Endotoxinen fĂŒhren. Die Steigerung des Sauerstofftransportes durch Infusionstherapie und Katecholamine verbessert die Ăberlebensrate von chirurgischen Hochrisikopatienten. Eine stark wirksame positiv inotrope Substanz wie Dopamin hat jedoch supprimierende Effekte auf die Adenohypophyse, was die postoperative MorbiditĂ€t beeinflussen kann. Dopexamin ist ein synthetisches Katecholamin mit Ă2-Adrenozeptor- und DA1-Rezeptor agonistischen Wirkungen, welches die Sauerstoffversorgung des Splanchnikus erhöhen kann. Die endokrinologischen Effekte von Dopexamin sind bislang unklar. METHODEN: In einer prospektiven klinischen, randomisierten, placebo-kontrollierten, einfach-verblindeten Studie wurden die Wirkungen von Dopamin und Dopexamin untersucht. 24 mĂ€nnliche Patienten (ASA 3) erhielten am ersten Tag nach einem groĂen, elektiven abdominalchirurgischen Eingriff fĂŒr 24 Stunden eine Infusion mit Dopamin (5 ”g/kg/min), Dopexamin (0,5 ”g/kg/min) oder NaCl 0,9 % (Placebo). Die Zielparameter Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEAS), Herzfrequenz (HF), mittlerer arterieller Blutdruck (MAP), zentraler Venendruck (ZVD), pulsoximetrische OxihĂ€moglobinsĂ€ttigung (SpO2) wurden zweistĂŒndlich wĂ€hrend der Infusionsdauer und 24 Stunden nach dem Absetzen der Infusion gemessen. RESULTATE: Dopamin und Dopexamin wiesen vergleichbare hĂ€modynamische Wirkungen auf. Nach Absetzen der Infusion kam es in der Dopexamin-Gruppe zu einem signifikanten Anstieg des MAP (p<0,05) und Abfall der HF (p<0,05). Ăhnliche Ănderungen zeigten sich ohne Signifikanz in der Dopamin-Gruppe. Dopamin und Dopexamin hatten keine Wirkungen auf die DHEAS Serumkonzentrationen. DISKUSSION: Dopamin (5 (”g/kg/min) und Dopexamin (0,5”g/kg/min) haben bei chirurgischen Hochrisikopatienten vergleichbare hĂ€modynamische Wirkungen. Beide Katecholamine zeigen in dieser Dosierung keine Beeinflussung der DHEAS Serumkonzentrationen. Diese Resultate stehen im Gegensatz zu Ergebnissen, die bei kritisch kranken Patienten erhoben wurden, bei denen Dopamin eine signifikante Reduzierung des DHEAS induzierte.